Mittwoch, 14. April 2021

Ende der ts

Seit ich nicht mehr zur Tagesstätte gehe, fühle ich mich entspannter. Ich kann länger schlafen und fühle mich ausgeruht. Ich wache nicht mehr in der Nacht auf und kann dann nicht wieder einschlafen, wobei dann die Angst dazu kam, am nächsten Morgen müde aufstehen und los zu müssen, wodurch das wiedereinschlafen noch schwerer fiel.

Der Tag beginnt mit kaffeetrinken und den Nachrichten. Anschließend etwas zu essen kochen. Ggf am Vortag Rezept raussuchen und einkaufen. Im Anschluss wird das Gericht drinnen verspeist.
Bei angemessenem Wetter begebe ich mich im Anschluss auf einen Spaziergang.
Pause.

Nahezu jeden Tag steht eine feste Aktivität an.
Montag WG Besprechung, Dienstag spielen abends, Mittwoch TS Treff, Donnerstag WG Gespräch und putzen, Freitag Frühstück und abends spielen, Sonntag Spielenachmittag.
Zusätzlich zwischendurch Arzt Termine oder Therapie.

Täglich Essen kochen, ggf auch Einkaufen.
Spaziergang
Unterhaltung

Mögliche Aktivitäten…
Drachen fliegen/bauen
Bilder malen
Spiele erstellen

Es ist schwierig, jemanden, der täglich das Zehnfache an Leistung erbringt wie ich, zu erklären, das mich bereits weniger als die Hälfte davon überfordert bin und das als anstrengend empfinde.


14.4

Ende

Heute stand ein Gespräch in der Tagesstätte mit der Betreuerin dort und der WG Betreuerin zusätzlich und einem hilfeplaner an. Es ging darum zu erörtern, warum ich da nicht mehr hin möchte, was meine Probleme sind und was ich tun kann.

Frau Sue hat alles Positive aus ihrer Sicht aus aufgezählt, dass ich da den Kontakt mit Menschen habe und so viel lernen kann. Das mag ja auch stimmen. Ich habe meine negativpunkte vorgetragen und sie meinte, das wäre auch ein Lernfeld, dass ich lerne, diese Probleme zu überwinden.
Teilweise war das Gespräch sehr anstrengend. Z.b. habe ich die schimpfwortkasse angesprochen, weil ich das nicht richtig finde, dass man für das Sprechen Geld bezahlen soll. Wenn man das Wort Scheiße sagt. Sie meinte, das Wort gehört nicht zur Gesellschaft und ist nicht erwünscht. Darüber hätte man sich noch länger streiten können.
Dann hat die wg Betreuerin erklärt, Was ich zuvor mit ihr besprochen hatte, dass ich mich bevormundet fühle, unter leistungsdruck bin und vieles als ungerecht empfinde. Und dass ich mich wegen dieser starken Gefühle nicht auf das Positive konzentrieren kann.
Frau Sue hat sich auch das andere von mir angehört, z.b. das Problem mit dem Schwamm und meinte, das ist alles das normale Verhalten und ich würde es nicht verstehen oder anders damit umgehen, weil ich es anders gelernt habe. Und dass ich in der Arbeit oder wo ich irgendwann noch mal hingehen würde, wieder diese Probleme haben würde, weil ich den Umgang damit nicht gelernt habe. Aber ich habe nur diese Probleme wenn ich etwas tun muss, was ich nicht will. Z.b. an der Kasse arbeiten.

Die meinten auch, wenn ich aus der WG im September ausgezogen bin und auch nicht mehr in der Tagesstätte jetzt bin, wäre ich dann ganz alleine. Würde den ganzen Tag alleine in der Wohnung sitzen. Vielleicht mag das sein, aber ich will auch mal etwas anderes oder neues probieren. Rausgehen und mich mit Leuten treffen, hansapark jederzeit, alles was ich will und wann ich will ohne Verpflichtungen Leben. Zumindest eine Zeit. Ich glaube, einige verstehen es nicht, wenn man mehrere Monate oder länger ohne Beschäftigung sein will. Ohne Tages Struktur.
Ja ich bin immer einsam und allein, aber wenn ich in der Tagesstätte sitze und bastel, manchmal Kartenspiele oder im Garten arbeite, macht mich das auch nicht glücklicher. Selbst wenn ich da mit Menschen zusammen bin.
Im Gegenteil, wenn ich mich dann wieder weiter mit diesem Konflikten auseinandersetzen muss… naja… doof.

Jetzt am Abend nach dem Gespräch und nach dem Putzen und Kochen zu Hause bin ich sehr müde. Ich fühle mich erschöpft. Obwohl ich gar nicht so viel gemacht habe. Ich war nicht mal lange unterwegs.