Sonntag, 28. März 2021

geburtstagsessen

27.3

Moms Geburtstag

Da Amo am Wochenende nur noch abends geöffnet, wollen wir gestern am Freitag dort zum essen. Wir haben im Auto gegessen. Rein darf man ja zurzeit nicht. Ich wollte nicht mal über die Brücke mitgehen, weil mich das mit dem Mundschutz überall so nervt. nicht nur den selbst zu tragen, sondern auch diese vielen Menschen zu sehen, deren Gesichter man nicht richtig erkennt..

Nachdem WG Frühstück sind wir also dahin gefahren. Im Auto klingelte plötzlich das Telefon. Ich war gerade allein. Erst war Frau Sue. Ich ging Ran.
Hallo.
Hallo, hallo, hier auch hallo. Sie lernen es wohl nicht mehr mit ihrem Verhalten?

Mit einem Mal war ich so wütend, dass die Frau direkt im ersten Satz wieder mein Verhalten kritisiert. Weil ich mich mit Hallo und nicht meinen Namen melde.
Würde nicht im Auto gesessen haben, hätte ich wohl mehr Zeit etwas ebenso und Zufriedenheit bereitendes zu entgegnen. zur Ablenkung, weil ich gemerkt habe, dass ich wieder sehr wütend wurde, weil die es einfach nicht versteht, dass ich an meinem privaten Telefon sagen kann und darf, was ich will, fragte ich, worum es geht. Sie hat mir den Termin für das hilfeplaner Gespräch mitgeteilt. Und ich könne mal wieder zum Treff am Mittwoch kommen.
eigentlich wollte ich das auch. Dann war das Gespräch schnell zu Ende. Ich war im Nachhinein immer noch so wütend, dass ich am liebsten irgendwas kaputt geschlagen hätte!

sie weiß, dass ich keine Persönlichkeitsspaltung habe und sonst niemand an mein Telefon geht. Sie erkennt auch meine Stimme. sie weiß, dass ich dran bin. Warum soll ich meinen Namen sagen? Wenn sie nicht sicher ist, wen sie angerufen hat, soll sie sich ein Foto ins Telefon einspeichern! Oder die eingegebene Nummer mehrmals kontrollieren. und wenn sie meine Stimme nicht erkennt, weil das Telefon von ihr irgendwie kaputt ist und der Ton nicht richtig ankommt, soll die Firma ein neues Telefon beantragen.

Naja, im Grunde weiß ich, dass es ihr einzig Unterlagen um mein Verhalten geht. Weil es für sie selbstverständlich ist, dass man seinen Namen beim Abnehmen sagt und sie das so altmodisch gelernt hat. und weil ich in der Tagesstätte soziale Kompetenzen erlernen soll, gehört diese Sache für sie dazu.


28.3

Das Geburtstagsessen

Wirsind mit dem Auto zum Griechen nach Grube Gefahren. Dort habe ich Schweinefleisch mit Pommes bekommen. Wir haben das Essen rausgeholt und dann auf einem Tablet im Auto gegessen, weil man ja nicht rein darf. Dazu gab es Wasser. Es hat gut geschmeckt, aber so toll und angenehm war das nicht. Im Auto essen mit Messer und Gabel macht keinen Spaß.

Mom hat danach noch Schuhe umgetauscht, die in heiligenhafen bei stolz gekauft worden. Wir waren dann in Kellinghusen bei stolz. Das hat sie mich lange gedauert. Aber ich wollte nicht mit rein, weil ich das mit dem Mundschutz nicht ausstehen kann. Außerdem ist es mir unangenehm, wenn andere nicht damit sehen. Auch wenn er zwischen allen Menschen den beim Einkaufen und überall tragen. Ich kann mich da nicht dran gewöhnen. Und atmen kann man auch so schlecht. Deswegen vermeide ich weiterhin alle vermeidbaren Einkäufe und was dazu gehört.

Anna kam am Abend noch zu mir, weil wir ihr neues Handy einstellen wollten. Sie weiß ihre Passwörter nicht mehr und dadurch wurde es etwas problematisch.
Zwischendurch haben wir uns die neuen Häuser angeguckt. Bei der Baustelle. Geguckt, wo ihre Wohnung ist und wie groß die sein wird. Sie ist ganz aufgeregt.
ich habe hingegen die Sorge, dass ich dann keine schöne Aussicht mehr habe, weil da noch ein anderes Haus direkt vor meinem wahrscheinlich zukünftigen Fenster gebaut wird. Allerdings habe ich selbst dann immer noch mehr Aussicht, als in vorigen Unterkünften oder als andere, die nur eine Terrasse haben. außerdem habe ich die Sorge, dass mögliche Nachbarn später Raucher sein könnten, und ständig auf dem Balkon rauchen, oder Hunde haben, die laut bellen. Angeblich sind die Häuser nicht so hellhörig, das laute Musik oder Fernseher in der Nacht nicht so problematisch wie in der alten WG sein sollten.

wahrscheinlich sind die beiden Zimmer dann doch kleiner als erwartet, weil das Badezimmer so riesig ist. Aber auf jeden Fall habe ich trotzdem noch mehr Platz als aktuell.

Ich ärger mich weiterhin über das Telefonat am Freitag mit Frau Sue! Die Situation erinnert mich an bisschen an damals mit Frau Mai, die auch ständig irgendwas wollte, was ich nicht will und nicht locker gelassen hat. Meistens kann man bei solchen Menschen nichts tun außer zu flüchten.
das ist bedauerlich, weil mir die Tagesstätte ansonsten gut gefallen hat. Er war wenn da eine Person ist, die ständig solche Schwierigkeiten verursacht, bereiten selbst die angenehmen Tätigkeiten keine große Freude mehr.

