Donnerstag, 30. November 2017

Weihnachtsbasteln



„Das tägliche Toastbrot hängt mir zum Halse raus!“ Doch außer Cornflakes gibt es nicht viel, was Tamsin frühstücken könnte. Müsli mag sie nicht. Obst nur abends.
Letzte Woche war Tamisn im Kiosk – Getränke reichen - , um die Kollegin, die mit ihr gern Kaffee trinkt, zu unterstützen. „Obwohl ich Kiosk nicht mag, habe ich gesagt, ich gehe die Woche über freiwillig hin.“ Die Woche, hieß es. Nun, Heute, eine Woche darauf, musste Tamisn wieder hin, weil sie die letzte Woche ja zwei Tage nicht da war und es hieß: Eine Woche. Tamsin klärt den Fehler auf, da „diese Woche“ ja nicht zwangsläufig „5 Tage“ bedeutet, lässt sich aber dennoch breitschlagen, es zu tun.
„Wenn gesagt wird, ich tue es diese Woche, fehle aber Tage und muss diese dann in der nächsten Woche nachholen, fühle ich mich veräppelt.“ Man müsste es dann eine Arbeitswoche nennen, oder direkt sagen: 5 Tage!
Dies erinnerte sie an BQOH 2016. Sie sollte für 2 Wochen in den Küchenbereich, hatte dann aber Urlaub genommen, weil sie Großküchen hasst. Eine besonders nette, aber zickige Anleiterin meinte dann, Tamsin dürfe danach noch nicht in den Pflegebereich zurück, weil sie ja Urlaub hatte und ihre 2 Küchenwochen durchhalten muss. Bis zum letzten Tag. „Es war die Zwiebel-Horror-Woche, übrigens.“

Nun, wo Tamsin weiß, dass anstatt PC Arbeit nun Weihnachtsbasteln auf dem Plan steht, macht ihr sogar der Kiosk Spaß. Kleben, schneiden und falten – nur Zwiebelschneiden ist noch ätzender.
In den Kioskpausen musste sie aus Holz und Tannen etc, was im Wald gesammelt wurde, etwas basteln. Beinahe eine halbe Stunde saß sie ratlos davor. „Wie, wo soll ich anfangen!?“ Wie üblich gab es nur eine Flüssigklebe, und die hat eine andere sich unter den Nagel gerissen. Eine neue Kollegin, die viel Erzählt und sehr direkt ist. Sieht sie, dass jemand die Klebe braucht, kommt sie nicht auf die Idee, sie mal kurz rüberzugeben, nein. Und Tamsin traut sich nicht, zu fragen. „Letztlich habe ich doch noch etwas zustande gebracht. War ok.“

Zuerst wurde gesagt, Tamsin müsse ihre 15 Tage Resturlaub dieses Jahr verbrauchen. Die Chefin sagt, das ginge auch noch im Januar, was Tamsin lieber wäre. Die andere meinte dann aber wieder, sie müsse mindestens eine Woche abbauen. Da keine PC Arbeit dran ist, ist Tamsin das zwar recht. Allerdings würde sie Dinge wie Skulpturen bauen auch gern mitmachen – sofern das gemacht wird.

Montag, 27. November 2017

Einkaufen



Tamsin soll/muss einkaufen. Alleine. Dies ist etwas, was sie in früher Kindheit oft getan hat. Im A&O Markt; Süßkram kaufen. „Dad hat mit immer paar Mark gegeben, dafür habe ich mir Gummis, Lakritz usw. Gekauft. Einzelszücke für 5-20 Pfennig/Stück. Der Kassiere hat es beim Zählen immer mit den Händen angefasst. Das fand Mom ekelig, hehe. Mir war das egal.“ Damals war 10 Jahre alt gewesen.
Tamsin ist nervös. Und aufgeregt. Es ist schön, einfach loszugehen und sich zu holen, was gebraucht wird. Gleichzeitig kommen ihr die Tränen vor Angst. Doch was soll schon passieren? „Das ist der Preis der Freiheit.“ Einer Freiheit, die nichts als eine Illusion in dieser bürokratischen Welt ist.

Sonntag, 26. November 2017

Geburtstags Wochenende



Weil ihr Dad gestern Geburtstag hatte, war Tamsin mit ihren Eltern in Lübeck bei Amo zum Essen. Das Sushi ist dort das beste überhaupt! Davor sind sie noch durch die Stadt gegangen, Torte kaufen, und danach waren sie Kaffee trinken. Es war trotz der Kälte ein schöner Tag.

Anders war es Sonntag. „Wir wollten zum Flohmarkt. Einem winzig kleinen Flohmarkt in einer düsteren Scheune in einem winzigen Dorf, so unscheinbar, dass ich den Namen schonwieder vergessen habe.“ Umgeben von massig Weihnachtssachen fand Tamsin nichts für sich. „Ich stehe nicht so auf Weihnachtsdeko.“ Demnach war Tamsin wieder früh zuhause. „Ich wollte Porzellan anmalen.“ Aber da man es backen und den Essebereich aussparen muss, was doof aussieht, hat Tamsin diesen Plan schnell wieder verworfen. Sie weiß nicht, ob derartiges Backen in der WG erlaubt ist.

Obwohl ihr Zahn nicht mehr scharf ist, stört er nach wie vor an der Zunge. Tamsin verzweifelt. Er wird immer weiter abgeschliffen, ist völlig deformiert und jedes Mal tauchen neue störende Kanten auf.