Sonntag, 28. März 2021
geburtstagsessen
Donnerstag, 25. März 2021
ts Irrsinn
Sonntag, 14. März 2021
Spielenachmittag
Samstag, 13. März 2021
zerbrochener Alltag
Freitag, 12. März 2021
Elend des letzten Tags
Donnerstag, 11. März 2021
gut
Mittwoch, 10. März 2021
Zorn
Zorn brodelt
die Gedanken an einige Ereignisse
aus der Tagesstätte Kreisen in mir wie ein Karussell. Lassen sich kaum
unterdrücken. Ich bin wütend. Wütend darüber, dass ich meine Welt Ansicht
ändern soll oder mein Charakter. Dass ich nicht so sein kann, wie ich bin, weil
es nicht zur Gesellschaft passt.
Ich denke an solche Situationen
wie damals beim abwaschen, als ich einen nassen Schwamm auf die Spüle gelegt
habe, die Betreuerin dachte er wäre trocken und ihn genommen hat. Dabei hat sie
das Wasser auf den Boden getropft und mir die Schuld dafür gegeben, weil ich ja
den nassen Schwamm da hingelegt habe und ihrer Meinung nach darf man nur einen
trockenen Schwamm weglegen.
oder diese Schimpfwort Kasse, wo
alle anderen bezahlen sollen, zwar nicht immer aber meistens, und die Betreuer
so gut wie nie. die sowie auch die Praktikantin, dürfen mit dem Handy am Frühstücks
tisch sitzen. Unser eins darf das natürlich nicht.
auch mit den Ungerechtigkeiten
kann ich nicht umgehen, obwohl es mir dort erklärt wurde, wie es ist. Warum
einige Personen zwei freie Tage in der Woche haben, die in Vollzeit da sind
gehen können wann sie wollen aber ich jeden Tag kommen und meine Zeit genau
einhalten muss. vielleicht können die anderen ihre Probleme besser erklären
oder werden mehr ernst genommen als ich. Mir wird ja immer zugetraut, dass ich
alles schaffe und noch mehr, als ich eigentlich denke. Ja, vielleicht würde ich
das auch alles schaffen bzw ich tue es ja auch schaffen. Aber das ist mir dabei
schlecht geht und ich sehr unglücklich bin, kümmert wenig. Dann kommt wieder
das Thema, dass ich alles vermeiden würde was anstrengend ist, weil Anstrengungen
mir keinen Spaß machen… und das unglücklich Sein die Depression auslöst und so
ein Leben dann keinen Sinn mehr hat, das kümmert wiederum wenig… ich bin ja
noch jung und kann das und soll mich nicht so anstellen, heißt es immer so
schön. Fehlt nur noch, dass die sagen, ich soll ein Stück Schokoladen essen
wenn ich Depression habe!
Und dann dieses Gefühl ständig
gehorsam sein zu müssen. ich sage immer nur ja und stimme zu, dass ich was
falsch gemacht habe, damit Sie zufrieden ist. Damit ich mich nicht noch mehr
erklären oder rechtfertigen muss. Ich hasse das. Am liebsten würde ich offen
sagen können, dass es mir scheißegal ist dass sie den Schwamm genommen und auf
dem Boden getropft hat. Dass es nicht meine Schuld ist, wenn sie das nicht
fühlen kann, dass der nass ist!
Naja, ich weiß, dass es nicht
gegen mich geht sondern ihr Charakter einfach so ist. Mit anderen geht sie auch
nicht anders um. Kollegin meinte zu Anna, die genau deswegen ebenfalls aufhören
wollte, aber jetzt nur noch 1 Tag in der Woche kommen braucht, dass es am
Stress liegt, wegen Corona. dass das mit den Mundschutz und den ständigen
lüften und den Einschränkungen die Leute so sehr belastet. Und diesen Stress
lassen die sich anmerken. Und darunter leiden Menschen wie ich.
Naja.
Elternhaben mich gestern Mittag
abgeholt und wir sind zum Sushi essen nach Lübeck gefahren. Ich habe die ganze
Zeit im Auto gewartet. Ich wollte dir nämlich nicht mit Mundschutz da
rumlaufen. Dann haben die das essen geholt und wir haben erst im Auto gegessen.
Seit zwei Jahren fehlt der Kaviar und das ärgert mich. Obwohl das Essen
insgesamt gut geschmeckt hat. Ich bin mir sicher, dass der Kaviar nicht seit
zwei Jahren alle oder ausverkauft ist. Jetzt habe ich die Nase voll und will
andere Restaurants ausprobieren. Nur doof, dass man noch nirgendwo drinnen
sitzen darf. Deswegen gab es auch nur Wasser zu trinken.