Die anderen Menschen finden sich mit sowas ab. Die sagen das ist so, und dann ist das wohl normal und dann fügen die sich.
aber ich habe auch Rechte und eine Entscheidungsfreiheit und ich muss mich nicht allen Menschen anpassen. 




Donnerstag, 25. März 2021

ts Irrsinn

Anna war gestern bei mir und wir haben etwas am Handy versucht einzustellen. Es ist zu alt und dann funktionierte das nicht und sie hat sich ein neues bestellt.
ich finde das gut, dass die Menschen, die etwas von mir wollen, auch mal zu mir kommen und mich nicht immer zu sich bestellen. Sie bekommt auch eine neue Wohnung in einem neuen Mietshaus, allerdings gegenüber von mir. Ich wusste damals nicht, dass man sich die Wohnungen aussuchen kann und habe der zugesagt, die mir vorgeschlagen wurde. Ein bisschen Ärger ich mich darüber, weil direkt vor und hinter meinen Fenstern neue Häuser gebaut werden und ich dann keine Aussicht mehr habe. Nicht mehr so wie jetzt. Und vielleicht auch nicht mehr so viel Sonne. Sie hingegen hat sich eine bessere ausgesucht. Mit Terrasse.
Naja, ich kann trotzdem froh sein, dass ich eine bekommen habe. Auch wenn das nicht direkt im Zentrum ist, alles ist neu mit viel Platz.

Ich denke immer noch viel über die Tagesstätte nach. In den nächsten Tagen wird ein Gespräch stattfinden mit einem hilfeplaner. da wird wohl besprochen, was meine Probleme sind und was man ändern kann.
ich will es nicht richtig wahrhaben, aber auch der weitere Weg jetzt dorthin macht mir etwas zu schaffen, weil es dort nicht durchgehend Fahrradweg gibt. Aber soll ich würde außenrum fahren, den weiteren Weg.
Das würde gehen, nur der Rückweg ist ein Problem. da muss man nur bergauf fahren, deswegen fahre ich immer den kürzeren Weg durch die Stadt. Ohne Mundschutz in der Stadt die Einbahnstraße hoch. Das ist am einfachsten und geht am schnellsten. Im Winter ging das noch, aber jetzt sind da so viele Menschen unterwegs, und ausweichend auf die Straße kann man auch nicht, weil ständig Auto ist entgegenkommen. und die nervigen Menschen rufen immer Sprüche hinterher, dass man da nicht Radfahren darf auf dem Fußweg. aber ich will deswegen nicht den anstrengenden deinen weiteren Weg außen rum nehmen. Für ein Elektro Fahrrad habe ich zur Zeit keinen Platz in der WG. 
wenn ich umgezogen bin, kann man mehrere Fahrräder in den Fahrrad Keller stellen. Aber abgesehen davon sind diese Elektro Fahrräder auch unerträglich teuer. Ich muss erstmal Küchengeräte und Tapeten kaufen, das ist wichtiger.

Aber es gibt auch noch andere negative Punkte, die meine Abneigung in der Tagesstätte verstärken.
damals hatte ich dort angefangen, mit der Voraussetzung, dass meine Abneigungen akzeptiert werden. dass ich nicht essen muss, was ich nicht will, und nicht tun muss, was ich nicht mag.
Das mit dem Essen hat sich inzwischen geklärt.

Es ist anstrengend geworden, jeden Tag früh los zu müssen. Ich fühle mich müde und unausgeruht, obwohl ich noch vor dem Wecker wach werde.

Dann dieses ständige Mundschutz aufsetzen und aufstehen zum Lüften, Wecker an, Wecker aus. das ist so nervig, und dieses nervige strengt an. Dann wird man von einer Person, die selbst keinen Mundschutz tragen muss, angemeckert, dass man sitzen bleibt und sich nicht daran hält.

Bei der Gartenarbeit wird nicht nur bestimmt, das oder was man machen muss, sondern auch, wie man es zu machen hat. Anscheinend darf man nicht zu langsam arbeiten und die Arbeit ist wichtiger als die seelische Befindlichkeit. Nachdem ich an einem Wochenende ein seelisches Tief hatte, dass auch am Montag noch nicht weg war, wurde mir befohlen anstatt die gartenwerkzeuge zu nutzen, mir Handschuhe zu holen und die Aufgabe in bücken zu erledigen.

Jede Woche müssen Küche Bereiche geputzt werden, weil einige Menschen nicht fähig sind, die Sachen nach dem Benutzen direkt sauber und ordentlich einzuräumen. Dann muss das abgehackt werden ob man das erledigt hat, und wenn man das nicht tut, beschweren sich andere Leute, weil die denken, dass man es nicht gemacht hat.

Wenn man etwas tut, oder nicht möchte, muss man es erklären und sich dafür rechtfertigen und es begründen.

Im Sommer muss draußen gegessen werden. Der Geruch von dem Essen zieht die Insekten und Bienen an und dann wird mit der Sprühflasche über den Tisch und das Essen rüber gesprüht, um die zu vertreiben.

Mehrmals täglich muss die komplette Tischreihe mit den Bänken hin und her gerückt werden, damit jeder seinen gewünschten Platz in Sonne oder Schatten erhält.

Mann soll 1 € Strafe zahlen, wenn man mal vergessen hat, den Klingelton auszuschalten, oder wenn man das Wort Scheiße sagt. dafür gibt es keine rechtliche Grundlage und die Angestellten benutzen dieses Wort selber.
Ich empfinde es als Frechheit, dass Menschen,die so wenig Geld haben, dass sie sogar von der Tafel Essen holen müssen, Geld fürs sprechen bezahlen sollen.

Ich werde für die Fehler anderer verurteilt.
Ich habe einen nassen Schwamm von der Spüle genommen, was abgewischt und den Schwamm zurückgelegt. Eine andere Person hat den Schwamm dann genommen und das Wasser auf den Boden gekleckert. Ich habe dann die Schuld dafür bekommen, weil ich den nassen Schwamm da hingelegt hatte.


