Freitag. Don kommt

Tamsin hat schlecht geschlafen. Aufgeregt wacht sie auf, denkt nach, über so vieles, und kann dann nichtmehr weiterschlafen. Dann steht sie auf, muss noch etwas am PC machen, duscht, isst was, TV… Und ruht sich nochmal aus. Don will heute Abend kommen. Bis Sonntag.

Tamsin ist unsicher, ob das wirklich gutgeht so lange. Aber wenigstens ist sie so auch nicht alleine. Sie will wissen, wie sich das anfühlt und stimmt zu.

Auch ihre Eltern wollen kommen. Besser heute als morgen, denkt sie. Sie traut sich nicht, es ihnen zu sagen und plant es so, dass sie wieder weg sind, sobald sein Bus kommt.

Spieletag

Heute findet ein Ausflug statt. Die Gruppe fährt wieder in die Salzgrotte. Dort war Tamsin schon einmal dabei. Es war zwar angenehm, aber nochmal hat sie keine Lust dorthin. Sie überlegt, an ihrem Buch weiterzuschreiben in der Zeit. So wie gestern. Ist sich aber nicht sicher, wie der Tag für sie aussehen soll.

Sie sitzt am Tisch und liest am Handy. Die Praktikantin plant wieder zu spielen. Zuerst ist Tamsin traurig, dass sie nicht eingeladen wurde, bis dies dann doch geschieht. Sie war ein wenig unsicher, weil sie glaubt: Nur, weil sie gestern nicht gefragt wurde, heißt das, dass mit ihr niemand spielen will.

Wenn sie nicht gefragt wird, ob sie mal kochen will, dann nur nicht, weil die Leute nichts von Tamsin essen wollen.

So denkt sie.

Die anderen Leute hatten Tamsin gefragt, ob sie auch mal Kochen mag. Ja. Aber sie traut sich nicht, die Betreuer zu fragen. Wartet lieber, bis die sie fragen. 

Die Leute bieten ihr an, dass sie ihnen doch mal in der Küche helfen könnte. Gemüse schneiden usw. Das ist nett, aber viel lieber würde Tamsin alleine etwas richtiges Kochen, was sie selbst dann auch essen mag! Das macht mehr Spaß!

Kein Essen für Tamsin

Heute am Mittwoch hat Tamsin viel Zeit für sich. In der TS. Sie schreibt an ihrem Roman weiter. Die anderen spielen Spiele. Zuerst war sie traurig, dass sie nicht zum Mitspielen eingeladen wurde, denkt dann aber, dass Schreiben eh viel wichtiger ist. Sie selbst traut sich auch nicht, selbst zu fragen. Egal. Dann schreibt sie eben!

Nach der Essensplanung schreibt sie weiter.

 Später gab es Hack-Nudelsuppe. Sowas kennt Tamsin nicht, darum hat sie sich nicht dafür eingetragen. Hätte ja sein können, dass die da dicke Zwiebelstücke reinschneiden. Aber es sah dann doch ganz gut aus. Dann wurde ihr Hunger aber doch enorm! Es ist noch Essen übrig, doch Tamsin traut sich nicht, etwas zu sagen. Ein Mann, der auch vieles nicht essen mag, bis auf Nudeln, wurde mehrfach drauf angesprochen, dass er sich gern bedienen darf. Er wollte nicht. Tamsin hätte gerne etwas genommen. Aber ihr wurde nichts angeboten. Wie er sitzt sie still da. Ist traurig, dass niemand auch mal an sie denkt. Ihre Ängste gewinnen, bis sie irgendwann hungrig nach Hause fährt.