Tamsin
hat geträumt, dass Kara bei ihr zu Besuch war und dass diese bei ihr schlafen
wollte. Ihr war die Matratze zu weich und darum hat sie direkt auf den Latten
geschlafen. Und wollte ständig kuscheln.
Danach
hat Tamsin sich mit Fremden Leuten auf einer Steilküste wiedergefunden. Komisch.
Leider
hat sie bis 7:00 geschlafen. Also ungefähr 10St. Lang. Das ist angeblich zu
viel, meinen andere oft. Tamsin fühlt sich erholt und ausgeruht. Munter. Hat
nur Angst, dass sie Dienstag um 5:00 wieder schlecht hochkommt, da sich ihr Rhythmus
im Urlaub etwas verschoben hat. Mist.
„Ich
weiß, dass ich auf dem Flohmarkt sowieso nicht das finde, was ich suche. Und
wenn ich etwas finde, dann ist es etwas, was ich sowieso nicht wirklich brauche
und wofür ich nur unnötig Geld ausgebe. Geld, dass ich für bessere Dinge sparen
möchte. Darum habe ich heute auf dem Flohmarkt mit den Eltern verzichtet. So
wie ich schon ich schon des Öfteren. Dafür verbrachte ich den Tag zuerst damit
Nudeln zu kochen und danach ein Kuchen mit bunten Zuckerguss zu backen. Ich
habe ein zwei Filme gesehen und mich zwischendurch auf die Terrasse mit meinem
Computer gesetzt und dabei einen Vogel beobachtet, bis es mir zu kalt und
windig wurde. Einmal bin ich kurz rausgegangen zum Tor nachher der Stadt und
dann wieder zurück, weil ich eigentlich gar keine Lust hatte durch die Stadt zu
gehen. In Geschäfte gehe ich nicht und falls doch, hier gäbe es nichts, für
dass ich gewillt wäre Geld auszugeben. Zum Basteln oder etwas anderes hatte ich
irgendwie keine Lust. Es war ein gelangweilter langweiliger Sonntag. Da ich
aber das Alleinsein nicht mag und jemanden zum Reden brauchte habe ich mit den
Leuten im Internet kommuniziert. Naja mit einer Person. Don. Ich habe das
Gefühl, dass er das Interesse an mir verliert, nun wo es aktuell offiziell ist,
dass außer Freundschaft nichts mehr zwischen uns entstehen wird. Dave ist auch
etwas zurückhaltend geworden. Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass er mit
Arbeit beschäftigt ist, oder ob er es an mir liegt und er lieber mit jemand
anderen etwas unternimmt. Wie dem auch sei, ich fühle mich wieder einsam und
allein. Abends kann ich trotz Müdigkeit schwer einschlafen, weil ich darüber
noch grüble, wie ich doch noch irgendwie richtige Freunde finden kann. Das
Internet ist dabei meine einzige Möglichkeit. Denn wie es in der Maßnahme mit Kara
schon bewiesen wurde, bin ich in verbaler Kommunikation nicht gerade super.
Gerade die Kennenlernphase ist das schwierigste. Diese schriftlich im Internet
zu bewältigen ist die perfekte Lösung für mich. Allerdings ist das Internet so
verseucht von Flirt Suchenden und versauten Leuten, dass normale Menschen von
ihnen regelrecht vergrault werden. Dadurch hat ein normaler Mensch, der nur
normale zwanglose Sachen wie Freunde sucht, keine großen Chancen, da er große
Probleme hat so jemanden also jemand Gleichgesinnten zu finden. Vor allem
direkt aus der Nähe. Und nicht vom anderen Ende des Landes. Tatsächlich habe
ich große Angst vor Einsamkeit und dem Alleinsein. Diese ist umso stärker, nun,
wo ich nicht ununterbrochen von den Eltern umgeben bin. Aber was soll ich
machen? Erzähle ich jemanden von dieser Sorge, wird nur gesagt, ich soll einem
Verein beitreten. Oder Kurse besuchen, in denen ich unter Menschen bin. So
etwas kenne ich schon. Da würde ich nur als stille Außenseite am Rand sitzen
und schweigend meine Arbeit verrichten. Ich traue mich nicht offen und
gesprächig zu sein, und das Empfinden andere Menschen oft als ablehnend oder
sogar arrogant, und schon ist jegliches Gespräch im Keim erstickt. Nun, da ich
meine Erfahrungen bereits habe, hat es keinen Zweck, jemanden anzuvertrauen
oder in dieser Sache um Rat zu fragen. Ich muss das ganz alleine schaffen.
Irgendwie.“
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