Samstag, 23. Juni 2018

Achterbahn-leben??

Ohje, Tamsin hat schon wieder von Achterbahnen geträumt. „Ich war mit den Eltern und Caro im Heidepark. Der Park war so groß, dass wir 2,5 St. Brauchten, um die Achterbahn zu finden. Sie war rot und neu und viel größer als die im Hansapark. Bis zum Himmel!“

„Mein ganzes Leben ist eine Achterbahn. Es geht rauf und runter und die Gefühle drehen sich wild im Kreis.“

An diesem Samstag ging es wieder ein Stückchen bergauf. Die Halsschmerzen verflüchtigen sich. Sind kaum noch wahrnehmbar. Das ist gut. Allerdings ist unklar ob die große Mandelentzündung wegen der frühen Erkenntnis und der Einnahme der Antibiotika ausblieben, oder ob es mit dem Fenchel Honig zu tun hat und von Anfang an gar nicht so schlimm war. Doch die Angst, am Wochenende flachzulegen wenn kein Arzt auf hat war einfach zu groß. Nachdem sie sich Kartoffelpuffer zubereitet hat, hat sie sich mit einer Mitbewohnerin auf den Weg zum Einkaufen für das gruppenkochen am Montag aufgemacht. Es ist immer noch kalt und windig, weil aber in den nächsten Tagen besser werden. Das Einkaufen war nicht so beängstigend wie erwartet. Es hat gut geklappt und gar nicht so lange gedauert. Und wenigstens war sie so einmal ein bisschen an der frischen Luft. Danach hat sie saubergemacht, ferngesehen und zwischendurch noch einen Schokokuchen gebacken, der verbrannt ist, weil sie anhand der dunklen Färbung des Kuchens nicht abschätzen konnte, wann dieser fertig war und somit übersehen hat, dass er sich langsam von Braun zu schwarz verfärbt. Schließlich hat sie es aber gerochen und das geschändete Gebäck aus seine heißen Dilemma befreit. Dann hat sie noch einen Großteil der Zeit damit verbracht mit Don im Internet zu schreiben. Nach einem Streit der damit endete, dass es keine Beziehung geben wird sondern nun wieder unzufrieden, weil Freundschaft ihm nicht ausreicht und nun fragt er wieder ununterbrochen, wann sie denn eine Beziehung mit ihm eingehen wird. Natürlich mit allem was dazu gehört. Und gerade das ist es, was ihr nicht behagt. Ebenso ist es genau das, weswegen er mehr als nur Freundschaft will.

Abends kann Tamsin nicht einschlafen. In letzter Zeit war sie sehr bei Twitter aktiv. Sich anderen mitzuteilen fühlt sich gut an, auch wenn sie nicht weiß, ob es der Welt wirklich interessiert. Zudem beschäftigt sie sich schon seit längerer Zeit mit dem Thema DIS, und dort hat sie einige Leute gefunden, die ihren Wunsch nach wahren Informationen über dieses Thema unwissend erfüllen. Allerdings traut sie sich selbst nicht, diese Leute anzuschreiben. Sie hält sich für zu gering und umgedeutet, als dass jemand ihr seine Zeit opfern würde.
Dieser Gedanke stimmt sie traurig. Diese Leute, wie auch alle anderen, haben schon Freunde. Viele. Tamsin wäre da überflüssig. „Ich habe Angst, dass sie sich dann genervt fühlen und wütend werden oder so…“
Dennoch freut sie sich über die Beiträge dieser Leute. Dort erfährt sie mehr über DIS. Mehr Wahrheiten, welche die TV Serien, die sie zuvor geschaut hat, nicht bieten können. Zudem ließt sie aktuell ein Buch über das Thema. „Es gibt Menschen, denen es noch schlechter geht, als mir….“

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen