Donnerstag, 11. März 2021

gut

Nachdem die amtsärztin neulich in Eutin gesagt hat, dass ich erstmal in der WG wohnen bleiben und die tagesstätte weiterhin besuchen soll, weil das beides genau das richtige für mich und meine Probleme wäre, fühle ich mich ein bisschen schlecht, dass ich nundie Wohnung gesucht und gefunden habe und mit der tagesstätte aufhören will.
Gleichzeitig habe ich ein bisschen Angst, dass die irgendwie davon erfährt. Das Jobcenter hatte erzählt, dass ich trotz ihres Berichtes eine Wohnung kriegen kann und nichts dagegen spricht, solange die Kosten passen, aber die meinte auch, dass es Menschen gibt, die nicht fähig sind eine Wohnung zu haben und deswegen in einer betreuten Einrichtung leben. Und vielleicht denkt sie, dass ich so ein Mensch bin und deswegen hier wohne. Und solche Menschen kann das Leben in einer Wohnung angeblich verweigert werden.
Das ist ein Grund, weshalb ich mich trotz des erhaltenen Mietvertrages noch nicht so ganz hundertprozentig freuen und zufrieden sein kann. Es kann sich immer noch etwas ändern. Aber zulassen würde ich das nicht. Nicht tatenlos. Seit 2014 strebe ich nach einer Wohnung und benutzt gedrungen in die WG gezogen, wobei das im Nachhinein ganz gut so war. Hier habe ich viel gelernt. Damals hätte ich wahrscheinlich wirklich nicht alleine leben können. Aber jetzt, ja. Das sollte zu schaffen sein.

Die Einzel Gespräche, von denen ich in der vorigen WG immer solche Angst hatte, weil die Betreuerin unsympathisch war, nur schweigend da saß und mich angeguckt hat wie ein Auto, bis ich was gesagt habe, sind hier ganz angenehm und nett. Hier fühle ich mich verstanden. Aber obwohl die Menschen hier mehr Kontakt haben und sich öfters treffen, bin ich immer noch immer wieder traurig, dass ich soweit im Abseits stehe. Bei mir klingelt keiner und will etwas mit mir unternehmen. Naja…

die Tagesstätte vermisse ich gar nicht. Ich bin sogar froh, heute nicht bei Sturm und Regen unterwegs sein zu müssen mit dem Fahrrad, wo die Bremse wieder nicht richtig funktioniert. Ich bin schon am verzweifeln, weil ich das nicht eingestellt Kriege und gerade keinen habe, der sich damit auskennt. 
Naja… das Kochen fehlt mir ein bisschen. Dort habe ich gerne größere Sachen gekauft, für die ich zu Hause keine Lust habe. Petersiliensuppe oder Auflauf…
Vor zwei Monaten hatte sich die Praktikantin auf dem Platz gesetzt, auf dem ich immer gesessen habe. am Anfang hat mich das geärgert und als sie einmal fragte, ob das überhaupt in Ordnung ist, habe ich gedacht, ist mir doch egal. Der neue Platz war im Nachhinein sogar noch besser, weil ich da bei Leuten saß, die mich öfter angesprochen haben. Dann war das nicht mehr so langweilig.
Corona Regeln einhalten mit lüften und Mundschutz und Küche putzen steht dort aber zurzeit im Vordergrund und deswegen macht das überhaupt keinen Spaß mehr. Frau Sue kann natürlich nicht verstehen, dass ich das nicht mag und nicht machen will, nur weil es keinen Spaß mehr macht. Denn es muss ja nicht immer alles Spaß machen, meint sie.


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