Donnerstag, 19. März 2020

Wie ungerecht


es gibt einige Dinge, die ich als ungerecht empfinde und über die ich mich heute immer noch Ärger, auch wenn es schon Monate lang her ist.
Da wäre einmal die Mitbewohnerin, die wollte, dass ich meine Fußmatte wegnehme, damit sie da staubsaugen kann. Ich weiß nicht wie sie es sonst macht und normalerweise sagt man da drüber. Ich habe es dann gemacht und mich darüber geärgert, weil das wieder so eine Situation war, wo ich tue, was andere wollen.

Ebenso bei einem damaligen Spaziergang. Wir sind ungefähr 2 km zum Strand gewandert. Im langsamen gehen, was noch anstrengender ist. Mir taten die Füße weh und ich brauchte eine Pause. Ich habe mich auf eine Bank gesetzt, woraufhin die anderen meinten, nein die Gruppe will keine Pause machen, aufstehen und weitergehen.
Das habe ich dann gefügig getan, mich geärgert über die Tatsache, dass ich 30 bin, mir die Füße weh taten und ich nicht das Recht hatte, selbst zu entscheiden, ob ich mich mal kurz hinsetzen kann. Meine gute Stimmung war hinüber und ich war den Tränen nahe

Das passiert auch in kochgruppen. Beim WG Kochen hatte die andere Person 7 Zwiebeln in den Nudel Auflauf gemacht. Obwohl wir gleichberechtigt sind und alles gemeinsam gemacht haben, hat sie mich nicht gefragt und auf meine Anmerkung hin nur gesagt, dass es dann viel besser schmeckt.
In der TS wurde mein Rezept ohne mein Wissen oder Absprache verändert und andere Zutaten genommen. bei anderen ist sowas noch nie vorgekommen. Mich ärgert, dass meine Meinung anscheinend immer egal ist.

Die WG Betreuerin macht mir immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich etwas nicht möchte. Damals, als ich mir nicht sicher war, ob ich in die Tagesstätte gehen sollte, meinte sie, dann würde ich den ganzen Tag nur in meinem Zimmer sitzen und Geschichten schreiben und nicht weiterkommen. Als ich nicht ins Fitnessstudio mich anmelden wollte, weil ich Angst vor sowas habe, meinte sie, ich hätte zugenommen und es würde mir guttun. wenn ich sage, dass ich Vollzeit Arbeit anstrengend finde und nicht lange stehen kann und dann Schmerzen habe, sagt sie, dass ich unsportlich bin, in Sportverein gehen soll, weil ich untrainiert bin und es beim Arbeiten später irgendwann durchhalten müsse. Ja, sie weiß nicht, dass ich Vereine grundsätzlich nicht mag, weil ich sowas als Kind machen musste und mir das nie gefallen hat und ich immer nur stumm am Rande stehe und auf die Uhr starre.

Mittwoch, 18. März 2020

Corona kommt…



Aktuell habe ich keine Lust mehr auf die Tagesstätte. Wegen Corona haben viele Frei. Ich bin jung und mein Risiko ist zu gering, deshalb muss ich weiterhin kommen. Bin müde. Habe keine Lust. Bin von der Betreuerin genervt, die immer in allem recht haben muss.

Heute habe ich gesagt, dass ich erstmal nicht mehr freitags kochen will. Aus Gründen. Aber wer würde schon verstehen, dass es mir zu kompliziert ist, etwas zu kochen, was saisonal ist, nicht mit den Rezepten was die anderen kochen zutatenmäßig kollidiert (es darf nicht 2x in einer Woche dieselben Zutaten wie Nudeln oder Hack geben), was schmeckt und günstig ist… Zudem wurde mir beim letzten Kochen total die Autonomie genommen. Alles wurde mir vorgeschrieben und mein Rezept total verändert. Ja, es hat immer noch geschmeckt, aber ich hasse es, wenn mir alle einzelnen Schritte vorgeschrieben werden!
Die letzten Tage lag ich abends im Bett, weinend. Tom hatte wenig Zeit, sodass ich mich noch einsamer gefühlt habe. Wertlos. Hilflos.

Ich will mehr Zeit für mich. Nachmittags bin ich immer müde, lustlos. Ich will vormittags tun, was ich will! Traue mich aber noch nicht die Kündigung der TS anzusprechen. Erst, wenn der gesetzl. Betreuer da ist. Das kann 3 Monate dauern. Ich will den Sommer für mich haben. Zum Hansapark, wenn der endlich öffnet! Ist wegen dem Virus länger geschlossen. Überall sind die Läden leergekauft. Man soll die Öffentlichkeit meiden, sich mit niemanden treffen, aber zur Arbeit muss man dennoch. Unlogisch. Das ärgert mich.