Sonntag, 14. März 2021

Spielenachmittag

WG Spielenachmittag

Heute am Sonntag wurde wieder mit fünf Leuten in der WG im gruppenraum ein Spiel gespielt. Ein RPG. ähnlich wie Theater, nur dass man am Tisch sitzt und sagt, was man tut und dabei Würfeln muss.
eigentlich hatte ich nach den letzten beiden Malen keine Lust mehr darauf, weil ich das Gefühl hatte, so sehr am Rande zu stehen. Also, zu wenig angesprochen werden oder zu wenig zu sagen. Aber heute hat er schon ganz gut geklappt. Das konnte mich von den traurigen Gedanken der Einsamkeit ablenken.

teilweise ärger ich mich darüber, dass ich nicht schon vor drei Jahren in dieses Haus eingezogen bin, sondern in das andere, nur weil das andere direkt in der Stadt steht. Hier sind die Leute viel aufgeschlossener und freundlicher.

gestern war ein bekannter aus der Tagesstätte in Neustadt, der zu mir kam, weil er sich erkundigen wollte, warum ich nicht mehr komme. Das hat mich ein bisschen überrascht. er hat das gleiche Problem mit der Betreuerin, wie ich.
am Anfang war ich nervös, aber dann haben wir uns doch ein bisschen länger unterhalten. das war ganz gut. Vor allem, weil ich den ganzen Tag fast niemanden zum Reden hatte.
Er meint, Frau Sue müde von ihren Lieblings Teilnehmern Informationen erhalten, wer was nicht macht oder Regeln nicht einhält. Jetzt weiß ich auch, woher die wusste, dass ich mich an dem Lüften so wenig beteiligt habe. 
Es gibt da welche, die vergöttern die Regeln und machen alles immer und sofort ohne Widerworte. Die putzen immer sofort regelmäßig ihren Bereich, bringen den Müll raus und Lüften sofort, wenn der Wecker klingelt. Und dann gibt es die Leute wie mich, denen das alles egal ist, die lieber im Sofa sitzen und hoffen, dass irgend jemand anders schon aufsteht und das macht, und dabei auch noch hoffen, dass sonst niemand merkt, dass man nie etwas macht.
Naja, ich will mich nicht direkt darum drücken etwas zu tun, aber es ärgert mich einfach, dass man jede Woche die Küchenschränke aufräumen und auswischen soll, nur weil die anderen Leute, die die Sachen nach dem Abwasch einräumen, es nicht hinkriegen, das Geschirr sauber einzuräumen. nur weil es welche gibt, die alles achtlos in die Schubladen schmeißen und stopfen, ohne zu achten, ob das alles sauber ist, wurden diese Dienste eingeführt, die von jedem gemacht werden müssen! Weil man ja nicht nachverfolgen kann, wer welche Unordnung hinterlässt. Sie werden sozusagen alle für einen bestraft. oder dann das mit dem Lüften. Warum soll man jedesmal, jede halbe Stunde auf Kommando aufspringen, mit Mundschutz zum Fenster laufen, sobald der Wecker klingelt. Nach 5 Minuten wieder aufstehen, Fenster zumachen, Wecker neu einschalten. Und den Luft Reiniger nicht vergessen ein und auszuschalten!
Ich war ja schon froh, dass da jetzt eine Praktikantin ist, die nach dem Essen immer die Sachen in die Spülmaschine räumt, damit Leute wie ich nicht alle Teller vorher abspülen und dann einräumen müssen. Wenn da auch nur einen Klecks Soße drauf ist.
und dann im Sommer wenn die Sonne wieder scheinen ist es Pflicht, draußen im Garten zu essen. Und dann sitzen alle da mit dieser Sprühflasche, weil der Bienen und Insekten um die Köpfe fliegen und auf den Tellern landen, und sprühen alles mit Wasser ein, und das Wasser landet auf dem Essen und ich weiß nicht, wie lange das schon in der alten sprühe Flasche war… die vielleicht offen vorher im Keller lag, wo die Mäuse rumkrabbeln.
Dann esse ich lieber gar nicht mit. Auch wenn ich mich dann wieder rechtfertigen muss, warum ich etwas nicht essen will, was ich doch eigentlich mag.

ich darf gar nicht weiter darüber nachdenken, sonst kriege ich wieder schlechte Laune.

Naja, der Bekannte aus der TS, sieht es genauso, dass die Betreuerin irgendwie Freude daran hat, wenn sie hart durchgreifen kann. dass sie zickig und unfreundlich wird, sobald man sich gegen sie stellt oder etwas kritisiert. Das würde auch erklären, warum sie immer bewusst mit den Dingen ankommt, von denen eigentlich offensichtlich ist, dass ich es nicht mag oder es mich ärgert. wenn ich etwas nicht verstehe oder unsicher bin, soll ich ein realitätsabgleich machen. Und dann ist alles logisch, meint sie. Dann würde ich alles verstehen. Oder ich habe ein vermeidungsverhalten, weil ich in ihren Augen anscheinend eigenwillig und ungehorsam bin! Tja.

Wenn sie nochmal irgendwann sagen würde, dass ich mich an meinem privaten Telefon mit Namen und nicht nur mit Hallo melden soll, weil es angeblich unfreundlich ist und viele Menschen das nicht gut finden, sollte ich mal sagen, dass ich viele Menschen fragen würde was die dazu sagen. die Frau tut immer so als ob sie für 99% der Menschheit steht. Und wenn sie sowas noch mal sagt, erwarte ich, dass sie mir das vor rechnet!


Samstag, 13. März 2021

zerbrochener Alltag

Angst und Unsicherheit

Versuche weiterhin, im Internet Leute zum Reden zu finden. Etwas dauerhaftes. Mit mehr als nur ein Tag oder ein Gespräch und danach nie wieder. Das ist der einzige Weg für mich.

heute fühle ich mich ausgeschlafen und einigermaßen erholt. Nur dass es so früh immer so hell ist und ich keine Fenster Bedeckung habe, die das Tageslicht fernhält, macht mir ein bisschen zu schaffen, weil ich dadurch immer so früh aufwache. Aber weil ich sowieso wahrscheinlich bald umziehe, lohnt es sich nicht, extra 1 Rollo für die Fenster zu beschaffen.

Wie es wohl mit der Arbeit mit dem grundsicherungsantrag weitergehen wird? Ich will zwar arbeiten, aber ich hoffe auch, dass der Antrag durchkommt. Und das nicht daran scheitert, dass ich eine Wohnung habe, weil in den Bericht von der Ärztin steht, dass ich in der WG bleiben soll, wegen den Ängsten und der Depression, weshalb sie der Grundsicherung zugestimmt hat. Damit ich nicht mehr den Druck vom Amt und den Maßnahmen habe.
dabei bestehen die größten Ängste darin, eine Maßnahme in Vollzeit machen zu müssen, wieder jeden Tag mit dem Bus nach Lensahn und erst abends heimkommen. Und dann auch noch Tätigkeiten machen zu müssen, die mich unglücklich machen, wie an der Kasse stehen oder Toiletten putzen. Das ist wieder so ein ausweglosen Zwang gibt, wo ich nicht gegen ankomme. Und einfach nicht hingehen traurig mich dann auch nicht, weil ich Angst habe vor den Konsequenzen. Ich mache alles was ich muss, auch wenn ich dann jeden Tag Schmerzen habe oder Weinen tue.
Andererseits kann ich nicht sagen, ob ich mich freiwillig noch mal beim jobcenter melden würde, gerade wegen dieser Angst, dass ich nicht die Arbeit bekomme oder kriegen kann, die mir gefällt, sondern mich wieder in Maßnahmen erproben muss, und wieder genau diese unliebsamen Tätigkeiten ausführen muss.
Es ist immer furchtbar, wenn anderen Menschen meinen, dass mir dies oder das gut tut, und man das tun muss, ohne dagegen anzukommen.

genauso wie die Sache mit der Tagesstätten Betreuerin. Die meint, dass ich Dinge tun soll oder muss, die mir keine Freude bereiten, um irgendwann arbeitsfähig werden zu können. Weil das Leben ja kein Wunschkonzert ist, wie sie immer so schön sagt.
Und genau das ist das, was meine Motivation kaputt macht!
Aber eine Begründung, um solche Sachen nicht mehr tun zu müssen, gibt es nicht oder wird nicht akzeptiert. Dann sagt sie immer, alles ist vermeidungsverhalten und ich würde immer Gründe suchen, um etwas nicht tun zu müssen…

Je öfter ich mich solchen Leuten oder Situationen unterwerfen muss, umso mehr merke ich, wie ich innerlich blockiere. Ich kann und will das nicht mehr.
2014 in der ersten Maßnahme waren alle so nett und verständnisvoll. Man musste nie tun, was man nicht mag, abgesehen von einer Probezeit in der Küche. ich glaube das war das erste Mal, wo ich mich aktiv widersetzt habe. Wo ich sagen konnte, was ich nicht will, und nicht immer nur alles tun, was die wollen. Da war ich nicht mehr will nur sondern wollte meine Bedürfnisse, die mir ein erfülltes Leben ermöglichen, durchsetzen. Und das habe ich auch geschafft. Ich musste nicht in der Küche bleiben und Zwiebeln schneiden und Teller waschen. Ich konnte damals zurück in den Pflege Bereich, wo die an Leiterin so verständnisvoll war, dass es ihr sogar egal war, ob jemand im Unterricht mit dem Handy spielt oder zuhört, denn für sie war jeder Mensch für sich selbst verantwortlich, und wenn jemand nicht lernen, sondern lieber spielen will, war das seine Entscheidung. Es gab kein Druck, dass man für das Handy Strafe zahlen oder es weglegen musste. Allein dadurch erhöhte sich die Motivation, wie bei dem Unterricht zu folgen als mit dem Handy zu spielen!
Das komplette Gegenteil von der Tagesstätte!

Aber alle Menschen sind anders, und man kann es nicht beeinflussen, mit welchen Menschen man es in solchen Einrichtungen zu tun hat.
Wobei Frau Sue am Anfang mir sehr wohlwollend und sympathisch erschien. Ich bin sogar an einem freien Tag freiwillig zu ihr gekommen, als ich ein Problem mit Frau Mai hatte, um darüber zu reden.
aber aktuell ist sie diejenige, mit dir ich ein Problem habe und mittlerweile habe ich Angst, überhaupt meine Sorgen zu erzählen…

ich bin nach wie vor froh und erleichtert, keinen Kontakt mehr mit Frau Mai haben zu müssen. Die nicht einmal mehr Hallo sagt, wenn sie durch die Tagesstätte geht. Mit den Betreuten redet sie kaum, mit starrem Blick rennt sie durch den Flur in den besprechungsraum. Sagt höchstens den Betreuern und Kollegen hallo.



Freitag, 12. März 2021

Elend des letzten Tags

Nachdem ich gestern wieder den ganzen Abend geweint habe, weil ich alleine und verzweifelt bin und es kaum noch etwas gibt, was mich richtig glücklich oder fröhlich macht, fühle ich mich heute auch nicht besser.
Es fällt mir schwer, an etwas positives zu denken. Noch habe ich die WG und heute findet wohl wieder der Spiele Abend statt. Aber vielleicht hat Frau Sue recht, wenn ich dann eine Wohnung habe, habe ich zwar viel Platz und so, aber dann sitze ich den ganzen Tag immer alleine dort. Sie meinte, das wäre es nicht wert.
Die neue Betreuerin Frau Mag dagegen findet es toll, denn sie versteht mich, dass ich die Wohnung nehme, die es neu, modern und so eine große Größe gibt es sonst fast nie. Jedenfalls nicht für den Mietpreis!
ich freue mich, dann endlich eine eigene Küche zu haben, auch wenn die im Wohnzimmer ist. Und viel Platz, wo alle Sachen und Möbel reinpassen und wo ich mich mehr bewegen kann… mehr Freiraum und ein Balkon!

Im Chat suche ich wieder nach Bekanntschaften, aber wie schon damals, fällt es mir immer noch sehr schwer, feste Kontakte aufzubauen. Es sind immer nur flüchtige Gespräche, mehr nicht. trotzdem kann ich damit nicht aufhören oder aufgeben, denn das ist die einzige Art für mich, Kontakte zu finden und selbst ein bisschen Kommunikation, selbst wenn es nur ein Gespräch mit einer Person an einem Tag ist und danach nie wieder, ist immer noch besser als gar nichts.

Gerade sitze ich hier unter der Decke und weiß nicht was ich machen soll. Habe auch keine Lust was zu machen. Weinen könnte ich, aber das will ich nicht. Bin alleine. Esse Kuchen, aber habe irgendwie keinen Hunger. Würde am liebsten schlafen. Schlafen und in einer besseren Welt Aufwachen…
Irgendwie brauche ich Ablenkung von den Gedanken und der negativen Realität. Aber sauber gemacht habe ich schon. Zum rausgehen und spazieren gehen ist es zu kalt und windig. ich wollte meinen Tisch neu Gold anmalen, oder ein Bild malen, aber irgendwie habe ich auch dazu keine Lust.
wenn jemand da ist, der mich besuchen kommt, das wäre schön. Jemand, der mich aufheitert. Jemand, der fröhlich ist.
Aber nicht Dave, der immer nur still da sitzt und kaum was sagt… 
Die Welt und die Existenz wird mir immer mehr egal. alles hat keinen Wert und keinen Sinn, wenn man immer nur unglücklich ist und es keine Freude gibt. 




Donnerstag, 11. März 2021

gut

Nachdem die amtsärztin neulich in Eutin gesagt hat, dass ich erstmal in der WG wohnen bleiben und die tagesstätte weiterhin besuchen soll, weil das beides genau das richtige für mich und meine Probleme wäre, fühle ich mich ein bisschen schlecht, dass ich nundie Wohnung gesucht und gefunden habe und mit der tagesstätte aufhören will.
Gleichzeitig habe ich ein bisschen Angst, dass die irgendwie davon erfährt. Das Jobcenter hatte erzählt, dass ich trotz ihres Berichtes eine Wohnung kriegen kann und nichts dagegen spricht, solange die Kosten passen, aber die meinte auch, dass es Menschen gibt, die nicht fähig sind eine Wohnung zu haben und deswegen in einer betreuten Einrichtung leben. Und vielleicht denkt sie, dass ich so ein Mensch bin und deswegen hier wohne. Und solche Menschen kann das Leben in einer Wohnung angeblich verweigert werden.
Das ist ein Grund, weshalb ich mich trotz des erhaltenen Mietvertrages noch nicht so ganz hundertprozentig freuen und zufrieden sein kann. Es kann sich immer noch etwas ändern. Aber zulassen würde ich das nicht. Nicht tatenlos. Seit 2014 strebe ich nach einer Wohnung und benutzt gedrungen in die WG gezogen, wobei das im Nachhinein ganz gut so war. Hier habe ich viel gelernt. Damals hätte ich wahrscheinlich wirklich nicht alleine leben können. Aber jetzt, ja. Das sollte zu schaffen sein.

Die Einzel Gespräche, von denen ich in der vorigen WG immer solche Angst hatte, weil die Betreuerin unsympathisch war, nur schweigend da saß und mich angeguckt hat wie ein Auto, bis ich was gesagt habe, sind hier ganz angenehm und nett. Hier fühle ich mich verstanden. Aber obwohl die Menschen hier mehr Kontakt haben und sich öfters treffen, bin ich immer noch immer wieder traurig, dass ich soweit im Abseits stehe. Bei mir klingelt keiner und will etwas mit mir unternehmen. Naja…

die Tagesstätte vermisse ich gar nicht. Ich bin sogar froh, heute nicht bei Sturm und Regen unterwegs sein zu müssen mit dem Fahrrad, wo die Bremse wieder nicht richtig funktioniert. Ich bin schon am verzweifeln, weil ich das nicht eingestellt Kriege und gerade keinen habe, der sich damit auskennt. 
Naja… das Kochen fehlt mir ein bisschen. Dort habe ich gerne größere Sachen gekauft, für die ich zu Hause keine Lust habe. Petersiliensuppe oder Auflauf…
Vor zwei Monaten hatte sich die Praktikantin auf dem Platz gesetzt, auf dem ich immer gesessen habe. am Anfang hat mich das geärgert und als sie einmal fragte, ob das überhaupt in Ordnung ist, habe ich gedacht, ist mir doch egal. Der neue Platz war im Nachhinein sogar noch besser, weil ich da bei Leuten saß, die mich öfter angesprochen haben. Dann war das nicht mehr so langweilig.
Corona Regeln einhalten mit lüften und Mundschutz und Küche putzen steht dort aber zurzeit im Vordergrund und deswegen macht das überhaupt keinen Spaß mehr. Frau Sue kann natürlich nicht verstehen, dass ich das nicht mag und nicht machen will, nur weil es keinen Spaß mehr macht. Denn es muss ja nicht immer alles Spaß machen, meint sie.


