Der Tag begann mit der WG
Besprechung, die daraus bestand, das eine Bewohnerin für eine andere Frau zum
Frühstück nicht extra in einen anderen Laden gehen will, weil es die Croissants
in dem ersten Laden wo sie die Brötchen holt, nicht gibt. sie tut manchmal
verschlafen und dann schafft sie das alles nicht. Die andere hat das nicht
akzeptiert und wollte unbedingt ihre crossons haben und meinte dann, wenn sie
die sich selbst holt und anschließend noch den Tisch decken muss, wäre ihr das
zu anstrengend und andere Lösungen hat sie nicht akzeptiert. es endete damit,
dass die andere gesagt hat, dass sie dann weiterhin in zwei Geschäfte geht um
auch alles zu bekommen. Ganz geklärt wurden konnte das aber nicht.
anschließend bin ich in die
Tagesstätte gefahren, wo ich sofort mit dem Hamburger kochen angefangen habe. ich
fühle mich innerlich schwach und kraftlos und ein bisschen durcheinander, weshalb
ich erstmal ein paar Minuten brauchte, bevor ich wusste, wie ich anfangen soll.
Am Ende wurde es dir mit der Zeit
knapp. Frau Sue wollte mir helfen, aber wenn es war in der Küche sind müssen
beide den Mundschutz tragen und das wollte ich nicht, vor allem nicht wenn man
an dem warmen Ofen steht und kaum atmen kann. Aber sie meinte, dass sie keine Lust
darauf hat, wenn wir nicht pünktlich Essen und alles so lange dauert und sie
hat darauf bestanden mir zu helfen. ich habe mich dann beeilt das Fleisch
fertig zu braten und sie hat es auf die Brötchen gepackt, als sie dann aber
gesagt hat ich habe noch eine Minute habe ich das nicht so ernst genommen, aber
erst als ich dann zu Hause war kam die Verzweiflung hoch.
Deswegen aber auch mit dem Küchen
Putzplan in der Tagesstätte zusammen. Ich empfand es als schimpfen, als ich
gefragt wurde, warum ich mich noch gar nicht in die Liste eingetragen bzw
abgehakt habe, dass ich meinen Bereich sauber gemacht habe. Und das, bevor ich
diese Liste überhaupt das erste Mal zu Gesicht bekam. Angeblich würde die vor
meinen Urlaub schon gelten, aber ich habe sie heute das erste Mal gesehen.
Und ich hätte mich rechtzeitig
darüber informieren sollen. Aber wie, wenn ich heute nach zwei Wochen Urlaub
das erste mal wieder da war und die ganze Zeit in der Küche beschäftigt war?
Wie soll ich überhaupt an solche Sachen denken?
ich komme überhaupt nicht auf die
Idee, nachzufragen, ob sich vielleicht irgendwas geändert haben könnte.
Entweder ist es so oder nicht und wenn ich es nicht weiß dann ist das Pech.
Ich weiß nicht ob die das ernst
meinen oder nur so sagen, aber teilweise finde ich einiges auch schon als
Schikane.
Dazu steht auf dem Plan, dass
jeder ein Bereich hat und das im Monat immer wechselt der Reihe nach. Ich soll
die Spüle und das Sieb von der Waschmaschine reinigen, wo die wohl irgendwie
davon ausgehen, dass ich das alles weiß, obwohl ich keine Ahnung habe. und
innerlich sträubt sich alles in mir dagegen, nachzufragen.
Frau Sue ist zwar auch oft
hilfreich und nett, aber auch ziemlich streng. Alles muss so funktionieren wie
sie es erwartet und funktioniert es nicht, muss man es sinnvoll begründen
können. Und ist die Begründung nicht sinnvoll, wird sie nicht akzeptiert.
nach so einem Tag wie heute würde
ich am liebsten gar nicht mehr dorthin gehen. Auch wenn die anderen Leute nett sind
und ich eigentlich soziale Kontakte brauche, was besser ist, als den ganzen Tag
nur drinnen zu sitzen und gar nichts zu tun.
Am liebsten würde ich den Rest
der Woche durchschlafen.
Was ist das bloß für ein Leben,
wo man sich über solche Sachen ärgern muss. Ich versuche mal das Positive zu
sehen, aber das kann mich auch nicht aufheitern. Das gute ist, ich muss nicht
jeden Tag Bus fahren. Nicht mit den frühen Schulbus. Ich bin immer in 10
Minuten zu Hause.