In
der Tagesstätte wurden heute wieder Sachen geschrieben. Ich habe eine
Geschichte geschrieben. Ich finde das toll, wenn andere oder auch ich irgendwas
schreiben und das dann vorgelesen wird. Die freuen sich dann auch da drüber.
Das ist fast so wie damals in JOBB2. Nur dass das hier ein kürzeres Vergnügen
ist. Denn danach wird nicht mehr darüber gesprochen. Als hätte es nie
stattgefunden.
Neu
ist, dass eine Liste erstellt wird wo jeder aufschreiben kann, was er gerne mal
essen möchte. Die Gruppen würden das dann zubereiten. Da ich mich von dem Essen
dort distanziert habe, habe ich auch dieser Liste wenig Beachtung geschenkt.
Heute gab es Nudeln mit Carbonara. Diesmal haben wieder diejenigen die Teller
eingesammelt, die gekocht haben. Immer die, die am unteren Ende des Tisches sitzen,
bekommen nahezu automatisch alle Teller zugeschoben. Wenn ich mitgegessen
hätte, hätte ich auch wieder die Teller in die Maschine einräumen müssen. Ich
war sehr froh darüber, dass ich das nicht musste, denn einige waren am Rand
voller verklebter Soßen Reste. Da mag ich überhaupt nicht reinfassen.
Als
Tamsin mit den anderen Essern am Tisch sitzt, tröstet sie sich über den Hunger
mit den Gedanken hinweg, dass das Essen gar nicht so toll ist, wie das
Carbonara aus dem Restaurant. Die Soße ist klumpig und das Fleisch wie aus der
Tüte.
Abgesehen
von der leichten Traurigkeit über diese Tatsache, war dies ein schöner Tag.
Beim Schreiben verging die Zeit schnell und ich habe mich amüsiert. Mein Auge
tut weh. Vielleicht vom anstrengenden gucken auf den Bildschirm.
Meine
Angst, nach Hause zu kommen und nicht kochen zu können, weil die Küche besetzt
ist, lässt sich ein wenig mindern, indem ich mir Speisen für jede Gelegenheit
besorgt habe. Ich kann kochen, backen, oder die Mikrowelle benutzen. Es ist unwahrscheinlich,
dass alle drei Geräte gleichzeitig besetzt sind. Das heißt, dass ich jedenfalls
schon mal nicht länger hungern müsste, falls gerade jemand die Küche benutzt,
wenn ich komme.
Obwohl
ich nachmittags zu Hause war, hat der Postbote meine Lieferung mit dem
Nagellack total umständlich in den Briefkasten hinein gequetscht. Er steckt
jetzt zur Hälfte noch draußen. Ging dann erstmal nicht vor aber auch nicht
zurück.
Eine
Mitbewohnerin hatte mir Bescheid gesagt. Denn als ich nach Hause kam, war der
Briefkasten noch leer. Ich habe dann meinen Schlüssel genommen und bin
rausgegangen. Aber während ich so durch den Flur ging kam mir ein Gedanke und
zwar leer, dass das vielleicht nur ein Trick sein könnte, um mich aus dem
Zimmer zu locken. Dieser Gedanke war in diesem Moment ganz stark. Obwohl das
sehr unwahrscheinlich ist, dass die Menschen hier sowas machen. Um dann an meine
Sachen oder mein Computer zu gehen. Das Wissen, dass ich meinen Schlüssel ja in
der Hand hatte, hat mich sehr beruhigt.
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