Sonntag, 17. März 2019

Tamsin erklärt einer Mitbewohnerin den Computer


Das Wochenende begann wieder damit, dass am Samstag die Eltern kam. Wir haben dann Pommes vom Griechen geholt und die beiden bekamen einen Kaffee von McDonald’s. Ich habe dann auch noch einen kleinen Hamburger gegessen, weil ich schon seit fast zwei Monaten nichts mehr von der hatte und irgendwie Hunger darauf hatte. Allerdings war meine Vorfreude schnell hinüber. Das Fleisch war mal wieder lauwarm, so dass der Käse nicht mehr richtig schmelzen konnte. Die Zeit vergeht aber es ändert sich nichts. Das Essen ist immer nur kalt oder lauwarm von dort. Ich werde jetzt wieder ein bisschen warten, bevor ich wieder von Dortmund was esse. Wobei ich jetzt schon weiß, das ist dann auch nicht richtig heiß sein wird.

Nach einem kurzen Einkauf, wo ich mir einen Salat besorgt habe damit ich auch nächste Woche etwas unterwegs zu essen habe, bin ich wieder nach Hause.

Viel Zeit habe ich mit aufräumen und umräumen verbracht. Eintönigkeit langweilt mich und ich will irgendwie mal ein bisschen etwas umstellen. Soll über ein Jahr sind die Möbel nun so wie beim Einzug. Ich habe dann etwas umgeräumt, danach gefiel es mir aber noch weniger als vorher und so habe ich alles wieder zurück geräumt.

Irgendwann Nachmittag klingelt eine Mitbewohnerin, die sich einen neuen Computer gekauft hat. Wir sind dann ins Wohnzimmer gegangen und ich habe ihr  ein bisschen erklärt.

Danach war es abends. Ich habe die Zähne geputzt und bin dann ins Bett gegangen.

Am Sonntag wollte sie noch mal kommen damit es weitergeht, aber daraus wurde irgendwie nichts. Ich weiß auch nicht warum.
Ich habe mir Hähnchen gebraten ungefähr um 10 Uhr. Andere Menschen finden das seltsam. Aber ich hatte Hunger. Ich sehe keinen Sinn darin, bis um 12 Uhr zu warten, Hunger zu haben, wenn ich doch auch früher essen kann. Danach war der Hunger weg und mir ging es besser. Allerdings war der Tag dann irgendwie anstrengend. Ich habe am Computer gesessen und mit jemanden geschrieben. Die ganze Zeit nur da zu sitzen und zu schreiben aber jedoch auf Dauer auch anstrengend. Dann habe ich ein paar Stunden ferngesehen. Eine Serie. Zwischendurch bin ich ein bisschen aufgestanden und habe aufgeräumt, weil ich Bewegung brauchte. Im Grunde war mir die ganze Zeit ziemlich langweilig. Aber rauszugehen hatte ich auch keine Lust. Das Wetter ist immer noch nicht so schön. Am Abend habe ich mir dann noch mal Nudeln gemacht und sagst wieder am Computer. Ich fühle mich erschöpft, aber nicht erschöpft vor Anstrengung sondern erschöpft von dem Gegenteil von Anstrengung. Ich weiß gerade nicht was das ist. Vielleicht Unterforderung.
Ich fand es sogar schön, die Geschirrspülmaschine auszuräumen.

Irgendwie hatte ich keine Lust zu gar nichts. Irgendwie bin ich am Abend sogar froh, wenn der Tag vorbei ist. Bin froh, wenn ich schlafen und träumen kann. Denn dabei ist mir nie langweilig.
Ich hatte heute einen schönen Traum. Und zwar, dass ich im Gewinnspiel ein Luxusauto in schwarz gewonnen habe. Man musste irgendwie Stäbe ziehen und ich hatte den Gewinner starb. Den habe ich dann gut behütet und immer bei mir gehalten. Ich wollte nicht dass meine Eltern den gehen weil ich Angst hatte, dass ich dann das Auto nicht mehr kriegen würde. Ich war ganz aufrichtig und nervös, als ich dann mit dem Stab in einem Kaufhaus zur Kasse gegangen bin und gesagt habe, dass ich gewonnen habe.
Ich dachte dass ich dann in die Zeitung kommen würde und habe mich schön gemacht für das Foto.
Schade, dass die schönen Dinge immer nur im Traum passieren. Die Realität ist eintönig, langweilig und anstrengend. Alles gleichzeitig.

Dave schreibt auch nicht mehr so viel. Er schreibt zwar noch aber irgendwie bin ich nicht glücklich.
Am liebsten hätte ich eine Person um mich, die mir regelmäßig viel Aufmerksamkeit schenkt.

Abends kam ein Hauch von Traurigkeit auf. Morgen werde ich wieder in die Tagesstätte gehen. Das Gute daran ist, dass ich die Sachen, die ich dort basteln, auch behalten kann. Kostenlos. Ich nähe ein Kissen in Klee Form. So habe ich wenigstens etwas Schönes zu tun. Sofern zumindest morgen das Wetter schlecht ist und wir nicht in den Garten müssen.
Die anderen machen das gerne. Letztlich ist es aber weniger anstrengend als kochen.

Zurzeit kann ich nichts tun, als mich auf den Sommer zu freuen. Auf das neue Fahrrad. Gerne würde ich mal in ein Kleid mit Hut durch die Stadt gehen. Einfach, weil ich es kann. Egal, was die anderen Leute denken. Es ist das dämlichste auf der Welt, irgendwas Schönes nicht zu tun, nur aus Angst, dass die anderen Leute die man gar nicht kennt irgendwas Komisches denken könnten!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen