Montag, 25. September 2023

kein Date!

Heute wollte ich mich mit einer Person Treffen, mit der ich ungefähr zwei Wochen schreibe. Am liebsten würde ich noch länger mit dem Schreiben, besser kennenlernen, aber es ist heute nicht mehr so wie früher, wo ich drei Jahre mit einer Person schreibe bevor ich mich überwinde. Die Zeit läuft immer weiter und ich werde immer älter.

Anfangs dachte ich, alles wäre gut, weil wir uns so gut verstehen und er so normal wirkte.
Aber plötzlich fing er an darauf zu behören, dass wir uns an einem einsamen Ort treffen, wo keine Menschen sind. Mehrmals hat er einen öffentlichen Platz abgelehnt.
Das kommt mir komisch vor und ich habe andere Leute online zum Rat gefragt, die dringend davon abgeraten haben ihn zu treffen. 
Ja, und letztlich hat er das Treffen dann auch abgesagt, weil ich angeblich zu schüchtern bin, nur weil ich einen öffentlichen Platz bevorzuge. 
Traurig und wütend bin ich.
Normalerweise geht man bei sowas kaffeetrinken oder ähnliches. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass er irgendwas schlimmes vor hätte, aber wenn er so beleidigt ist, nur weil ich nicht mit ihm beim ersten Mal direkt an einen einsamen Ort gehe, ist er wohl sowieso nicht der richtige für mich.

Betreuerin kommt gleich.
Beim letzten Mal hat jemand von Kleinanzeigen ein Fahrrad abgeholt und sie meinte, ich kann das doch alles auch alleine. Nun weine ich, denn vielleicht hat sie damit Recht. 
Nun will jemand einen Tisch abholen und ich traue mich nicht sie wegen dem Beisein zu fragen. 
Vielleicht trinke ich was und versuche es dann allein. Aber eigentlich wollte ich heute kein Alkohol trinken. Hatte gerade ein paar Tage keinen und ich weiß, wenn ich das hier heute wieder mache wird es auch wieder für ein paar Tage so bleiben. Und eigentlich wollte ich ein bisschen mehr davon Abstand nehmen. 
Naja, aber er nimmt die Angst.

OK, am Ende des Tages habe ich es dann doch geschafft und konnte widerstehen. Ich will mir selbst beweisen, dass ich nicht abhängig bin. Sonst können die Betreuer veranlassen, dass ich in eine Klinik komme auch wenn ich es nicht will. 
Um immerhin etwas an diesem trostlosen Tag zu erreichen, habe ich über Kleinanzeigen das erste Mal alleine etwas an der Tür verkauft. Es war eine alte Frau, die kaum was gesagt hat, dass alles hat höchstens 20 Sekunden gedauert und war doch sehr einfach. Danach habe ich einen Kaffee getrunken und war froh! 
Unten damit vor die Tür zu gehen ist auch viel besser als die Leute ins Haus zu lassen, vor allem wenn es komische Männer sind die dann fragen, ob ich Krankenschwester bin etc...

Aber ich will mich nicht mehr vor der Angst verstecken. 

Freitag, 22. September 2023

ein Date?

Seit eine Ewigkeit habe ich online mal wieder jemanden kennengelernt, der mich treffen will und in der Nähe wohnt. Jemand, den es nicht nur darauf ankommt welche oder ob ich Arbeit habe oder nicht.
Mich nervt die eigene Unsicherheit. Einerseits will ich das alles vermeiden, aber dadurch würde sich nie etwas bessern.

Ich muss wohl abwägen was stärker ist, die Ängste und der Drang alles zu vermeiden oder der Wunsch auf Änderung und Besserung.

Und dann ist er noch die Angst vor Enttäuschung, dass er vielleicht wieder genauso ist wie Don... 
Aber wenn ich es nicht versuche und nicht herausfinde, wird sich nie etwas ändern und ja, die Enttäuschung darüber ist nicht zu tun und so zu belassen wie alles jetzt ist wahrscheinlich schlimmer als die Enttäuschung, wenn wir uns doch nicht verstehen. Dann habe ich es wenigstens versucht. 

