Mittwoch, 10. März 2021

Zorn

Zorn brodelt

 

die Gedanken an einige Ereignisse aus der Tagesstätte Kreisen in mir wie ein Karussell. Lassen sich kaum unterdrücken. Ich bin wütend. Wütend darüber, dass ich meine Welt Ansicht ändern soll oder mein Charakter. Dass ich nicht so sein kann, wie ich bin, weil es nicht zur Gesellschaft passt.

Ich denke an solche Situationen wie damals beim abwaschen, als ich einen nassen Schwamm auf die Spüle gelegt habe, die Betreuerin dachte er wäre trocken und ihn genommen hat. Dabei hat sie das Wasser auf den Boden getropft und mir die Schuld dafür gegeben, weil ich ja den nassen Schwamm da hingelegt habe und ihrer Meinung nach darf man nur einen trockenen Schwamm weglegen.

oder diese Schimpfwort Kasse, wo alle anderen bezahlen sollen, zwar nicht immer aber meistens, und die Betreuer so gut wie nie. die sowie auch die Praktikantin, dürfen mit dem Handy am Frühstücks tisch sitzen. Unser eins darf das natürlich nicht.

auch mit den Ungerechtigkeiten kann ich nicht umgehen, obwohl es mir dort erklärt wurde, wie es ist. Warum einige Personen zwei freie Tage in der Woche haben, die in Vollzeit da sind gehen können wann sie wollen aber ich jeden Tag kommen und meine Zeit genau einhalten muss. vielleicht können die anderen ihre Probleme besser erklären oder werden mehr ernst genommen als ich. Mir wird ja immer zugetraut, dass ich alles schaffe und noch mehr, als ich eigentlich denke. Ja, vielleicht würde ich das auch alles schaffen bzw ich tue es ja auch schaffen. Aber das ist mir dabei schlecht geht und ich sehr unglücklich bin, kümmert wenig. Dann kommt wieder das Thema, dass ich alles vermeiden würde was anstrengend ist, weil Anstrengungen mir keinen Spaß machen… und das unglücklich Sein die Depression auslöst und so ein Leben dann keinen Sinn mehr hat, das kümmert wiederum wenig… ich bin ja noch jung und kann das und soll mich nicht so anstellen, heißt es immer so schön. Fehlt nur noch, dass die sagen, ich soll ein Stück Schokoladen essen wenn ich Depression habe!

 

Und dann dieses Gefühl ständig gehorsam sein zu müssen. ich sage immer nur ja und stimme zu, dass ich was falsch gemacht habe, damit Sie zufrieden ist. Damit ich mich nicht noch mehr erklären oder rechtfertigen muss. Ich hasse das. Am liebsten würde ich offen sagen können, dass es mir scheißegal ist dass sie den Schwamm genommen und auf dem Boden getropft hat. Dass es nicht meine Schuld ist, wenn sie das nicht fühlen kann, dass der nass ist!

 

Naja, ich weiß, dass es nicht gegen mich geht sondern ihr Charakter einfach so ist. Mit anderen geht sie auch nicht anders um. Kollegin meinte zu Anna, die genau deswegen ebenfalls aufhören wollte, aber jetzt nur noch 1 Tag in der Woche kommen braucht, dass es am Stress liegt, wegen Corona. dass das mit den Mundschutz und den ständigen lüften und den Einschränkungen die Leute so sehr belastet. Und diesen Stress lassen die sich anmerken. Und darunter leiden Menschen wie ich.

 

Naja.

Elternhaben mich gestern Mittag abgeholt und wir sind zum Sushi essen nach Lübeck gefahren. Ich habe die ganze Zeit im Auto gewartet. Ich wollte dir nämlich nicht mit Mundschutz da rumlaufen. Dann haben die das essen geholt und wir haben erst im Auto gegessen. Seit zwei Jahren fehlt der Kaviar und das ärgert mich. Obwohl das Essen insgesamt gut geschmeckt hat. Ich bin mir sicher, dass der Kaviar nicht seit zwei Jahren alle oder ausverkauft ist. Jetzt habe ich die Nase voll und will andere Restaurants ausprobieren. Nur doof, dass man noch nirgendwo drinnen sitzen darf. Deswegen gab es auch nur Wasser zu trinken.

Es ist langweilig, wenn man nur im Auto ist und nirgendwo rein darf. Nur mit Mundschutz draußen rumlaufen darf und das will ich nicht. Deswegen wollte ich auch nicht in die Gärtnerei.

 

Dass ich die Zusage für die Wohnung habe freut mich sehr. Da passen eigentlich alle Möbel rein und vielleicht kriege ich dann mein Barock Zimmer mit schönen Tapeten.

Wenn dann auch noch das mit der Grundsicherung klappt, schwindet auch diese Sorge und Angst, wieder in eng welche Maßnahmen zu müssen. Dann nicht mehr in der WG zu wohnen und keine Ansprechpartner mehr zu haben, die mir helfen, wenn ich verzweifelt bin oder da Angst habe. Wenn die Tagesstätte dann auch noch weg fällt. Ich weiß nicht, wie es da weitergeht.

einerseits habe ich sogar ein bisschen Angst vor dem Jobcenter. Wenn ich dahin gehe und sage, was und welchen Beruf ich arbeiten will, dass die sagen, es geht nicht oder ich kann es nicht oder ich muss erstmal in eine Maßnahme und da wieder Toiletten putzen… Zudem wird von einigen Leuten gesagt, dass ich eine Ausbildung machen soll und das geht meistens immer nur in Vollzeit. Und das ist mir wiederum zu anstrengend. Aber ich möchte so gerne im Büro arbeiten. Oder vielleicht als Grafiker.

 

 

 

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