Freitag, 30. Oktober 2020

ts

Depression Tabletten sind bald alle, aber anstatt neue zu holen will ich lieber versuchen, die Auslöser weg zu kriegen. Denn ohne Dinge, die diese schlechte Stimmung auslösen, geht’s mir eigentlich immer ganz gut.
abgesehen davon müsste ich irgendwo wieder anrufen, weil ich noch keinen Arzt habe, wo ich die Tabletten bekommen kann und dann wieder mit Mundschutz im Wartezimmer und das ist alles nervig. Ein therapieplatz habe ich immer noch nicht in Aussicht, in Neustadt war ich bei zwei Ärzten und die haben mich abgelehnt, und meinen, ich soll eine Verhaltenstherapie machen und die Frau, die sowas anbietet, nimmt keine neuen Patienten mehr an und hat auch keine Warteliste mehr. ja kurzen Erfahrungen in Lübeck bin ich mir nicht ganz sicher, ob sie eine Verhaltenstherapie wirklich hilft. Denn ich weiß eigentlich, wie man was machen sollte aber die Umsetzung ist so schwer.

Von der Tagesstätte aus waren wir in Lensahn in einem neuen sozialkaufhaus. Aber das war klein und teuer und ich habe nichts gefunden. Ich hatte große Angst vor der langen Autofahrt mit Mundschutz, aber ich habe das Teil ein bisschen hochgezogen, sodass die Luft unten durch reinströmen konnte. ich hoffe, dass es nicht so aufgefallen. Die anderen tun immer die komplette Nase und den Mund so bedecken, das von irgendwo Luft reinkommt. Die Betreuerin hatte gar keinen Mund jetzt im Auto auf. Und ich denke, falls jemand wirklich das Virus hat, würde der auch nicht helfen.
Ich saß dann auch noch auf einen falschen Platz oder besser gesagt auf der falschen Seite im Auto. Dort, wo man den Sitz umklappen kann damit die anderen Leute auf die Rückbank kommen. Jedes Mal wenn jemand raus wollte, musste ich aufstehen. Dann wollte die Gruppe zu Penny. ich konnte im Auto warten. Dann habe ich mich genervt auf die andere Seite gesetzt, hinter dem Fahrersitz. aber da dürfte ich dann auch nicht sitzen bleiben, weil ja jeder immer den gleichen Platz einnehmen muss, wo er vorher saß, und so musste ich letztlich wieder aufstehen und wollte mich nicht hinsetzen auf den alten Platz, weil ich wusste, sobald die restlichen Leute aus dem Laden zurückkamen, würde ich noch mal aufstehen müssen. die Frau, die da sitzen wollte wo ich kurz saß, ist dann nicht einmal sofort eingestiegen sondern hat erstmal zu Ende geraucht. dann habe ich vor dem Auto gewartet, bis alle da waren und eingestiegen sind. Ich war ein bisschen sauer. eigentlich darf man jetzt auch nur mit Mundschutz im Auto sich aufhalten, aber die anderen haben es nicht getan und wenn ich es auch genauso gemacht hätte, hätte garantiert wieder jemand was gesagt. So wie es immer ist. nächstes Mal muss ich direkt am Anfang den Sitzplatz hinter dem Fahrersitz nehmen!

Ziemlich genervt war ich, weil einige Leute Regeln und Gesetze so vergöttern, als würde die Welt untergehen, wenn man sie missachtet. Frau Sue so sehr, dass die nicht einmal direkt über den Parkplatz sondern den Fußweg außen rum sind, weil es sich einfach so gehört. Und auf keinen Fall darf man neben dem Zebrastreifen über die Straße! Wer das Wort Scheiße benutzt, muss immer 1 € bezahlen zur Strafe. Sie selbst sagt es jedoch auch oft und nichts passiert. alle werfen ihren Müll in so einer Tonne neben der Eingangstür, aber ich wurde darauf angesprochen, dass ich meine trinkdose da rein geworfen habe. Eigentlich darf da nur Restmüll rein. Ich konnte mich rechtfertigen, das andere ja auch Teebeutel und Bananenschalen da rein werfen und ich deswegen dachte, alles darf rein. Sue hat sofort alle Punkte aufgeschrieben, die in der nächsten Besprechung noch mal offiziell erörtert werden müssen.

Mit Anna war ich am Nachmittag noch mal in einem sozialkaufhaus hier, weil die Gruppe, als die letzte Woche da waren, ein Bett für mich gesehen hatten. Die wissen, dass ich ein größeres in schwarz aus Metall suche. Anna kam mit mir dahin, weil ich den Kauf von so einer großen Sache alleine nicht bewerkstelligen kann. Sofort hat sie mir gesagt, dass ich mein Fahrrad nicht an die Seite am Parkplatz sondern in den Ständer stellen muss. 



Samstag, 24. Oktober 2020

Depressionen

Depressionen

Corona hat einen neuen Höhepunkt erreicht und für mich war das heute auch der schlimmste Tag des Jahres. So viele Sorgen kamen zusammen. Ich habe darüber nachgedacht, wie doof alles im Leben gelaufen ist und wie schön es wäre, wenn man noch mal alles zurückdrehen und neu anfangen könnte. Dann würde ich alles anders machen. Mit der Schule und den Leuten und der Arbeit… vielleicht wäre dann alles anders. Dann wäre ich erfolgreich und würde nicht in einer psychiatrischen Einrichtung leben müssen.

Tom ist krank und ich dachte, er würde nicht mehr mit mir sprechen wollen. Mit Tina.

Bei mir Treffen heute alle Sorgen aufeinander. ich finde keinen therapieplatz und eine andere Frau hat gesagt, wenn die Betreuer der anrufen bekommt man sofort einen. Aber das machen die bei ihr und bei mir nicht. Pech. 
Auf wohnungsanfragenbekomme ich keine Rücksendungen und die, wo was am Stadtrand neu gebaut wurde, haben sich auch nicht mehr gemeldet. Ich fragte aber auch nicht nach, denn innerlich will ich wirklich nicht am Stadtrand wohnen.
Dann das mit dem Virus und dem Mundschutz. ich war einkaufen und habe es nicht mehr ausgehalten und bin so schnell aus dem Laden raus, dass ich die Hälfte vergessen habe. ich habe sogar die Therapie in Lübeck abgesagt, weil ich nicht mit Mundschutz so lange im Zug sitzen kann und will. inzwischen habe ich herausgefunden, wie man den ein bisschen nach oben schieben kann so das von unten die Luft durchkommt, aber gleichzeitig strömt die Luft auch oben raus, sodass es nach einer Weile in den Augen brennt. Donnerstag sind wieder Tagesstätten Ausflüge und im Auto muss man den Mundschutz auf haben. Mir wurde gesagt, ja, wenn die Gruppe da irgendwo hin will, wo man 30 Minuten Auto fährt, dann muss das eben so sein.
Am schlimmsten ist aber das Gefühl einsam und alleine und verloren zu sein. Nicht mal in Internet hatte ich heute jemanden zum Reden. Die Vorstellung, auch das zu verlieren ist unerträglich. Tom gut mich in der Woche immer aufwecken und so viel mit mir sprechen. Dave schreibt mir täglich, aber das ist nicht dasselbe. Er will auch nicht telefonieren. aber Motivation, irgendwo anders neue Kontakte zu finden, habe ich absolut nicht. Ich habe das schon jahrelang versucht und nie ist was richtiges dabei herausgekommen. Oder nur ganz selten, und dann auch nur von kurzer Dauer.
Bei Frau Mai Habe ich immer das Gefühl, dass ich alles alleine machen muss und nur auf mich selbst angewiesen  bin. Wenn ich von Problemen erzähle, wo ich irgendwas nicht kann, sagt sie mir zwar wie ich das machen muss und das weiß ich selbst auch, aber mehr passiert oft nicht. Und andere Menschen die andere Betreuer haben erzählen immer, dass die alles für Sie erledigen und so viel tun. Und ich fühle mich so allein gelassen.

Ich habe fast den ganzen Tag geweint und die Tablette hat mich auch nicht zum Schlafen bringen können. Ich habe schon über eine Klinik nachgedacht, aber zum einen will ich nicht, dass die Eltern wissen wie es mir wirklich geht und was los ist, dann muss man da auch immer den Mundschutz auf haben zurzeit überall und ich muss dann essen, was es dort gibt. und habe keine Privatsphäre mehr, da es meistens keine Einzelzimmer gibt.
Die anderen Leute hier halten mich wahrscheinlich für stark und kompetent, als ob ich das was ich nicht kann nur nicht kann, weil ich es nicht wirklich will, aber wie es in mir drinnen aussieht, weiß wahrscheinlich niemand. Dass ich innerlich zerbreche und nur noch traurig bin.

Eine glänzende Zukunft sehe ich für mich nicht. Alles war bisher immer schlecht und wieso sollte es jemals irgendwann besser werden? 


Freitag, 16. Oktober 2020

der Urlaub ist vorbei

Der Urlaub ist vorbei

Die zweite Urlaubs Woche ist nun vorbei und ich habe von allem, was ich schaffen wollte, höchstens 20% geschafft. Ich wollte ein Bild malen. Jetzt steht es hier und ich habe einfach keine Lust. Ich wollte nämlich die Farben verbrauchen bevor die ganz eintrocknen. Immerhin konnte ich meinen Kleiderschrank aufräumen. 
habe mir eine schnellere Festplatte für den alten PC bestellt, aber die kommt erst nächste Woche. Ich habe zu lange überlegt..

Mit Dave habe ich nach wie vor den gleichen Kontakt wie vor zwei Jahren. wir schreiben immer noch täglich und treffen uns manchmal, aber wir beide sind immer noch schüchtern und irgendwie kommen wir nicht voran, dass sich mehr entwickelt. wobei ich mir immer sicherer werde, dass er vielleicht wirklich nicht der richtige für mich ist, weil er so ruhig und zurückhaltend ist und ich mich in seiner Gegenwart genauso einsam fühle, wie sonst. Gemeinsames Lachen und Späße machen fehlt mir. 
gestern war ich bei ihm, um einen PC abzuholen. Den habe ich ihn für 15 € abgekauft. Bei ebay wurde er den für 20 € nicht los. eigentlich war das günstig. Selbst wenn der wahrscheinlich aus dem Sperrmüll kommt. Immerhin scheint ja besser zu sein als meine ganz alten Kisten. Würd gerne mal welche davon verkaufen.

Frau Mai hatte gesagt, dass sie mich begleitet, und meine Arbeitsunfähigkeit zu verlängern. einerseits meint sie, vielleicht bin ich wirklich noch nicht soweit und brauche noch ein bisschen Zeit in der Tagesstätte aber ein bisschen Probearbeiten oder Praktikum würde sie auch nicht schlecht finden. Wieder meinte sie, dass ich die Ausbildung irgendwann in Bugenhagen machen kann oder soll. Ich würde mir die Einrichtung angucken und mich informieren. Aber dass ich es auf keinen Fall machen will, wenn ich ganz früh im Dunkeln los muss und auch erst abends im Dunkeln nach Hause komme, zumindest im Winter, habe ich jetzt nicht erwähnt. Dann hätte sie wieder gesagt, sowas ist normal und daran gewöhnt man sich, und dann hätte ich wieder Depressionen bekommen und die kann ich jetzt im Urlaub nicht gebrauchen. Ich bin über sowas auch nicht mehr so viele Gedanken machen. Dass ein derartiges Leben für mich wertlos wäre und ich schon meine eigenen Wege finden werde... Ich muss mich damit abfinden, dass das, was passiert, einfach passiert und es vielleicht so sein soll und dann ist es so. ich war bisher nie richtig glücklich und vielleicht werde ich das auch nie werden. Dann ist es mein Schicksal. 