Mit Dave scheint es irgendwie einzuschlafen. Aber ich bin darüber hinweg gekommen und aktuell deswegen auch nicht so traurig. Gefühlt interessiert er sich nur noch für seine Spiele die er täglich kauft, die so wertvoll sind... Draußen wird es Herbst und viel Lust zum Strand habe ich auch nicht mehr. Die Gespräche waren zwar immer schön, aber der Reiz ist nicht mehr da. Die Musik ist aus!

Sonntag, 17. September 2023

das letzte Mal?

Erstaunlich, dass man Mitte September immer noch am Strand sitzen kann.
Dave war heute am Wochenende noch mal hier und wir sind zum Strand gefahren mit dem Fahrrad. Obwohl das Wetter warm ist und wir wieder eine Bank hatten, ist es aber nicht mehr so schön wie Anfang des Jahres.
Wegen der Sache mit dem strandkorb will er nur noch zu anderen Stränden und nicht mehr dorthin aus Angst doch noch darauf angesprochen zu werden. Aber woanders ist es nicht so schön. Teilweise findet man auch Bänke am Wasser, aber dann ist man von dutzenden Menschen umgeben die auch da in der Nähe sitzen. Musik will er anscheinend nicht mehr hören und auf keinen Fall zu laut! 🙄 nicht, das noch die Leute gucken!
Wein habe ich getrunken und wir haben uns gut unterhalten, aber irgendwie ist diese Leichtigkeit weg es macht nicht mehr so viel Spaß wie früher.
Viel Bier oder sonstiges will er auch nicht mehr trinken und eigentlich ist das gut. Ich trinke dann auch weniger oder versuche es. Auch wenn ich zusätzlich noch Dosen dabei habe, rühre ich die nicht an, hauptsächlich weil die nach dem Einkauf nicht abgewaschen sind. 

Jetzt ist es mitten in der Nacht und ich kann nicht schlafen, weil ich Kopfweh habe. Morgen früh am Sonntag ist wieder Flohmarkt. Dieses Jahr habe ich sehr viele Sachen gekauft. Obwohl ich diese Dinge wie die alten Videospiele zum doppelten oder dreifachen Preis weiterverkaufen könnte, habe ich keine Lust noch mehr Geld auszugeben. Richtig gespart habe ich dieses Jahr gar nichts. 
Irgendwie merke ich, dass ich mich von diesen Sachen aber auch nicht richtig trennen kann. 4 Gameboys habe ich inzwischen. Und dann auch noch fast die gleichen.
Ein neues Klappfahrrad haben wir noch abgeholt, weil das vorige nicht stabil genug war und das alte rote endlich weg soll, das noch kaputter ist. 5 Fahrräder habe ich damit insgesamt, wovon eigentlich aktuell nur das Elektrofahrrad komplett in Ordnung ist. Bei dem von gestern muss noch einiges repariert werden. 

Naja, Montag wollten wir noch mal zum Strand, wenn das Wetter so gut ist wie heute. Obwohl an solchen Tagen die Depressionen so gut wie nicht spürbar sind, habe ich gleichzeitig auch keine Lust darauf. Am liebsten würde ich nur noch feiern und Freude haben. 

