Anna und Sonja kamen zu meinem Geburtstag. Irgendwann hatte ich mich doch überwunden der Betreuerin zu erzählen, dass ich am Geburtstag immer so alleine und traurig bin. Eigentlich hatte ich mir schon vorgenommen eine Schlaftablette zu nehmen und dem Tag zu schlafen. Ist besser als weinen. Und traurig sein über die Einsamkeit. Aber auf ihrem Anraten hin habe ich dann zwei bekannten geschrieben, ob sie kommen wollen und habe einen Kuchen gebacken. Von der WG bekam ich Kaffee, der dann aber doch nicht so gereicht hat.
Naja, wir saßen im Wohnzimmer und haben uns unterhalten und den Kuchen gegessen. Irgendwann im Laufe der Zeit kam dann diese typische Aufteilung. Anstatt ein großes Gespräch mit allen haben sich alle zusammengesetzt und ihre eigenen Gespräche geführt. Dadurch fand ich mich teilweise nicht mehr im Mittelpunkt, auch wenn das jetzt nicht das wichtigste ist. Wichtig ist dass ich den Tag nicht alleine verbringen. Zudem hatte ich auch Gespräche und war froh, nicht nur still daneben zu sitzen. Ich bekam sogar Geschenke.
Anna und ich sind anschließend noch zu den neuen Wohnhäusern gegangen. Sie ist interessiert und wollte da hinein gehen. Ich hatte ein bisschen Sorge, auch wegen den Kameras. Der Boden war voller Schlamm und ich bin öfters ausgerutscht. Wir haben dann in die Fenster geguckt, auch da wo sie einziehen will.
Wie sie wollte ich zuerst auch einen Termin zum Ausmessen, aber die haben sich dann nicht mehr gemeldet und nun lasse ich es auf mich zukommen. Einerseits Plan ich viel wie ich tapeziere und welche Möbel & Einrichtung ich wie hinstelle. Aber andererseits bin ich auch ein bisschen traurig. Diese WG ist ganz anders als die alte und obwohl das Zimmer viel kleiner ist, gefällt es mir hier viel besser. Hier hätte ich gerne noch länger gewohnt, aber andererseits würde ich so eine Gelegenheit auf eine große Neubauwohnung wohl nie wieder kriegen. Selbst wenn sich kleine Zimmer sind ja schon kaum zu bekommen in der Stadt. Und die nächsten 10 Jahre nur mit Wohnungssuche verbringen, das will ich auch nicht. Ich will endlich den nächsten Schritt machen.
Ich bin auch froh, aus der anderen wg damals ausgezogen zu sein und diese Erfahrung hier gemacht zu haben, wo die Leute freundlicher sind und es mehr Zusammenhalt gibt. Hier gibt es für alle Pläne und gute Organisation. In dem alten Haus wo ich vorher war hat die Betreuerin überhaupt nichts dergleichen gemacht. Die andere Betreuerin von dort ist anscheinend lange krank, und selbst wenn ich damals einen Wechsel hätte machen können, hätte ich mich jetzt weiterhin mit ihrem geärgert. Aber die aktuelle Betreuerin hier ist sehr hilfreich, auch wenn sie viele wichtige Dinge nicht weiß und ich einiges selbst herausfinden muss.
Ich hoffe der ambulante Betreuer demnächst ist auch so hilfreich und freundlich.
Aktuell muss hier im Haus immer noch Mundschutz beim Gehen getragen werden und das nervt. Ich habe mich lange dagegen gesträubt betrefflich einkaufen in großen Geschäften oder Möbel gucken. Aber nun wo ich erfahren habe, dass laut Nachrichten der Mundschutz noch bis Juni 22 Pflicht bleiben soll, gebe ich langsam nach und füge mich. Ich will nicht noch ein ganzes Jahr auf komplett alles verzichten. Nur wegen diesem blöden teil! Und das trotz Impfung. Würde gerne mal wieder nach Lübeck in die großen Geschäfte gehen und einkaufen. Das ist anders als immer nur alles zu bestellen. Sushi Essen waren wir am Freitag. Man muss eigentlich Impfpass vorzeigen und bis zum Tisch den Mundschutz aufsetzen. Selbst wenn der Laden komplett leer ist.
Der Hansapark ist dieses Jahr auch unglaublich überfüllt, weil die meisten nicht mehr ins Ausland fahren. Deswegen war ich in den Ferien kaum da. Ich würde nicht 90 Minuten für eine achterbahnfahrt anstehen!