Zudem war ich vorgestern mit Anna bei einer Freundin von ihr, die sich ein neues Handy gekauft hat und ich ihr ein paar Sachen erklären sollte. die war ganz nett und ich war erstaunt über mich, wie Angst los und normal ich die ganzen Sachen erklären konnte. Vor einigen Jahren hätte ich das nicht gekonnt. Ganze Sätze mit fremden Leuten sprechen.
die wohnt in einer Hospital Kirche in einer ganz ruhigen Gegend in einem Wohnblock, wo man keine Nachbarn oben oder unten hat. Dort zu wohnen wäre traumhaft. Mit Frau Mai hatte ich noch am selben Tag ein Gespräch und habe das genutzt, um mich dann dort auf die Warteliste setzen zu lassen. Viel Hoffnung habe ich aber nicht, weil die Wohnung wahrscheinlich mehr für Menschen mit körperlichen Einschränkungen vorbehalten sind. Und das hatte ich verneint.
Ich wollte nie irgendwo am Stadtrand wohnen, wo man jeden Tag soweit überall hinfahren muss mit dem Fahrrad. Allerdings habe ich mittlerweile mehr Angst, wenn ich eine Wohnung finde, dass die so hellhörig ist, dass ich die Nachbarn höre, deren Fernseher und deshalb nicht schlafen kann.

Ja, ich merke, wie einiges besser wird und ich mich weiterentwickeln, habe aber gleichzeitig Angst, dass das alles irgendwann umsonst sein wird. das andere über mich bestimmen und ich tun muss, was ich gar nicht will und mich dann aufgeben werde…

Naja, jetzt ist erstmal Wochenende. Meine frühstücksgruppe in der WG hat kapiert, dass ich ja auch immer dabei bin und jetzt muss ich auch immer abwechselnd mit denen Tischdecken oder einkaufen. Fast das ganze halbe Jahr brauchte ich das nicht, weil ich bei der WG Besprechung nie dabei war wegen der Tagesstätte und die mich irgendwie vergessen hatten. Hihi. Wobei das jetzt nicht ganz so schlimm ist wie erwartet, denn die Brötchen hole ich in der Stadt und fahre nicht extra zum Supermarkt mit dem Fahrrad. Auch mehrere Brötchen beim Bäcker kaufen hätte ich früher nicht geschafft.

Hm ich war jetzt noch öfters alleine im hansapark, die Eltern hatten mich gebracht, aber weil Ferien sind, war das da so voll, dass die Leute schon auf den Gehweg standen. In zwei Stunden konnte ich vier bis fünf mal mitfahren in verschiedenen Sachen, aber dieses lange Anstehen und Warten ist mir zu doof. Das macht keinen Spaß. Dafür, dass eine Fahrt nur ein paar Minuten dauert. Die letzten Tage sind auch ausgebucht. Ein bisschen bin ich traurig, dass der Park so früh schließen tut. Aber Corona ist mittlerweile wieder schlimmer geworden, sogar schlimmer als Anfang des Jahres. und alles was gemacht wird, ist Partys verbieten und Mundschutz Pflicht erweitern. Kein Wunder, dass es immer mehr wird.





Donnerstag, 8. Oktober 2020

Stagnation

In den letzten Tagen war ich noch mal öfters im hansapark. War alleine da, die Eltern haben mich gefahren. Ich bin überall rein gegangen wo ich wollte und es war sehr leer, sodass ich mehrmals hintereinander fahren konnte. Drei bis vier Stunden war ich immer da.
Das Feuerwerk fällt dieses Jahr aus, aber das ist nicht schlimm. Im Dunkeln am Abend mit den bunten Lichtern ist es trotzdem schön. Vor allem, wenn wenig los ist und man nirgendwo anstehen muss.
Der Mundschutz ist nicht mehr so nervig wie am Anfang, da ich jetzt einen habe, den man am Kinn ein bisschen nach vorne schieben kann, so dass man da drunter genug Atemluft hat. dass das wegen den Viren gefährlich ist, ist mir irgendwie egal, Hauptsache ich kann ein bisschen besser atmen und muss nicht durch diesen Stoff atmen. Abgesehen davon wird er nach jeder Fahrt auf und abgesetzt und ständig hin und her gerückt, so dass da wahrscheinlich sowieso schon viele Viren dran kleben, durch das viele anfassen. Selbst wenn man nach jeder Fahrt die Hände desinfizieren muss. wahrscheinlich würde man sich dann eher durch dieses nervige hin und herrücken und auf und absetzen infizieren, als durch eine Lücke unterm Stoff!?

Mit Dave war ich gestern auch einmal dort. Wir waren mit dem Bus da. Er hatte mir auch geschrieben, dass er wirklich gern mit mir zusammen wohnen und eine Familie gründen will. Nur dass wir selbst nie darüber richtig sprechen und im allgemeinen immer eine gewisse Stille zwischen uns herrscht, macht mich unglücklich. wir reden manchmal über Computer Sachen oder so eine neue Wohnung oder die Spiele, die er geschenkt gekriegt hat und teuer verkauft, aber wir haben noch nie so richtig zusammen gelacht. Er ist immer so ernst. Spießig? Ich wollte mit der Safari Bahn fahren, die eigentlich für Kinder ist. Auch da wurde alles beleuchtet und war schön. aber er sagt, das ist albern und peinlich und wollte da nicht mit mir rein. Ich hätte das lustig gefunden. Jetzt frage ich mich, ob ich wirklich albern bin oder das wirklich kindisch ist, oder ob er einfach nur zu spießig ist. Denn andere Erwachsene fahren da auch mit.
Einfachmal etwas lustiges oder albernes tun und lachen, das vermisse ich am meisten mit jemanden. Während wir durch den Park gingen und überall mal eingestiegen, obwohl man auch mal länger warten musste, habe ich mich einsam gefühlt. Traurig. Ich konnte zwar sagen, wo ich auch unbedingt rein wollte, aber gleichzeitig habe ich mich auch wie ein Hund gefühlt, der unterwürfig hinterherläuft und nicht viel zu melden hat. Zwar ist es nicht so, aber durch die wenige Kommunikation zwischen uns kommt die Freude nicht so richtig in Gange. In der Warteschlange stehe ich meistens hinter ihm und wir reden so gut wie gar nicht. Andere machen das. Wobei das dort manchmal auch ziemlich laut ist und man nicht so viel reden kann. Mir hätten die Tränen kommen können, so einsam und unglücklich bin ich.

Ich denke zurzeit mit der viel darüber nach. Glücklicher wäre ich mit einer Person, die sehr extrovertiert ist, viel Spaß macht und Humor hat. Dave wollte immer viel mit mir unternehmen, wir wollten auch mal zum heidepark und dort übernachten, aber es passiert einfach nichts. An Corona liegt das bestimmt nicht. Denn auch andere Sachen wie Fahrradtouren haben wir dieses Jahr nicht einmal geschafft.
ich ärgere mich, dass ich das Gummi Boot gekauft habe, dass beim Transport kaputt gegangen ist und ich habe keine Lust, das zu reparieren. Obwohl ich dafür schon alles habe. Für das Geld hätte ich mir lieber ein ferngesteuertes Auto kaufen können! 
Ich will einen Menschen finden, mit dem ich richtig glücklich sein kann. Mit Dating Apps könnte ich es noch einmal versuchen. Das ist zwar doof und müßig, aber besser, als gar nichts zu tun und noch länger alleine und traurig zu sein.
Mit einer Frau zusammen zu sein stelle ich mir oft vor. Von Männern wurde ich immer so viel enttäuscht. In der Schule geärgert. Ich habe einfach keine guten Erfahrungen mit denen. Abgesehen davon finde ich die auch nicht attraktiv. Mit kurzen Haaren oder Bart. Frauen finde ich viel ansprechender. 

Lustig finde ich, dass Emojis vom Handy gesellschaftlich so anerkannt sind, das über die neuen Modelle sogar schon in den Nachrichten berichtet wird. 

Frau Mai war diese Woche wieder wenig da, das Gespräch fiel aus und es nervt mich, dass der Antrag wegen dem gesetzlichen Betreuer so lange dauert. Dass die sich nicht mehr melden. Mein Zahn wird wieder spitz und ich habe Probleme und Ängste damit, und weiß nicht, was ich tun soll. Die mit der Wohnung melden sich auch nicht mehr, wo neue Häuser gebaut worden.












