Sonntag, 31. März 2019

Ein Videospiel Sonntag



Heute ist das Wetter nicht so schön wie gestern. Es ist kalt und auch nicht so windstill, dass man hätte Federball spielen können.

Dave kam vorbei und wir haben Videospiele gespielt auf der Wii. Es hat mich an früher erinnert, an 2002 ungefähr, als ich mit Caro immer den ganzen Tag vor dem Super Nintendo sah es und wir Mario gespielt haben. Damals war es lustig und ich hatte mich immer gefreut, wenn wir neue Welten entdeckt haben. Heute freue ich mich zwar nicht mehr so wie damals, aber das Spielen macht trotzdem Spaß.
Am Abend habe ich mich richtig müde gefühlt. Habe nur ein bisschen noch gegessen und dann ferngesehen und mich dann ins Bett begeben. Wobei ich nicht direkt eingeschlafen bin.

Im Gegensatz zum einstigen Sonntag kommen wir als ich zu ihm gefahren bin, war ich diesmal nicht so euphorisch. Ich war er nervös und aufgeregt. Obwohl ich es schön finde, Besuch zu bekommen, kann ich mich mehr freuen, wenn ich zu jemanden eingeladen werde. Aber ich hätte es eigentlich andersrum sein sollen. Ich weiß nicht, warum es so ist.

Freitag, 29. März 2019

Bus und Zug Chaos

 
Tamsin hat heute wieder ein Termin in Lübeck. Ich weiß gar nicht, worum es überhaupt geht. Nur, dass es noch in diesem Quartal sein musste. Das Wetter ist gar nicht so schlecht und sie freut sich, denn sie kann alles und es soll dir keine Probleme geben. Allerdings hat sie seit ungefähr vier Wochen immer noch keine Bestätigung für die Fahrtkostenübernahme. Wenn die das verbummelt haben oder sie das Geld doch nicht wiederkriegt, wäre sie für diese Diagnose insgesamt ungefähr 100 € los.

Dennoch ist die Fahrt mit dem Zug etwas Neues und Aufregendes. Besser als den halben Tag in der Tagesstätte zu setzen. Die meiste Zeit wird sie an ihrem Roman und auf Dauer ist das irgendwie langweilig. Jetzt wo sie das alles noch mal lesen tut ist sie gar nicht mehr so begeistert. Sie versteht nicht, was ihre damalige Chefin, die das auch gelesen hat und so toll fand, damit meinte. Einige Stellen sind gutgeschrieben, aber oberflächlich betrachtet merkt man, dass es ein Anfänger geschrieben hat.

Die Fahrt nach Lübeck begann damit, dass der Zug eine halbe Stunde zu spät kam. Oft habe ich Angst, keinen freien Sitzplatz mehr abzubekommen. Ich saß da und hatte meine Tasche ja zur Hälfte auf dem Wein und zur Hälfte auf dem anderen sitzt. Viele Sätze waren voll, aber einige waren auch noch frei. Plötzlich kam eine korpulente Frau und setzte sich einfach dorthin. Ohne etwas zu sagen hätte sie sich einfach auf die Tasche draufgesetzt. Finde das mutig. Ich hätte mich das nicht getraut. Aber vielleicht in Zukunft. Immerhin haben Menschen Vorrecht auf Sitzplätze anstatt Handtaschen.
Daraufhin habe ich den Anschlusszug verpasst und musste mit dem Bus fahren. Eigentlich kein Problem. Ich habe im Internet nachgeschaut, wie und wo der fährt. Allerdings hat die Stadt mir ein paar komplizierte Steine in den Weg gelegt. Oder die Verkehrsverwaltung. Wer auch immer das System organisiert. Ich musste mit Bus Nummer 9 fahren. Allerdings war nirgendwo ausgeschildert, von wo aus der fährt. Also habe ich mich an Absteig neun hingestellt. Dabei hatte ich so ein Gefühl, dass das nicht richtig war. Denn auf dem Schild daneben stand nirgendwo mein Zielort. Also habe ich dann doch noch mal im Infocenter gefragt und erfahren, dass Bus 9 auf Absteig 5 losfährt. Warum hätte der nicht auch auf 9 fahren können?

Kurz vor 10 Uhr kam ich an. Ich hatte ein bisschen Unsicherheit, weil der Bus an einer anderen mir unbekannten Haltestelle hielt. In letzter Sekunde erkannte ich, dass ich dort richtig war und stieg aus. Der Bus hielt ungefähr an dem Haus, wo ich hinmusste, aber ich musste mich zuerst anmelden und deswegen noch mal 10 Minuten zum Anmeldehaus laufen und danach wieder zurück. Uff!

Der Termin verlief sehr kurz. Es ging nur um Medikamente.
Nach ungefähr zehn Minuten war ich fertig.
Ich hatte erwartet, dass ich noch eine Stunde auf den nächsten Bus warten würde komme aber dann kam doch noch ein früherer. Und dieser war genau pünktlich am Bahnhof. Ich kam gerade an und konnte direkt in den Zug steigen, der nur ein paar Minuten später los war. Das war wahrscheinlich sowas wie Glück. Ansonsten hätte ich eine Stunde warten müssen.

Zum Abschluss gab es dann noch ein bisschen Stress. Aber nur ganz kurz.
Auf dem Rückweg musste ich mich entscheiden. Entweder nehme ich den Radweg auf der rechten Straßenseite bis zur Abbiegung und warte dort unten an dieser eine Ampel, die immer so übertrieben lange braucht.
Oder ich fahre direkt an der ersten Ampel und dann auf der anderen Straßenseite auf dem Fußweg zur Abbiegung. Denn hier war die Ampel gerade grün. Die Leute gingen rüber und ich musste nicht warten. Wäre ich auf dem Radweg bis zu anderen Ampel gefahren, hätte ich wieder länger warten müssen. Das hätte mich geärgert.
Also bin ich schnell an dieser Ampel rüber und dann auf dem Fußweg bis zur Abbiegung gefahren. Das sind höchstens 30 m.
Allerdings liefen durch Leute. Und zwar wieder diese Art von Leuten, die meinen, dass der Fußweg nur für Fußgänger ist und sie für Fahrradfahrer nicht Platz machen müssen. Ich klingelte. Der eine Mann dreht sich um und schimpft und die Frau, die neben ihm ging, gegen extra direkt in der Mitte und tat so als würde mich es nicht hören.
Vieleicht wollte die, dass ich sie anremple, damit sie mich dann anzeigen kann!?
Mag sein, dass ich laut den Gesetzen im Unrecht bin. Dass ich nicht auf dem Fußweg fahren darf und nur auf dem Radweg fahren muss. Dass ich dann eben an der langen Ampel warten muss. Und dass ich an der Stelle, wo es hinter der Abbiegung neben einem Restaurant bergab geht schieben muss und da, wo es wieder bergauf geht, erst weiter fahren darf…. Aber solche Menschen, die extra Streit provozieren sind auch nicht besser als ich. Für die ist das nicht schlimm, mal kurz zur Seite zu gehen. Der Weg ist immerhin breit genug.
Meine moralischen Werte sind sehr klein. Wenn es eine Möglichkeit gibt, Gesetze oder Anweisungen, die zu meinem Nachteil sind zu umgehen, dann tue ich es.
Ich gebe der Schuld der Stadt, weil die diese Ampel so eingestellt hat, dass man dort fast eine Minute lang warten muss. Woanders geht‘s überall schneller, nur da nicht.
Anstatt Moralischen Charme fühle ich Wut. Ärger darüber, dass alles auf dieser Welt oder hier in diesem Land so penibel bürokratisch geregelt wird. Für jede Kleinigkeit gibt es ein Gesetz.

Nachmittags bin ich noch mal zur Bank gegangen. Und in ein Euro laden. Danach ein bisschen Klee eingepflanzt. Ich fühle mich gut. Nicht müde und auch nicht traurig.

Donnerstag, 28. März 2019

Der WG Alltag ist nun da

 
Dad sucht ein Sofa. Wie üblich gestaltet sich so etwas mal wieder schwieriger als es sein sollte. Denn der eigene Geschmack und die eigenen Vorlieben kollidieren mit den modernen Trends.
Genauso wie ein Smartphone mit Tastatur, welches ich über 12 Jahre lang besucht habe. Oder aufrollbare Kopfhörer, die sich auf eine Spule aufräumen lassen damit es keinen Kabelsalat gibt.
Er sucht ein Sofa mit Rückenlehne, aber gerade gibt es nur noch Sofas mit Kissen als Lehne. Also die haben keine richtigen lehnen mehr nur so eine Lene wo man Kissen vorlegen muss. Und diese Kissen rutschen weg oder müssen immer richtig hingerückt werden. Sowas gefällt mir auch nicht. Altmodische Sofas ohne solche dicken Kissen lehnen gibt es fast gar nicht mehr.

Tamsin ja diesmal ganz besonders starke Menstruationsbeschwerden. Vor zwei Tagen fing es an Komma aber ohne Schmerzen und nur ganz schwach. Und plötzlich war es ab heute Nacht ganz stark und die Schmerzen doppelt so Doll wie normal.

Es ist 7:30 Uhr morgens und sie sieht dem Tag positiv entgegen. Trotz der eigenen Unannehmlichkeiten. Die Tagesstätte macht heute eine Stunde früher zu. Die letzte Stunde, in der sie nur beim Essen dabei sitzen musst was eine halbe Stunde dauert und dann noch die andere halbe Stunde von um 1 Uhr bis 1:30 Uhr, die sie bleiben muss, weil die Bürokratie das so verlangt, auch wenn sie nur rumsitzt und an ihrem Handy spielt und wartet bis die Zeit um ist, fällt weg.

Ich habe wieder ein bisschen Geld angespart. Ich könnte mir neben dem Fahrrad auch noch was anderes kaufen. Ich habe zudem so viel essen überall in den Schränken, dass die Schränke schon voll sind und ich eigentlich die nächsten Wochen gar nicht mehr einkaufen müsste. Dadurch, dass ich viele Fertiggerichte essen tue, spare ich auch ein bisschen. Da kostet ein Gericht am Tag zwei bis 3 € für mich.