Es ist langweilig, wenn man nur
im Auto ist und nirgendwo rein darf. Nur mit Mundschutz draußen rumlaufen darf
und das will ich nicht. Deswegen wollte ich auch nicht in die Gärtnerei.
Dass ich die Zusage für die
Wohnung habe freut mich sehr. Da passen eigentlich alle Möbel rein und
vielleicht kriege ich dann mein Barock Zimmer mit schönen Tapeten.
Wenn dann auch noch das mit der Grundsicherung
klappt, schwindet auch diese Sorge und Angst, wieder in eng welche Maßnahmen zu
müssen. Dann nicht mehr in der WG zu wohnen und keine Ansprechpartner mehr zu
haben, die mir helfen, wenn ich verzweifelt bin oder da Angst habe. Wenn die
Tagesstätte dann auch noch weg fällt. Ich weiß nicht, wie es da weitergeht.
einerseits habe ich sogar ein
bisschen Angst vor dem Jobcenter. Wenn ich dahin gehe und sage, was und welchen
Beruf ich arbeiten will, dass die sagen, es geht nicht oder ich kann es nicht
oder ich muss erstmal in eine Maßnahme und da wieder Toiletten putzen… Zudem
wird von einigen Leuten gesagt, dass ich eine Ausbildung machen soll und das
geht meistens immer nur in Vollzeit. Und das ist mir wiederum zu anstrengend.
Aber ich möchte so gerne im Büro arbeiten. Oder vielleicht als Grafiker.
Dienstag, 9. März 2021
Auszeit
Auszeit
nach einem Tag Pause von der
Tagesstätte merke ich, dass es mir gut geht und ich mich ein bisschen erholt
fühle. Ich merke dass ich besser schlafen kann. auch wenn ich immer noch früh
aufwache, fühle ich mich danach nicht so kaputt und müde während ich
gleichzeitig zu Unrecht bin, um noch weiter zu schlafen. Das ist gerade nicht
mehr so.
aber ich weiß auch nicht, wie es
weitergehen soll, wenn ich eine Wohnung habe. Hat sächlich fühle ich mich in
der WG hier sehr wohl und die Leute sind sehr nett. Man hat mehr Kontakte,
anders als früher. Auch wenn ich immer noch keine Person habe, die direkt mit
mir Kontakt haben oder etwas unternehmen will. Ich versuche die Einsamkeit zur
Zeit ein bisschen zu verdrängen und mich abzulenken.
Bin wieder mehr auf diesen Seiten
aktiv, wo man Kontakte und Partner findet. Dave und ich haben zwar immer noch
guten Kontakt, er war neulich bei mir und wir haben Videospiele gespielt, aber
irgendwie wird es auch nicht besser mit der Zeit. Wir kommen uns nicht näher.
Er ist zurückhaltend und ich auch. Immer bekommt ja irgendwelche CDs, Spiele
oder tolle Sachen von einem Bekannten, der das aus dem Sperrmüll holt und das
wird dann verkauft. Er zeigt mir die Bilder und ich sage wie toll das ist, aber
auch nur eine CD würde er mir nicht abgeben. Lieber billig alles verkaufen. Ich
verlange keine Geschenke, aber er weiß dass ich das so gerne hätte und er
verdient nicht viel und wenn man jemanden so gern hat und mit demjenigen
zusammen sein will, finde ich, dass man auch mal etwas schenken kann. vor allem
wenn die Sachen aus dem Sperrmüll sind. Sowas tut man nicht an Freunde
verkaufen! Und das macht mich oft ziemlich wütend.
Frau Sue hat ziemlich
gegenteilige Welt Ansichten im Gegensatz zu mir. Und das ist das, was mich
unter Druck setzt und Stress. Was ich vermeiden will.
Sie meint, ich würde zu viel
vermeiden, und muss oft daran erinnert werden dass das so nicht geht. Dass das
Leben anstrengend ist. Dass man nicht nur die Dinge tun kann und muss, die
einen Spaß machen sondern auch die Dinge, die anstrengend und nicht so schön sind.
meine Einstellung hingegen ist,
dass das Leben kein Wert hat, wenn alles immer nur anstrengend ist und kein
Spaß macht.
