Ohje,
Tamsin hat schon wieder von Achterbahnen geträumt. „Ich war mit den Eltern und
Caro im Heidepark. Der Park war so groß, dass wir 2,5 St. Brauchten, um die
Achterbahn zu finden. Sie war rot und neu und viel größer als die im Hansapark.
Bis zum Himmel!“
„Mein ganzes
Leben ist eine Achterbahn. Es geht rauf und runter und die Gefühle drehen sich
wild im Kreis.“
An diesem
Samstag ging es wieder ein Stückchen bergauf. Die Halsschmerzen verflüchtigen
sich. Sind kaum noch wahrnehmbar. Das ist gut. Allerdings ist unklar ob die
große Mandelentzündung wegen der frühen Erkenntnis und der Einnahme der
Antibiotika ausblieben, oder ob es mit dem Fenchel Honig zu tun hat und von
Anfang an gar nicht so schlimm war. Doch die Angst, am Wochenende flachzulegen
wenn kein Arzt auf hat war einfach zu groß. Nachdem sie sich Kartoffelpuffer
zubereitet hat, hat sie sich mit einer Mitbewohnerin auf den Weg zum Einkaufen
für das gruppenkochen am Montag aufgemacht. Es ist immer noch kalt und windig,
weil aber in den nächsten Tagen besser werden. Das Einkaufen war nicht so
beängstigend wie erwartet. Es hat gut geklappt und gar nicht so lange gedauert.
Und wenigstens war sie so einmal ein bisschen an der frischen Luft. Danach hat
sie saubergemacht, ferngesehen und zwischendurch noch einen Schokokuchen
gebacken, der verbrannt ist, weil sie anhand der dunklen Färbung des Kuchens
nicht abschätzen konnte, wann dieser fertig war und somit übersehen hat, dass
er sich langsam von Braun zu schwarz verfärbt. Schließlich hat sie es aber
gerochen und das geschändete Gebäck aus seine heißen Dilemma befreit. Dann hat
sie noch einen Großteil der Zeit damit verbracht mit Don im Internet zu
schreiben. Nach einem Streit der damit endete, dass es keine Beziehung geben
wird sondern nun wieder unzufrieden, weil Freundschaft ihm nicht ausreicht und
nun fragt er wieder ununterbrochen, wann sie denn eine Beziehung mit ihm
eingehen wird. Natürlich mit allem was dazu gehört. Und gerade das ist es, was
ihr nicht behagt. Ebenso ist es genau das, weswegen er mehr als nur
Freundschaft will.
Abends
kann Tamsin nicht einschlafen. In letzter Zeit war sie sehr bei Twitter aktiv.
Sich anderen mitzuteilen fühlt sich gut an, auch wenn sie nicht weiß, ob es der
Welt wirklich interessiert. Zudem beschäftigt sie sich schon seit längerer Zeit
mit dem Thema DIS, und dort hat sie einige Leute gefunden, die ihren Wunsch
nach wahren Informationen über dieses Thema unwissend erfüllen. Allerdings
traut sie sich selbst nicht, diese Leute anzuschreiben. Sie hält sich für zu
gering und umgedeutet, als dass jemand ihr seine Zeit opfern würde.
Dieser
Gedanke stimmt sie traurig. Diese Leute, wie auch alle anderen, haben schon
Freunde. Viele. Tamsin wäre da überflüssig. „Ich habe Angst, dass sie sich dann
genervt fühlen und wütend werden oder so…“
Dennoch
freut sie sich über die Beiträge dieser Leute. Dort erfährt sie mehr über DIS.
Mehr Wahrheiten, welche die TV Serien, die sie zuvor geschaut hat, nicht bieten
können. Zudem ließt sie aktuell ein Buch über das Thema. „Es gibt Menschen,
denen es noch schlechter geht, als mir….“
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