In der Tagesstätte habe ich heute in meinem Buch korrigiert und gelesen. Es gab noch eine kurze erstens Besprechung. Der Tag war ganz entspannend. Ungefähr kurz vor ein Uhr saßen alle am Tisch herum und hatten nichts mehr zu tun. Ich habe noch ein bisschen gelesen. Dann war ich sehr überrascht, als die Betreuerin meinte, wer will kann auch jetzt schon gehen und es müssen nicht alle bis. 13:30 Uhr hier sitzen.
Ich kenne das so, dass immer alle Stunden eingehalten werden müssen da das so festgelegt ist und bestimmt ist und deswegen so gemacht werden muss. Egal ob es logisch oder sinnvoll ist. So wie ich es einmal in einem Praktikum in der Großküche erlebt hatte.

Als ich dann zu Hause war, habe ich mir Kartoffeln in der Auflaufform gebacken. Ich war froh, dass die Küche gerade frei war.

In den über einem Jahr in dem ich jetzt hier wohne, ist es eigentlich noch nie vorgekommen, dass ich nicht kochen oder essen konnte, weil die Küche besetzt war. Eigentlich fängt der WG Alltag erst jetzt so richtig an. Damals hatte ich echt Glück. In der Anfangszeit sind zwei Bewohner von hier unten ausgezogen, so dass ich mit einer Person die Küche alleine hatte. Und der Mensch hat die nie benutzt. Fast ein Jahr lang. Erst dann kamen neue Leute dazu und jetzt ist es soweit, dass die Küche regelmäßig benutzt wird. Erst vor wenigen Tagen wurden richtig mal Sachen wie Topflappen oder was sonst so fühlt organisiert. Ich bin froh darüber, seelisch inzwischen so weit zu sein, dass ich keine Angst mehr vor Eingang in die Küche haben muss. Wäre es damals schon so wie heute, wäre es wirklich schwer gewesen. So gering war der Einstieg in ein neues selbstbestimmtes ziemlich einfach.
Viel einfacher als wenn ich in ein Haus gezogen wäre, dass wie ein richtiges Wohnhaus aufgebaut ist und wo ich mir sogar das Badezimmer hätte teilen müssen.

Die meisten Leute hier unten scheinen sich hauptsächlich von Tiefkühlpizza und Fertiggerichten zu ernähren. Sogar noch häufiger als ich. Ich habe noch nie gesehen, dass sich dort jemand mal Nudeln kocht oder etwas Aufwändiges zubereitet.
Problematisch ist, dass es hier viel zu wenig Besteck für vier Leute gib. Die Gabeln sind immer schnell alle. Ich habe auch eigenes Besteck, aber benutze auch oft das aus der Küche. Dann brauche ich das wenigstens nicht abwaschen. Ein bisschen unwohl fühle ich mich, wenn jemand davon wissen würde. Dass ich das allgemeine Besteck verbrauche obwohl ich doch eigenes habe und diejenigen, die kein eigenes haben sich das denn aus der Maschine nehmen müssen und abwaschen müssen, weil die Schublade leer ist.
Ok, ich fühle mich deswegen nicht schlecht und es ist mir egal. Ich will aber nicht, dass die anderen komisch von mir denken, wenn die das herausfinden würden.
Inzwischen habe ich einen eigenen Wäscheständer. Den benutze ich in letzter Zeit auch öfters, weil eine Frau ständig fragt, ob sie die Leine haben kann und ob meine Wäsche schon trocken ist. Manchmal nehme ich die dann ab obwohl die noch gar nicht richtig trocken ist. Einfach weil ich mich sonst unwohl fühle. Manchmal benutze ich die Leiden aber auch obwohl ich einen eigenen Ständer habe, weil ich keine Lust habe, den jedes Mal auf und abzubauen. Ich hatte mir den gekauft, damit ich meine Wäsche nicht immer im Zimmer über die Stuhllehne hängen muss. Zumindest die Teile, die nicht in den Trockner dürfen. Wobei es besser wäre, wenn ich den Trockner überhaupt nicht mehr benutze. Denn ich kann mir nicht mal eben einfach neue Wäsche kaufen, wenn die kaputt geht oder nicht mehr so gut aussieht. Denn solche schönen Sachen gibt es sind nur sehr schwer zu finden. Ich suche schon länger mal wieder neue Kleidung, aber da ist überall nur einfarbig oder diese komischen grau und grün Farbtöne gibt und schlimmstenfalls Streifen und gar nichts Besonderes ausfallendes mehr, tue ich mir sehr schwer mit dem Kauf von neuer Kleidung. Und Kleidung, die mir nicht gefällt fühle ich mich auch nicht wohl. Der größte Nachteil ist, dass die meisten hübschen besonderen Sachen aus Polyester sind. Und darin schwitzt man und der Stoff müffelt schnell nach Schweiß und es ist unangenehm zu tragen.