Dazu muss ich mir immer wieder
die selben Sprüche anhören wie früher. Dass das Leben kein Wunschkonzert ist,
dass man wohl nicht selbst bestimmen kann. Dass ich noch viel zu jung bin um Rückenschmerzen
zu haben…
In eine von ihr geschriebenen
Bericht wird mir vorgeworfen, dass ich Gerichte, sobald sie eine Zutat
enthalten, die ich nicht mag, nicht esse. in Wirklichkeit probiere ich schon
neue Gerichte aus zu essen. Aber wenn etwas zu 90% Zutaten enthält, die ich
nicht mag, warum soll ich dann 2 € dafür bezahlen und z.b. nur noch die
trockenen Kartoffeln essen, weil dass das einzige ist, was ich daran mag?
Das alles macht mich sehr wütend.
die Frau meint, dass ich so starre Verhaltensmuster habe und mich nicht ändern
kann, aber gleichzeitig ist sie genauso. Sie beharrt auf ihre Verhaltensregeln Und
Bestimmungen ohne meine Wünsche zu berücksichtigen. die Welt ist so, wie sie
meint, dass es richtig ist und immer kommt der Spruch, dass 99% der Menschen
anders denken oder alles anders machen, als ich. Und dass ich mich mehr
anfassen muss…
Ich hasse es, dass ich tun muss
was sie sagt und unterwürfig sein muss und ich hasse mich dafür, dass ich
unterwürfig bin und das tue. so wie letztens, als sie mir sagte, ich soll keine
Hilfsmittel zum zusammenkehren das Laubes nehmen, mir Handschuhe holen und mich
bücken. weil ich ja zu jung bin, um Rückenschmerzen zu haben und das alles
schaffen kann und muss. Am liebsten hätte ich gesagt, nein, ich mache das so
wie ich will und nicht mit den Hilfsmittel beschäftigt anstatt die Handschuhe zu
holen. sie kann es nicht mit ansehen, wie ich da so langsam arbeite, Meinte
sie. Dann soll sie sich doch einfach umdrehen und weggehen. Sie muss es ja
nicht mit ansehen, dachte ich. Habe mich aber nicht getraut, das zu sagen.
In der WG soll eine kochgruppe
stattfinden und die war auch in den letzten Wochen immer und da soll oder
besser gesagt will ich nun mitmachen. Das ist freiwillig. Gestern gab es eine
Diskussion darüber, dass die Geschmäcker so verschieden sind und keiner das
essen will, was der andere kocht, weil es einfach nicht gemocht wird. Und
deswegen fällt die Gruppe erst mal aus und wird noch mal neu besprochen wie man
es anders und besser machen kann. Grundsätzlich finde ich das gut. Man muss
nicht dazu gezwungen werden etwas zu essen, was man gar nicht mag. Einige essen
lieber Hausmannskost und andere Lieber International, und keiner ist bereit,
davon abzuweichen.
Montag, 1. März 2021
weiter so
Neue Anstrengungen
Zurzeit gibt es soviel negatives,
dass es mir richtig schwer fällt, das Positive wahrzunehmen.
Die Leute sagen, man muss auch
mal das anstrengende schlechte aushalten. Aber mir kommt es so vor, als würde
ich mein ganzes Leben lang nichts anderes tun.
Die Tage erstellte ist mit den
neuen pflichtaufgaben anstrengend geworden. Alle halbe Stunde muss gelüftet
werden, luftreinigungsgerät ein und ausgeschaltet werden und dann jedesmal den
Mundschutz hoch und runter. Ich habe da keine Lust und keine Nerven zu. Eine
Frau von dort meinte indirekt, ich wäre faul und daraufhin meinte die Betreuerin
dort, jeder muss das machen, ansonsten gibt es richtig Ärger und es werden neue
Pflicht Dienste eingeführt.
Um das zu vermeiden, gehe ich
meistens in den anderen Raum um dort zu arbeiten. Dort muss nicht ständig
aufgestanden und gelüftet werden.
dazu muss jeder einmal in der
Woche einen Küchen Bereich komplett putzen. Das sind ungefähr vier Schränke und
ein Ofen oder Kühlschrank. Angeblich muss man alles im Schrank rausholen,
auswischen und wieder reinstellen. Aber das mache ich nicht. Der Schrank ist
sauber und ich räume nur auf, was aufzuräumen ist.
An den ganz oberen Schränken
kommt man gar nicht dran ohne Leiter. Aber ich hasse es, mich freihändig auf
eine Leiter zu stellen wo man sich nicht einmal festhalten kann. Dann auch noch
den Schrank loszulassen um zu wischen oder Putzen oder Sachen auszuräumen geht
gar nicht. Da wird mir schwindelig. Aber ich trau mich nicht, das zu sagen,
weil ich Angst habe, dass die dann sagen, dass ich meine Angst überwinden muss,
meine Angst nicht echt ist oder man anstrengende Sachen auch mal tun muss.