Bine hat sich mal wieder gemeldet. Das 49 € busticket hat sie und meint, solange das Wetter noch gut ist will sie nichts drinne machen, auch nicht Fahrrad fahren, sondern nur mit dem Bus überall hin. Aber ich mag nicht so viel Geld für etwas nicht materielles ausgeben, vor allem nicht jetzt wo der Sommer gelaufen ist. In der Kälte überall rumlaufen mag ich nämlich erst recht nicht.
In eine Stadt in der Nähe wollten wir aber demnächst vielleicht noch mal, die Fahrt dorthin ist für mich nicht so teuer. Dave wohnt da und natürlich würde er dann sofort dabei sein wollen. Ich hätte ihm von der Sache nichts erzählen sollen. Denn wenn er dabei ist würde ich mich wie das dritte Rad am Wagen fühlen. 
Hätte er zu Anna nicht gesagt, dass er Freundschaft mit "Mehr" sucht, was sie auch furchtbar findet und Bine auch nicht mitmachen würde, hätte ich mir Sorgen gemacht. Er hätte sich das busticket gekauft und der Gedanke, dass die beiden so viele Sachen unternehmen und ich alleine zu Hause sitze, gefällt mir überhaupt nicht. Selbst wenn ich auch mit dabei sein könnte, zu dritt fühle ich mich immer wie der Hund, der nur hinterherläuft und nichts zu sagen hat.
Außerdem bin ich immer noch beleidigt wegen den Sachen, die er über mich weiter erzählt hat.
Immer wieder bestellt er so viele Spiele und Konsolen, meint, wenn er die Spiele wieder für den doppelten Preis verkauft hätte er die Konsolen sozusagen gratis erhalten und trotzdem würde er diese mir oder andere nicht günstiger verkaufen, sondern nur zu dem Preis, den sie wirklich wert sind. So sagt er es, und obwohl ich das verstehen kann, hätte ich das anders gemacht - wenn man sich so lange kennt.

Freitag, 8. September 2023

mein Ich

Anna hatte Dave vor einer Weile ein Verstärker und ein Keyboard mit dem Auto gebracht, dass ich verkauft habe und er nicht mit dem Bus transportieren wollte. Ich war froh, dass ich die Sachen los war und Platz hatte. 
Anna war über eine Stunde bei ihm und ich war so müde dass ich nicht mitfahren wollte. Denn am Abend hatten wir noch etwas in Neustadt am Hafen bei einer lichtervorführung unternommen.
Nun hat sich herausgestellt, dass er ihr von den Dingen erzählt hat, die wir das erste Mal im Bett gemacht hatten und was nicht so gut gelaufen ist. Sie meint, sowas erzählt man ich und mir wurde jetzt erst im Nachhinein klar, was er ihr erzählt hatte und dass man sowas wirklich nicht weiter erzählt. Deswegen bin ich sauer auf ihn.
Seit einigen Wochen meldet er sich auch nicht mehr so oft, aber das hängt damit wohl nicht zusammen. Entweder hat er schon wieder eine andere gefunden oder er spielt so viel Spiele. Im Grunde kann es mir egal sein.
Einerseits will ich ihn darauf ansprechen aber andererseits will ich nicht, dass alles dadurch in die Brüche geht. Er ist der einzige, mit dem ich all die Dinge unternehmen kann, die ich mit sonst keinem Unternehmen kann. Sowas wie nachts auf dem Friedhof oder rauchen....

Unsere letzten Ausflüge waren eher mittelmäßig. Wir sind etwas Fahrrad gefahren und saßen am Strand. Haben ein bisschen getrunken, aber er wollte keine Musik mehr hören. Dabei meinte er früher, er hört gerne solche Musik. Vielleicht macht er sich jetzt wieder Gedanken, dass die Leute alle gucken...
Ich finde es nervig, dass er sich über sowas so viele Sorgen macht. 

Naja, heute ist wieder ein etwas langweiliger Tag. Seit längerer Zeit habe ich mal wieder viel zu Hause getrunken. Das hatte ich eine Weile nicht, weil ich immer etwas oder anderes zu tun hatte oder unterwegs war.

Depressionen hatte ich ungefähr einen Monat lang nicht mehr, zumindest nicht die derartigen Gefühle.
Aber heute, wo ich wieder den ganzen Tag alleine zu Hause sitze und draußen so warm ist Wetter ist , so dass ich selbst gar nicht raus mag, fühle ich wieder eine gewisse Leere.
Mir fehlt eine Beschäftigung oder etwas, womit ich mich beschäftigen kann. Nicht dauerhaft oder zu bestimmten Zeiten, sondern immer wenn ich es brauche.

Mir wird bewusst, dass all die Dinge die ich habe und die ich schon so lange haben wollte oder die teuer sind und ich mir die nicht leisten konnte, die ich aber jetzt habe, mich nicht mehr aufheitern können. Gameboy habe ich jahrelang gesucht und gewollt. Nun habe ich den und kann demnächst abverlangen. Nix ist besser als vorher.
Egal was ich mir kaufe, es ändert nichts am grundsätzlichen. Ich bin alleine. 