Mittwoch, 10. März 2021

Zorn

Zorn brodelt

 

die Gedanken an einige Ereignisse aus der Tagesstätte Kreisen in mir wie ein Karussell. Lassen sich kaum unterdrücken. Ich bin wütend. Wütend darüber, dass ich meine Welt Ansicht ändern soll oder mein Charakter. Dass ich nicht so sein kann, wie ich bin, weil es nicht zur Gesellschaft passt.

Ich denke an solche Situationen wie damals beim abwaschen, als ich einen nassen Schwamm auf die Spüle gelegt habe, die Betreuerin dachte er wäre trocken und ihn genommen hat. Dabei hat sie das Wasser auf den Boden getropft und mir die Schuld dafür gegeben, weil ich ja den nassen Schwamm da hingelegt habe und ihrer Meinung nach darf man nur einen trockenen Schwamm weglegen.

oder diese Schimpfwort Kasse, wo alle anderen bezahlen sollen, zwar nicht immer aber meistens, und die Betreuer so gut wie nie. die sowie auch die Praktikantin, dürfen mit dem Handy am Frühstücks tisch sitzen. Unser eins darf das natürlich nicht.

auch mit den Ungerechtigkeiten kann ich nicht umgehen, obwohl es mir dort erklärt wurde, wie es ist. Warum einige Personen zwei freie Tage in der Woche haben, die in Vollzeit da sind gehen können wann sie wollen aber ich jeden Tag kommen und meine Zeit genau einhalten muss. vielleicht können die anderen ihre Probleme besser erklären oder werden mehr ernst genommen als ich. Mir wird ja immer zugetraut, dass ich alles schaffe und noch mehr, als ich eigentlich denke. Ja, vielleicht würde ich das auch alles schaffen bzw ich tue es ja auch schaffen. Aber das ist mir dabei schlecht geht und ich sehr unglücklich bin, kümmert wenig. Dann kommt wieder das Thema, dass ich alles vermeiden würde was anstrengend ist, weil Anstrengungen mir keinen Spaß machen… und das unglücklich Sein die Depression auslöst und so ein Leben dann keinen Sinn mehr hat, das kümmert wiederum wenig… ich bin ja noch jung und kann das und soll mich nicht so anstellen, heißt es immer so schön. Fehlt nur noch, dass die sagen, ich soll ein Stück Schokoladen essen wenn ich Depression habe!

 

Und dann dieses Gefühl ständig gehorsam sein zu müssen. ich sage immer nur ja und stimme zu, dass ich was falsch gemacht habe, damit Sie zufrieden ist. Damit ich mich nicht noch mehr erklären oder rechtfertigen muss. Ich hasse das. Am liebsten würde ich offen sagen können, dass es mir scheißegal ist dass sie den Schwamm genommen und auf dem Boden getropft hat. Dass es nicht meine Schuld ist, wenn sie das nicht fühlen kann, dass der nass ist!

 

Naja, ich weiß, dass es nicht gegen mich geht sondern ihr Charakter einfach so ist. Mit anderen geht sie auch nicht anders um. Kollegin meinte zu Anna, die genau deswegen ebenfalls aufhören wollte, aber jetzt nur noch 1 Tag in der Woche kommen braucht, dass es am Stress liegt, wegen Corona. dass das mit den Mundschutz und den ständigen lüften und den Einschränkungen die Leute so sehr belastet. Und diesen Stress lassen die sich anmerken. Und darunter leiden Menschen wie ich.

 

Naja.

Elternhaben mich gestern Mittag abgeholt und wir sind zum Sushi essen nach Lübeck gefahren. Ich habe die ganze Zeit im Auto gewartet. Ich wollte dir nämlich nicht mit Mundschutz da rumlaufen. Dann haben die das essen geholt und wir haben erst im Auto gegessen. Seit zwei Jahren fehlt der Kaviar und das ärgert mich. Obwohl das Essen insgesamt gut geschmeckt hat. Ich bin mir sicher, dass der Kaviar nicht seit zwei Jahren alle oder ausverkauft ist. Jetzt habe ich die Nase voll und will andere Restaurants ausprobieren. Nur doof, dass man noch nirgendwo drinnen sitzen darf. Deswegen gab es auch nur Wasser zu trinken.

Es ist langweilig, wenn man nur im Auto ist und nirgendwo rein darf. Nur mit Mundschutz draußen rumlaufen darf und das will ich nicht. Deswegen wollte ich auch nicht in die Gärtnerei.

 

Dass ich die Zusage für die Wohnung habe freut mich sehr. Da passen eigentlich alle Möbel rein und vielleicht kriege ich dann mein Barock Zimmer mit schönen Tapeten.

Wenn dann auch noch das mit der Grundsicherung klappt, schwindet auch diese Sorge und Angst, wieder in eng welche Maßnahmen zu müssen. Dann nicht mehr in der WG zu wohnen und keine Ansprechpartner mehr zu haben, die mir helfen, wenn ich verzweifelt bin oder da Angst habe. Wenn die Tagesstätte dann auch noch weg fällt. Ich weiß nicht, wie es da weitergeht.

einerseits habe ich sogar ein bisschen Angst vor dem Jobcenter. Wenn ich dahin gehe und sage, was und welchen Beruf ich arbeiten will, dass die sagen, es geht nicht oder ich kann es nicht oder ich muss erstmal in eine Maßnahme und da wieder Toiletten putzen… Zudem wird von einigen Leuten gesagt, dass ich eine Ausbildung machen soll und das geht meistens immer nur in Vollzeit. Und das ist mir wiederum zu anstrengend. Aber ich möchte so gerne im Büro arbeiten. Oder vielleicht als Grafiker.

 

 

 

Dienstag, 9. März 2021

Auszeit

Auszeit

 

nach einem Tag Pause von der Tagesstätte merke ich, dass es mir gut geht und ich mich ein bisschen erholt fühle. Ich merke dass ich besser schlafen kann. auch wenn ich immer noch früh aufwache, fühle ich mich danach nicht so kaputt und müde während ich gleichzeitig zu Unrecht bin, um noch weiter zu schlafen. Das ist gerade nicht mehr so.

 

aber ich weiß auch nicht, wie es weitergehen soll, wenn ich eine Wohnung habe. Hat sächlich fühle ich mich in der WG hier sehr wohl und die Leute sind sehr nett. Man hat mehr Kontakte, anders als früher. Auch wenn ich immer noch keine Person habe, die direkt mit mir Kontakt haben oder etwas unternehmen will. Ich versuche die Einsamkeit zur Zeit ein bisschen zu verdrängen und mich abzulenken.

Bin wieder mehr auf diesen Seiten aktiv, wo man Kontakte und Partner findet. Dave und ich haben zwar immer noch guten Kontakt, er war neulich bei mir und wir haben Videospiele gespielt, aber irgendwie wird es auch nicht besser mit der Zeit. Wir kommen uns nicht näher. Er ist zurückhaltend und ich auch. Immer bekommt ja irgendwelche CDs, Spiele oder tolle Sachen von einem Bekannten, der das aus dem Sperrmüll holt und das wird dann verkauft. Er zeigt mir die Bilder und ich sage wie toll das ist, aber auch nur eine CD würde er mir nicht abgeben. Lieber billig alles verkaufen. Ich verlange keine Geschenke, aber er weiß dass ich das so gerne hätte und er verdient nicht viel und wenn man jemanden so gern hat und mit demjenigen zusammen sein will, finde ich, dass man auch mal etwas schenken kann. vor allem wenn die Sachen aus dem Sperrmüll sind. Sowas tut man nicht an Freunde verkaufen! Und das macht mich oft ziemlich wütend.

 

Frau Sue hat ziemlich gegenteilige Welt Ansichten im Gegensatz zu mir. Und das ist das, was mich unter Druck setzt und Stress. Was ich vermeiden will.

Sie meint, ich würde zu viel vermeiden, und muss oft daran erinnert werden dass das so nicht geht. Dass das Leben anstrengend ist. Dass man nicht nur die Dinge tun kann und muss, die einen Spaß machen sondern auch die Dinge, die anstrengend und nicht so schön sind.

meine Einstellung hingegen ist, dass das Leben kein Wert hat, wenn alles immer nur anstrengend ist und kein Spaß macht.

Dazu muss ich mir immer wieder die selben Sprüche anhören wie früher. Dass das Leben kein Wunschkonzert ist, dass man wohl nicht selbst bestimmen kann. Dass ich noch viel zu jung bin um Rückenschmerzen zu haben…

In eine von ihr geschriebenen Bericht wird mir vorgeworfen, dass ich Gerichte, sobald sie eine Zutat enthalten, die ich nicht mag, nicht esse. in Wirklichkeit probiere ich schon neue Gerichte aus zu essen. Aber wenn etwas zu 90% Zutaten enthält, die ich nicht mag, warum soll ich dann 2 € dafür bezahlen und z.b. nur noch die trockenen Kartoffeln essen, weil dass das einzige ist, was ich daran mag?

 

Das alles macht mich sehr wütend. die Frau meint, dass ich so starre Verhaltensmuster habe und mich nicht ändern kann, aber gleichzeitig ist sie genauso. Sie beharrt auf ihre Verhaltensregeln Und Bestimmungen ohne meine Wünsche zu berücksichtigen. die Welt ist so, wie sie meint, dass es richtig ist und immer kommt der Spruch, dass 99% der Menschen anders denken oder alles anders machen, als ich. Und dass ich mich mehr anfassen muss…

Ich hasse es, dass ich tun muss was sie sagt und unterwürfig sein muss und ich hasse mich dafür, dass ich unterwürfig bin und das tue. so wie letztens, als sie mir sagte, ich soll keine Hilfsmittel zum zusammenkehren das Laubes nehmen, mir Handschuhe holen und mich bücken. weil ich ja zu jung bin, um Rückenschmerzen zu haben und das alles schaffen kann und muss. Am liebsten hätte ich gesagt, nein, ich mache das so wie ich will und nicht mit den Hilfsmittel beschäftigt anstatt die Handschuhe zu holen. sie kann es nicht mit ansehen, wie ich da so langsam arbeite, Meinte sie. Dann soll sie sich doch einfach umdrehen und weggehen. Sie muss es ja nicht mit ansehen, dachte ich. Habe mich aber nicht getraut, das zu sagen.

 

In der WG soll eine kochgruppe stattfinden und die war auch in den letzten Wochen immer und da soll oder besser gesagt will ich nun mitmachen. Das ist freiwillig. Gestern gab es eine Diskussion darüber, dass die Geschmäcker so verschieden sind und keiner das essen will, was der andere kocht, weil es einfach nicht gemocht wird. Und deswegen fällt die Gruppe erst mal aus und wird noch mal neu besprochen wie man es anders und besser machen kann. Grundsätzlich finde ich das gut. Man muss nicht dazu gezwungen werden etwas zu essen, was man gar nicht mag. Einige essen lieber Hausmannskost und andere Lieber International, und keiner ist bereit, davon abzuweichen.

 

 

Montag, 1. März 2021

weiter so

Neue Anstrengungen

 

Zurzeit gibt es soviel negatives, dass es mir richtig schwer fällt, das Positive wahrzunehmen.

Die Leute sagen, man muss auch mal das anstrengende schlechte aushalten. Aber mir kommt es so vor, als würde ich mein ganzes Leben lang nichts anderes tun.

Die Tage erstellte ist mit den neuen pflichtaufgaben anstrengend geworden. Alle halbe Stunde muss gelüftet werden, luftreinigungsgerät ein und ausgeschaltet werden und dann jedesmal den Mundschutz hoch und runter. Ich habe da keine Lust und keine Nerven zu. Eine Frau von dort meinte indirekt, ich wäre faul und daraufhin meinte die Betreuerin dort, jeder muss das machen, ansonsten gibt es richtig Ärger und es werden neue Pflicht Dienste eingeführt.

Um das zu vermeiden, gehe ich meistens in den anderen Raum um dort zu arbeiten. Dort muss nicht ständig aufgestanden und gelüftet werden.

 

dazu muss jeder einmal in der Woche einen Küchen Bereich komplett putzen. Das sind ungefähr vier Schränke und ein Ofen oder Kühlschrank. Angeblich muss man alles im Schrank rausholen, auswischen und wieder reinstellen. Aber das mache ich nicht. Der Schrank ist sauber und ich räume nur auf, was aufzuräumen ist.

An den ganz oberen Schränken kommt man gar nicht dran ohne Leiter. Aber ich hasse es, mich freihändig auf eine Leiter zu stellen wo man sich nicht einmal festhalten kann. Dann auch noch den Schrank loszulassen um zu wischen oder Putzen oder Sachen auszuräumen geht gar nicht. Da wird mir schwindelig. Aber ich trau mich nicht, das zu sagen, weil ich Angst habe, dass die dann sagen, dass ich meine Angst überwinden muss, meine Angst nicht echt ist oder man anstrengende Sachen auch mal tun muss. Deswegen lasse ich es und hoffe, dass die das nicht merken.

 

Außerdem fängt nun wo das wieder wärmer wird die gartengruppe wieder an. Das ist im Grunde nicht schlimm, außer, dass man auch da ein Bereich hat um den man sich kümmern Muss. Für alle Aufgaben , die gemacht werden müssen werden irgendwie solche Bereiche eingeführt, wo jeder einer übernimmt und das finde ich nervig. Dadurch kann besser kontrolliert werden, wer was gemacht oder nicht gemacht hat.

Früher war es dort nicht so streng und Ernst alles.

 

im Sommer oder jetzt wo es wärmer wird muss wieder draußen gegessen werden. Alles rein und raus schleppen, wenn man sitzt noch mal aufstehen und Tische und Bänke umstellen, damit ja auch jeder sein Schatten- oder sonnenplatz bekommt… will Frau Sue in der Sonne sitzen, müssen alle den ganzen Tisch umstellen und die anderen müssen nachrücken, damit zwischen den drei Tischen nicht zu viel Abstand ist.

Frau Sue verbessert manchmal meine Ausdrucksweise, wenn ich was anstatt wie bitte sage und das nervt mich. Dazu hat sie mich neulich kritisiert, dass ich mehrmals hin und her gelaufen bin, um die Schüsseln in den anderen Raum zu tragen und nicht alle Schüsseln gleichzeitig genommen habe. Wahrscheinlich ging ihr das wieder nicht schnell genug.

innerlich wehre ich mich dagegen, dass ich mich so anpassen muss, dass ihr alles gefällt oder so, wie sie es für richtig hält und wie es gesellschaftlich normal ist.

Dass sie einen Hotdog mit Messer und Gabel isst kann mir eigentlich egal sein. Solange sie das nicht auch von mir verlangt!

 

ich hatte schon überlegt, mit der Tagesstätte mal aufzuhören, auch andere Leute von dort sind diesen Druck nicht mehr gewachsen. Von daher ist mir klar, dass ich mir doch nicht alles nur einbilde. aber dann werde ich jeden Tag nur alleine zu Hause und auf Dauer wäre das wiederum auch anstrengend und langweilig. Denn Langeweile kann anstrengend sein, wenn man nichts zu tun hat und irgendwann auch keine Lust mehr hat, selbst die schönen Dinge noch zu erledigen.

 

Das alles macht mir solche Sorgen und Stress und fühlt sich so anstrengend an, und dazu kann noch die Einsamkeit, dass ich keine Freunde habe die mich mal besuchen oder mit mir was unternehmen. Nur mit mir allein.

Den ganzen Sonntag hatte ich fast nur geweint, weil ich so alleine war und das Gefühl habe, es irgendwie nicht mehr zu schaffen oder auszuhalten. Irgendwann habe ich beschlossen einen Kuchen zu backen. später hat eine Mitbewohnerin den mit mir zusammen gegessen. Eine andere wollte nicht mehr, weil sie angeblich die Schoko Streusel auf dem schokoladen Kuchen nicht mag. Egal. Danach haben wir noch Karten gespielt. Das hat mich ein bisschen abgelenkt. den Rest der Zeit habe ich Filme geschaut. Ich habe wieder Filme gefunden, die spannend genug waren, um mich von meinen Gedanken abzulenken.

 

Positiv ist, dass ich einen Mietvertrag für den Neubau erhalten habe. Ich hatte mir den angeschaut, zugestimmt und musste dann noch Ausweis kopieren und so weiter hinschicken. Jetzt warte ich darauf, dass der Vermieter den Vertrag unterschreibt und mir zurücksendet. Erst dann kann ich aufatmen.

Eigentlich wollte ich nie direkt am Stadtrand wohnen. Die Wohnung hat auch keine richtige Küche im extraraum. Aber dafür wäre sie groß und direkt im neubaugebiet in einer Wohngegend. Das ist besser als in so einer alten Straße zwischen Meter hohen Wohnblöcken. Hier sind schöne Gärten und eine gute Aussicht.

 

Das wohnen in der WG hier ist angenehmer als in der Alten. Die Betreuer sind netter und auch die anderen Leute sind anders. Nicht so abweisend. Das Beste ist das helle Zimmer und die weite Aussicht über die Gärten bis zu einem Berg in der Ferne. Das ist besser, als gegen eine Hecke zugucken. Auch wenn ich den Garten und die Terrasse ein bisschen vermisse. Aber da war ich sowieso selten, und wenn, dann wurde ich von Mücken zerstochen.