Deswegen lasse ich es und hoffe, dass die das nicht merken.
Außerdem fängt nun wo das wieder
wärmer wird die gartengruppe wieder an. Das ist im Grunde nicht schlimm, außer,
dass man auch da ein Bereich hat um den man sich kümmern Muss. Für alle
Aufgaben , die gemacht werden müssen werden irgendwie solche Bereiche
eingeführt, wo jeder einer übernimmt und das finde ich nervig. Dadurch kann
besser kontrolliert werden, wer was gemacht oder nicht gemacht hat.
Früher war es dort nicht so
streng und Ernst alles.
im Sommer oder jetzt wo es wärmer
wird muss wieder draußen gegessen werden. Alles rein und raus schleppen, wenn
man sitzt noch mal aufstehen und Tische und Bänke umstellen, damit ja auch
jeder sein Schatten- oder sonnenplatz bekommt… will Frau Sue in der Sonne
sitzen, müssen alle den ganzen Tisch umstellen und die anderen müssen
nachrücken, damit zwischen den drei Tischen nicht zu viel Abstand ist.
Frau Sue verbessert manchmal
meine Ausdrucksweise, wenn ich was anstatt wie bitte sage und das nervt mich.
Dazu hat sie mich neulich kritisiert, dass ich mehrmals hin und her gelaufen
bin, um die Schüsseln in den anderen Raum zu tragen und nicht alle Schüsseln
gleichzeitig genommen habe. Wahrscheinlich ging ihr das wieder nicht schnell
genug.
innerlich wehre ich mich dagegen,
dass ich mich so anpassen muss, dass ihr alles gefällt oder so, wie sie es für
richtig hält und wie es gesellschaftlich normal ist.
Dass sie einen Hotdog mit Messer
und Gabel isst kann mir eigentlich egal sein. Solange sie das nicht auch von
mir verlangt!
ich hatte schon überlegt, mit der
Tagesstätte mal aufzuhören, auch andere Leute von dort sind diesen Druck nicht
mehr gewachsen. Von daher ist mir klar, dass ich mir doch nicht alles nur
einbilde. aber dann werde ich jeden Tag nur alleine zu Hause und auf Dauer wäre
das wiederum auch anstrengend und langweilig. Denn Langeweile kann anstrengend
sein, wenn man nichts zu tun hat und irgendwann auch keine Lust mehr hat,
selbst die schönen Dinge noch zu erledigen.
Das alles macht mir solche Sorgen
und Stress und fühlt sich so anstrengend an, und dazu kann noch die Einsamkeit,
dass ich keine Freunde habe die mich mal besuchen oder mit mir was unternehmen.
Nur mit mir allein.
Den ganzen Sonntag hatte ich fast
nur geweint, weil ich so alleine war und das Gefühl habe, es irgendwie nicht
mehr zu schaffen oder auszuhalten. Irgendwann habe ich beschlossen einen Kuchen
zu backen. später hat eine Mitbewohnerin den mit mir zusammen gegessen. Eine
andere wollte nicht mehr, weil sie angeblich die Schoko Streusel auf dem schokoladen
Kuchen nicht mag. Egal. Danach haben wir noch Karten gespielt. Das hat mich ein
bisschen abgelenkt. den Rest der Zeit habe ich Filme geschaut. Ich habe wieder
Filme gefunden, die spannend genug waren, um mich von meinen Gedanken
abzulenken.
Positiv ist, dass ich einen
Mietvertrag für den Neubau erhalten habe. Ich hatte mir den angeschaut,
zugestimmt und musste dann noch Ausweis kopieren und so weiter hinschicken. Jetzt
warte ich darauf, dass der Vermieter den Vertrag unterschreibt und mir zurücksendet.
Erst dann kann ich aufatmen.
Eigentlich wollte ich nie direkt
am Stadtrand wohnen. Die Wohnung hat auch keine richtige Küche im extraraum.
Aber dafür wäre sie groß und direkt im neubaugebiet in einer Wohngegend. Das
ist besser als in so einer alten Straße zwischen Meter hohen Wohnblöcken. Hier
sind schöne Gärten und eine gute Aussicht.
Das wohnen in der WG hier ist
angenehmer als in der Alten. Die Betreuer sind netter und auch die anderen
Leute sind anders. Nicht so abweisend. Das Beste ist das helle Zimmer und die
weite Aussicht über die Gärten bis zu einem Berg in der Ferne. Das ist besser,
als gegen eine Hecke zugucken. Auch wenn ich den Garten und die Terrasse ein
bisschen vermisse. Aber da war ich sowieso selten, und wenn, dann wurde ich von
Mücken zerstochen.