Samstag, 16. Juni 2018

Essen, Don, Zeit.


„Ich glaube nicht an Freiheit. Und auch nicht an Glück. Wahre Liebe könnte es geben, aber für mich? Dasselbe gilt für treue ehrliche Freunde. Was ist gibt, das ist das Böse. Das Böse auf dieser Welt. Das Grauen und Albträume. Die sind real oder können es werden. Das wurde es selten und damit umso kostbarer. Es allein zu erhalten oder zu erreichen ist ein wahres Glück. Und auch Glück ist nicht jedem vergönnt.“

>> „Was hast du heute gemacht?“<

„Ich war mit den Eltern essen gehen. Eigentlich hatte ich mir das für nächsten Freitag vorgenommen, damit ich das ganze Wochenende für mich alleine habe. Doch mein Wille war nicht ausreichend. Mutter meinte Doppelpunkt das Restaurant könnte in der Zwischenzeit zu machen, oder abbrennen Punkt und wenn das passiert haben wir den Gutschein und können nichts mehr zu essen kaufen. Dann bleiben wir darauf sitzen. Und das wäre ja ärgerlich. Darum sind wir anstelle von nächster Woche jetzt heute am Samstag dort hingegangen. Ganz früh. Na ja direkt nach Öffnung. Da ich von dem WG Frühstück gestern noch ein Vollkornbrötchen übrighatte, war ich nicht allzu ausgehungert, als wir dort eintrafen. Wobei ich schon Hunger hatte. Anstelle von Fisch habe ich mir Garnelen ausgesucht. Es ist ein Fischrestaurant wo es keine Nudelgerichte gibt. Aber Garnelen schmecken immer mit allem. Besonders mit Knoblauchsoße. Ein bisschen Angst hatte ich, dass diese kalt serviert werden, da es Mittag war und ich mittags immer etwas Warmes zum Mittagessen verspeisen muss. Das Essen hat aber schon gut geschmeckt. So denkt an hierhin gab es einen Salat. Ich esse gerne Salat, allerdings gab es hier wieder eine sehr süße Soße dazu und die finde ich überhaupt nicht toll. Trotzdem habe ich es gegessen, denn allein von den Garnelen wurde ich nicht satt. Auf einen Nachtisch haben wir verzichtet. Ich hatte zu Hause ja noch so viel Kuchen von gestern. Über vier Stücke. Der schmeckt gut und ich habe heute noch zwei Stücke gegessen, weil Mutter mir Angst gemacht hat, dass diese schnell vergammeln würden. Bei der Hitze. Obwohl die im Kühlschrank liegen. Gegen Mittag war ich dann wieder zu Hause. Ich wollte nicht noch irgendwo anders hin, weil ich Zeit für mich haben wollte. Ein bisschen langweilig war mir dann jedoch schon. Ich habe einen Film angefangen zu gucken, aber ich wollte nicht den ganzen Tag nur vor dem Kasten sitzen. Draußen war es richtig schön warm und heiß. Ich habe die Terrasse notgedrungen vom Gras befreit. Und das war anstrengend. Angetrieben hat mich die Angst davor, dass es Ärger gibt, wenn ich das nicht mache. Da ich ja eine Terrasse herbe, muss ich diese ja pflegen. Außerdem wüsste ich nicht, weil ich demnächst dazu wieder Zeit hätte. Der Urlaub eignet sich zum Erholen. Nächste Woche muss ich wieder nach Lensahn. Und trotz der Änderung, dass ich in Teilzeit jetzt mit der Busfahrt um 15 Uhr zu Hause bin, habe ich immer noch ein leichtes Gefühl davon, dass mir die Zeit zwischen den Fingerspitzen davonrennt. Es wurde gesagt, dass ich die Zeit gehe ich nun dazu gewonnen habe zum richtig kochen nutzen soll. Wenn ich anstelle eines schnellen Fertiggericht jetzt immer koche, verändert sich an meinem täglichen Tagesablauf nicht viel, da das Kochen mehr als doppelt und dreifach so viel Zeit in Anspruch nimmt.“

„Mit Don konnte ich mich wahrscheinlich endlich einigen. Er ist damit einverstanden, dass wir es erstmal bei normaler Freundschaft ohne Beziehung und küssen und alles was dazu gehört belassen. Das freut mich. Wenn auch ich ihn noch nicht so richtig traue. Er sagt, dass das schon gehen wird und er sich damit abfindet, weil er selbst auch nicht ganz alleine sein will, denn noch habe ich Angst davor mich mit ihm zu treffen bzw. ihm in seiner Wohnung ganz alleine zu besuchen oder ihn in meine zulassen. Wer weiß, ob er dann nicht doch wieder anfängt nicht zu umarmen und seine Gedanken umschlagen. Dass er plötzlich doch wieder denkt, dass mehr geht. Und etwas versucht. Etwas, was mir nicht gefällt. Und wenn ich dann ganz mit ihm alleine an einem einsamen Ort außerhalb der Öffentlichkeit bin, wäre das doch sehr beängstigend. Ich merke immer wieder, wie unglücklich er über diese Tatsache ist, dass ich keine Liebesbeziehung eingehen will. Ich weiß was er will, und ich weiß auch, wie stark so ein Verlangen sein kann und wie es Menschen verändert.“


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