Dating versuche ich weiterhin, aber habe keine Freude daran. Es ist anstrengend und ich will es nicht mehr. Gleichzeitig ist es der einzige Ausweg aus dem Alleinsein. 

Wein trinke ich, die letzte Packung die mir nicht schmeckt und von der ich Durchfall kriege. Aber wegwerfen will ich das auch nicht. Und unterwegs trinken will ich es auch nicht. Also habe ich morgen vielleicht Durchfall? Ich esse Pommes dazu und hoffe dass das ein bisschen entgegenwirkt.
Morgen ist Wochenende und wieder Flohmarkt. Obwohl ich viele gute Sachen gekauft habe, wie ein NES zum Drittel des eigentlichen WertPreises, habe ich keine Lust mehr. Den die Freude darüber ist nur von kurzer Dauer und beeinflusst mich nicht dauerhaft.

Bei Anna war ich in letzter Zeit öfters für paar Stunden und die Betreuerin kommt auch zweimal in der Woche, dann kochen wir oder fahren zum Arzt oder irgendwo hin... 
Aber das grundgefühl bleibt trotz kurzer aufkommender einmaliger Freude an einigen Tagen. Das Grundgefühl, abgestürzt, am Ende und verzweifelt zu sein. Nichts zu haben und nichts zu können und einfach am Ende zu sein.
Bei Facebook sehe ich eine Bekannte aus einer früheren Maßnahme die es geschafft hat, die ihren Wunschberuf und ein Auto hat. Ich bin nicht eifersüchtig, sondern irgendwie traurig, dass ich es nicht schaffe und nicht weiß warum. 
Das einzig schöne zurzeit ist nur noch zu schlafen und von Dingen zu träumen, die ich wohl nie haben oder erreichen werde.

Ein therapietermin bei einer neuen Therapeutin habe ich, aber ich weiß selbst nicht, ob oder was das bringen soll. Sie wird mir wohl kaum die Alltags Langeweile nehmen oder mich fröhlicher machen können? Wie auch, wenn ich nichts habe, worüber ich fröhlich sein könnte?

Und wieso oft weiß ich wieder einmal nicht wie es weitergehen soll. Ich würde gerne rausgehen und Fahrrad fahren, aber gleichzeitig will ich es auch nicht. Alleine weiß ich nicht wohin oder es macht keinen Spaß und habe niemanden zum Reden. Außerdem sind draußen fast 30 Grad.

🍷



Freitag, 1. September 2023

1 Woche ohne Alkohol habe ich morgen mehr oder weniger längere Zeit geschafft. Freiwillig. 
Anfangs hatte ich gar keine Lust mehr was zu trinken, zwischendurch habe ich öfter dran gedacht, dass ich gerne will.. und nun nach sechs Tagen ist der Gedanke daran irgendwie unangenehm.
1 Bier wäre ok. Aber ich habe Angst, dass es nicht dabei bleibt und ich dann wieder so viel trinke, bis ich umkippe und ins Bett falle. 

Einige Stunden später am Abend kommen die Depressionen plötzlich...
Die Eltern waren heute früh mit dem Fahrrad zur Inspektion und ich habe anschließend den halben Tag verschlafen, weil ich so müde war.
Obwohl ich die letzten Tage oft bei Anna war, wenn auch nur kurz, wird mir plötzlich mein eigenes Elend wieder bewusst. Sie hatte eine Zeitung von der betreuten WG, wo ich mal war, und die Feiern Jubiläumsfest. In der Tagesstätte sind auch Veranstaltungen. Ich wäre auch gerne dabei, würde da mit machen, hätte gerne die Zeitung gestaltet oder Texte geschrieben. Aber außer der Tagesstätte gibt es hier nur noch ein Bücherladen mit einem sehr unsympathischen Leiter. In anderen Städten wird viel mehr angeboten. 
Bis gestern haben mich noch einige computersachen abgelenkt. Vorher waren es die Ausflüge zum Strand. Bald kommt der Herbst und ich merke schon jetzt die Langeweile.