Morgen ist in der TS Strandspaziergang geplant. Diesmal will ich mir eine Pause, wenn die Füße Wehtun, nicht verbieten lassen. Bin innerlich wütend, frustriert über alles. Kann nicht mehr lachen. Denke über den Tod nach.

Fr. Mai hat 2 Wo. Urlaub. Mit ihr spreche ich auch so kaum noch über Sachen. Ich sagte damals, ich habe Angst davor, ins Fitnessstudio zu müssen und sie sagt, ich solle mich da anmelden, weil ich zugenommen habe. Sowas geht nicht! Über solche Leute darf ich mich nicht aufregen. Hab Angst, dass ihr der Betreuer Antrag missfallt. Aber egal! Vor sowas darf ich keine Angst mehr haben.

Samstag, 14. März 2020

Drama ums essen


Wieder einmal fühle ich mich hilflos und niedergeschlagen. Es geht mehrere Auslöser. Ich fühle mich alleine und bin alleine. Das andere ist der gestrige Tag in der Tagesstätte.

freitags kann ich zurzeit zusätzlich kochen, weil so wenig Leute da sind, die das machen würden. Jeder kann sich immer aussuchen, was er machen will. Allerdings gibt es seit neuesten einige Kriterien, die mich ein bisschen überfordern. Das Gericht muss saisonal sein, da drin darf kein Gemüse sein, was nicht jetzt gerade wächst und deshalb teuer ist. es darf keine Gerichte doppelt geben, sowas wie zwei Tage hintereinander Nudeln, und das absprechen mit den anderen klappt nie so richtig. Außerdem muss das Gericht gesund sein. Zudem finde ich es sehr ungerecht, dass mir Zutaten verboten werden, weil die zu teuer sind, obwohl anderen die erlaubt wurden.
Gestern wurde mein Gericht ohne meine Zustimmung verändert und ich sollte alles anders machen. Ich konnte nicht selbstbestimmt nach Rezept kochen, sondern nach Anweisung der Betreuerin. dir sehr penibel und nimmt alles ganz genau und alles muss so gemacht werden, wie sie sagt. Das gefiel mehr nicht. Und dann hat die sich gewundert, warum ich nicht lächeln tue.
vorgestern war der putztag, wo ich mir schon ziemlich Mühe gegeben und Zeit gelassen habe. Trotzdem wurde ich auf zwei Flecken hingewiesen, die ich übersehen habe. Ich weiß nicht, ob bei anderen genauso hingeguckt wird.

Heute früh war noch alles in Ordnung. Habe in der Küche Baiser und Baiser Eis gemacht. War bis mittags beschäftigt.
Danach mit den Eltern kurz unterwegs. Pide essen. Am Strand war kein Wind für Drachen.
Wegen Corona Virus werden Montag alle Schulen geschlossen und die Geschäfte werden leer gekauft.
Ich habe mich im Laufe des Tages immer stärker allein gefühlt. sonst habe ich im Handy immer jemanden zum unterhalten, und wenn das mal nicht so ist, fühle ich mich ganz allein auf der Welt. Bin mehr traurig als fröhlich. Ich will nicht mehr alleine sein. aber ich will auch nicht mit Leuten zusammen sein, bei denen ich nicht ich selbst sein kann, mich unwohl fühle. Z.b. Menschen in der Tagesstätte, die gerne zur Kirche gehen und meinen, dass ich mal mitkommen sollte. Dann wäre ich nicht mehr allein und mit dem zusammen, aber Kirche würde mich auch nicht richtig glücklich machen.
Mit Frau Mai spreche ich kaum noch über Probleme. Sie macht mir nur Vorschläge, die mir nicht gefallen und ist dann irgendwie beleidigt, wenn ich alles ablehne. die würde sagen, dass ich in Vereine gehen soll und Sport machen soll. Alles das, was ich schon als Kind nicht gern mochte. Habe oft das Gefühl, dass die froh ist, wenn die sich um nichts kümmern braucht.
Habe einen Brief mit einem Antrag für einen gesetzlichen Betreuer abgeschickt. Vielleicht nimmt mir das die Angst, vor Dingen, die ich nicht kann. Vielleicht geht es dann ein bisschen mehr weiter.

abends lag ich weinend im Bett. Habe dann noch Medizin genommen, weil ich nicht schlafen konnte. Depressionen waren stark. Habe das Gefühl, dass es sowieso kein interessiert…