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Sonntag, 4. Oktober 2020

kein Praktikum?

Die vergangene Woche war sehr anstrengend. Obwohl ich eigentlich gerne mal büroarbeit machen würde und wissen will, wie das so ist, habe ich große Angst davor, ein Praktikum zu machen. Vielleicht hängt das nicht nur damit zusammen, dass ich Angst vor fremden Menschen und der neuen Situation habe, sondern auch wegen den vielen negativ Erfahrungen von früher. Wo ich stundenlang nur stehen und zugucken musste, oder mich hilflos gefühlt und nicht getraut habe, Menschen anzusprechen und alles einfach nur anstrengend war. heutzutage wäre das bestimmt alles ganz anders. Ich bin ganz anders als früher.
Vielleicht entsteht der größte Teil der Angst, weswegen ich mir solche Sorgen mache und am Mittwoch Tabletten genommen habe, weil ich nur noch geweint habe und einfach nur schlafen wollte, auch durch den Gedanken an vollzeitarbeit. Alle sagen, das brauche ich noch nicht und ich soll langsam anfangen, und inzwischen weiß ich, dass niemand grundsätzlich gezwungen wird, das Leben mit vollzeitarbeit zu verbringen und wenig Zeit für sich zu haben, aber um sowas zu erreichen, braucht man einen guten Abschluss oder Ausbildung oder viel Glück. Und beides habe ich nicht.
Obwohl die meisten Menschen nett sind und Verständnis zeigen und nicht sagen, ich muss jetzt irgendwas machen, was ich überhaupt nicht will, weiß und glaube ich, dass es in deren Sinne darauf hinausläuft, mich soweit aufzubauen, dass ich irgendwann in Vollzeit arbeiten kann. Ich will glauben, dass es nicht mehr so schlimm ist wie früher in der Maßnahme 2007, wo ich keine Zeit mehr für mich hatte und selbst am Wochenende nur müde war. da sie aber schlimm und ich will sowas nicht den Rest des Lebens durchmachen müssen. Und wenn andere sagen, so ein Leben ist normal und alle machen das und ich muss das auch, kommt die Depression und dieses Papier auf dem stand, dass ich mindestens sechs bis acht Stunden arbeiten muss und kann fühlt sich an wie ein todesurteil.
Dass ich solche Gedanken schon habe, wo es nur um ein Praktikum geht wo ich dreimal die Woche für weniger als vier Stunden hin soll, ist seltsam.aber vielleicht entstehen die auch nur, weil ich glaube, dass dies der Anfang vom Ende ist.. kann ich 4 Stunden komplett durcharbeiten ohne dass es anstrengend ist oder ich überfordert und verzweifelt bin, können die sofort sagen, dann machen wir mit sechs Stunden weiter und dann mit acht und dann haben die ihr Ziel erreicht.
Und da lange arbeitswege mit dem Bus oder Zug bis zu zwei Stunden für eine Strecke als zumutbar gelten, ist so ein Tag damit gelaufen.
Aber davon wissen die Betreuer hier nichts. Das sind Menschen, die zum Wohle der Gesellschaft leben und es akzeptieren, wie es ist, weil es so normal ist.

