Zwei Wochen Urlaub nach dem Umzug sind zu ende
Die Zeit im Urlaub war durchzogen von Depression,
Verzweiflung, Hausarbeit und Terminen. ich habe das meiste so eingeräumt und
aufgeräumt, dass ich mich einigermaßen wohl fühle. Zumindest ist hier alles
jetzt erstmal viel sauberer als im alten Zimmer. Wenig Staub. mit einer Frau
die auch hier wohnt habe ich manchmal nachmittags ein paar Spiele gespielt.
Aber dann habe ich mich nicht mal getraut bei ihr anzufragen und diese tiefe
Verzweiflung keine Freunde zu haben und nur alleine zu sein kann immer wieder
zurück. Die anderen versuchen sich und treffen sich und unternehmen was
zusammen, aber mich würde keiner besuchen und wer will schon etwas mit mir
unternehmen? An mir gibt es nichts besonderes, was mich sympathischer oder
liebenswürdiger macht als andere Menschen. Ja, ich kann einige Dinge, die
andere nicht können, wie Computer Sachen. Und dann kommen die auf mich zu und
brauchen mich. Aber danach wenn alles erledigt ist haben die was sie wollen und
ich bin wieder unwichtig.
Dadurch ist die Depression in den letzten Tagen und Wochen
auch so Stark, dass mir öfters grundlos die Tränen kommen. ich tue Dinge, die
mich ablenken, aber wenn ich nichts zu tun habe kommen die einsamen Gedanken wieder,
dass ich für immer allein und nie das Glück bekommen werde, dass ich mir
wünsche. Wie soll das auch passieren? Und warum?
Abends gucke ich ein paar 3D Filme. Ist wie im Kino. Immerhin
kann das gut ablenken.
In der WG Küche gibt es diesen modernen Ofen, wo man die
Knöpfe rein drücken muss. Ich meine es in die Küche zu gehen, wenn jemand
anders schon drinnen ist, weil ich die Erfahrung habe, das dann immer wieder
negative Äußerungen oder Kritik an Dingen die man falsch macht ausgeübt wird. Auch
heute war wieder so ein Fall. Ich war in der Küche und jemand kam und sagte
mir, ich soll die Knöpfe vom Ofen nach dem Benutzen immer wieder reindrücken.
Weil sich das so gehört. Ich weiß selbst nicht, ob ich mich jetzt so darüber
aufrege, weil ich das tun muss obwohl ich keinen Sinn darin sehe, oder einfach
nur weil mir jemand vorschreiben will, dass ich etwas tun muss. Wenn die neue
Betreuerin sagt, dass ich es tun soll, wäre das zumindest weniger schlimm als
wenn irgendjemand von den anderen Bewohnern bestimmt, dass das so gemacht
werden muss und ich das auch so machen soll.
Immerhin habe ich mich getraut, bei der Anmerkung von dem
man nachzufragen was der Grund ist. auch wenn mir die Antwort nicht Gefühl ist
das immerhin besser, als alles schweigend hinzunehmen. Das hätte ich vor
einigen Jahren noch nicht gekonnt.
Hm, lass dich habe ich dann gesagt, ja ich mache das so wie
es gemacht werden soll,aber weil ich nicht schwach und unterwürfig bin oder
sein will, werde ich mich über die Sache noch mal genauer erkundigen.
Wobei es letztlich im Gegensatz zur alten WG gut ist, wenn
die Leute auf den Zustand der Küche achten und nicht alles so verdrecken und
verwahrlosen lassen!
Dennoch fühle ich mich negativ kritisiert und das macht mich
traurig. Ich muss stärker werden. Zuerst denke ich, wenn ich ausgezogen hier
bin, muss ich mich nicht mehr mit sowas ärgern, aber dann werden garantiert
andere Dinge kommen, über dich ich mich Ärger und wenn das so ist, dann will
ich stark sein und nicht an jeder Kleinigkeit verzweifeln und weinen sowie
aktuell.
Immerhin habe ich jetzt einen Termin bei einer Therapeutin
in der Stadt. Die Betreuerin hatte dort angerufen und nur deshalb habe ich auch
den Termin bekommen, dann als ich es versucht habe wurde ich abgewiesen. In der
alten WG wäre sowas niemals passiert. Obwohl ich mich über die etwas weitere
Strecke, die ich täglich mit dem Fahrrad zur Tagesstätte zurücklegen muss,
schon ziemlich ärgere, geht es hier wenigstens ein bisschen voran bezüglich der
Erreichung meiner Ziele. Es passiert aktiv etwas und das ist mehr als damals bei
Frau Mai, die immer nur gesagt hatte, sie kann nichts tun.
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