Frau Sue hatte neulich bei mir angerufen und dann kam anschließend wieder das Thema auf, warum ich hallo am Telefon und nicht meinen Name sage. Das finde ich dämlich. man begrüßt Menschen mit Hallo oder guten Tag. Direkt die Name zu sagen finde ich unlogisch. Aber so kann ich das nicht erklären. Meine Begründungen sind für die nur Ausreden und ich soll höflich und normal sein und mich mit meinem Namen am Telefon melden, weil es sich so gehört!
Ich fühle mich wehrlos und will nicht sagen, dass ich mich nicht unterwerfen oder unterdrücken lassen will, und alles so tun will wie andere mir vorschreiben. Außerdem ist es mein privates Telefon und da kann ich sagen was ich will! Die wissen doch, dass ich dran bin und niemand sonst und erkennen meine Stimme. Warum soll ich also direkt mein Name sagen? 
Im Nachhinein macht mich das sehr wütend. es gibt immer Dinge, die für mich selbstverständlich und normal sind, aber die ich ändern oder bei denen ich mich anpassen soll, damit er es anderen gefällt. Aber wenn die ein Problem damit haben, ist es deren Problem und nicht meins!
Ich werde mich auch zukünftig an meinem privaten Telefon mit Hallo melden. 
Genauso das Thema Essen in der Tagesstätte. Ich mag nur Sachen essen, die mir richtig gut schmecken. Weil essen ein glücksmoment ist. Und wenn man etwas essen muss, was man nicht mag, macht mich das unglücklich. Und die sagen wieder, wenn eine Zutat drinne ist, die ich nicht mag, esse ich das ganze Essen nicht. Wahrscheinlich denken die nur, dass ich pingelig bin. Ich soll das, was ich nicht mag, dann rauspulen. Dass man Fleisch aus einem Auflauf nicht raus machen kann, weil das den kompletten Nudelauflauf mit einem salzigen Geschmack versieht, verstehen sie nicht. Und dass ich etwas auch nur nicht essen will, wenn die hauptzutat eklig ist. Die kann ich nicht rausmachen und an der nur noch die Beilagen essen.
ich bin aber froh, dass nicht wie früher so ein Druck gemacht wird und bei jedem Gericht eine Rechtfertigung von mir verlangt wird, warum ich das nicht esse und die mir erklären wollen, was ich tun kann, um doch mit zu essen.

Donnerstag war ich zu Hause, weil die Tagesstätte nach Lübeck zu IKEA gefahren ist. Im Auto und im ganzen Laden ist Mundschutz Pflicht. Mir reichen schon die 10 Minuten im Supermarkt. Ich kann nicht vier Stunden mit dem scheißding rumlaufen. Gerne wäre ich mal wieder dahin mitgefahren, aber ich war denn lieber zu Hause geblieben. Ich war dann im sozialkaufhaus, habe nach einem Bett geguckt aber sonst auch nichts anderes gefunden.

Freitag hatte die Betreuerin in der Tagesstätte dann endlich Zeit, sich mit mir und der Sache wegen dem Praktikum zu befassen. Sie war die letzte Woche krank gewesen und nicht da und Frau Mai, die auch gerade erst aus dem Urlaub gekommen ist, wollte ich darauf nicht ansprechen. Wäre die mit zum Jobcenter zu meinem Termin gekommen, hätte ich wahrscheinlich doch nach Bugenhagen gemusst, davon ist sie so begeistert, weil die anderen Bewohner auch da hingehen, aber ich will das nicht. Ich habe die Nase voll davon, von solchen Alter, wo man jeden Tag ganz früh mit dem Zug oder Bus irgendwo hin muss und jetzt auch noch mit dem Mundschutz. Nein!
Zwar wird immer gesagt, ich kann selbst entscheiden was ich will, aber wenn es denen nicht passt, heißt es wieder, ich stelle mich an, Das Leben ist kein Wunschkonzert, ja solche scheiß Sprüche kommen wieder.

Jedenfalls hat Frau Sue dann mit dem Jobcenter telefoniert, woraufhin gesagt wurde, dass meine Beurteilung ob ich arbeitsfähig bin noch mal nachgeprüft werden soll. Ich muss dann nicht nach Lübeck, aber woanders hin. Das ist nicht so weit weg und eine Betreuerin könnte mitkommen. 
Seltsamerweise war ich dadurch erleichtert.
Für mich selbst wäre es vielleicht doch besser gewesen das Praktikum zu machen, in einem Bereich wo ich schon immer mal arbeiten wollte anstatt weiterhin in der Tagesstätte zu sein, wo ich mich ständig kritisiert fühle und deswegen verzweifle, aber vielleicht wollte ich innerlich auch nur den Tag, an dem es heißt, dass ich in Vollzeit arbeiten kann und muss, hinauszögern.