Freitag, 31. Mai 2019

Das CB Funkgerät





Nach einer Kopfschmerzen der Nacht auf der linken Seite des Kopfes war ich am frühen Morgen endlich auf Toilette. Danach waren die Kopfschmerzen so gut wie weg. Diese sind manchmal unerträglich. Fühlen sich an wie Nägel, die sich in mein Gehirn Graben. Keine Tabletten helfen dann. Nichts hilft. Umso erleichterter bin ich, wenn es wieder vorbei ist. Im letzten Jahr hatte ich dieses Problem so gut wie gar nicht. Nun fängt das wieder an. Ich muss wahrscheinlich wirklich mehr gesundes Essen. Und keine Schokolade mehr.

Der Vormittag begangen wie üblich. Zuerst das Frühstück in der WG, dann zur Tagesstätte. Dort steht freitags immer ein Stadtspaziergang auf dem Plan. Die letzten sechs bis acht Wochen war ich nicht dabei. Die Betreuerin, die das immer leitet, war krankgeschrieben und die andere, die das dann als Vertretung für die gemacht hat, ging immer so große Runden. Ich war nicht sonderlich motiviert, weil zu laufen. Auch wenn mir das gutgetan hätte.
Heute hatte ich keine Lust, wieder ungefähr drei Stunden Langeweile zu haben. Während die unterwegs sind und bis zum Mittagessen, gibt es ansonsten nichts zu tun. Auf rumsitzen und am Computer schreiben oder am Handy, hatte ich keine Lust. Also bin ich mitgegangen. Wenigstens konnte ich dann zur Bank und brauchte das später dann nicht mehr. Geärgert hat es mich dabei, dass die Leute beim Spazieren gehen ständig Rauchen. Ist einer fertig, fängt der nächste an. Und ist er dann fertig steckt er sich noch eine zweite an. Als wir am Wasser gegangen sind, konnte ich Abstand halten, aber in der Stadt musste ich zur Gruppe aufschließen, um die nicht zu verlieren. Ich fand das unangenehm. Es ist Sommer Luft und ich muss diesen Nikotin einatmen.
Zu essen gab es heute dort Bratnudeln. Ok. Eigentlich versuche ich für mich selbst zu stehen und mich nicht von anderen bedrängen zu lassen. Ja, auch wenn die sagen ich soll öfter essen, tue ich es nicht. Ich entscheide für mich. Denn noch habe ich ein bisschen Angst, dass wieder geschimpft wird mit mir. Aus diesem Grund versuche ich mindestens einmal in der Woche dort mit zu essen. 4 Tage wird gekocht, an einem Tag gibt’s Reste.
Allerdings hat das Essen dort auch etwas Positives. Selbst wenn es nicht so super perfekt ist, dass ich das jeden Tag essen könnte. Einige Sachen sind gut, andere weniger gut. Ich bin satt und brauche dann nicht mehr kochen. Vor allem am Freitag nicht. Freitag, wenn ich jetzt bis um 14 Uhr dableiben soll. Ich empfinde es als sehr anstrengend, selbst wenn es nur die letzte Viertelstunde ist. Vor allem, wenn ich vorher schon drei Stunden nur rumgesessen habe und nichts zu tun hatte.
Dennoch habe ich das Gefühl, manchmal nur aus Angst dort mit zu essen. Am Montag koche ich Milchsuppe. An den anderen Tagen gibt es nichts, was mir schmecken würde. Darüber hatte ich mich geärgert. Der Grund für den Ärger war die Angst davor, dass die anderen, also die Betreuer wieder fragen, warum ich denn nicht mitesse und ob ich nicht zur Gruppe dazugehören will…

Die Bezugsbetreuerin, mit der ich alles bespreche, war heute nicht da. Ich weiß nicht, ob die andere davon weiß, dass ich jetzt immer bis zum Schluss am Freitag bleiben soll. Die Abschlussrunde fand statt und dann haben die Leute sich nur noch Werbung angeguckt. Ich saß da in dem Sessel und niemand hat mit mir gesprochen. Die Nervosität steht an. Ich wollte eigentlich los. Es macht keinen Unterschied, ob ich jetzt noch die Viertelstunde da sitze oder gehe. Also bin ich dann gegangen.

Dann bin ich mit klopfenden Herzen nach Hause gefahren. Tom, den ich aus dem Internet kenne, wollte mir ein CB Funkgerät vorbeibringen. Kostenlos. Obwohl das nur ganz kurz war komme ein paar Minuten gedauert hat, war ich sehr nervös. Tom ist derjenige, der Don damals getroffen und ein bisschen geholfen hat, als Don Karina besuchen wollte, die ihn nicht abgeholt hat. Tina war eigentlich diejenige, die alles eingefädelt hat. Tom hatte für eine Bekannte in den Garten fertiggemacht, dafür dürfte der sich im Keller von deren Verstorbenen man alle Funkgeräte aussuchen und mitnehmen. Alle bis auf eins waren kaputt. Das haben wir dann, als er zum Einkaufen sofort weiter vor, ausprobiert. Hat allerdings nicht so gut geklappt. Als er dann bei sich zu Hause war, haben wir es noch mal ausprobiert. Hat wieder nicht geklappt. Vielleicht ist die Reichweite der Antennen zu gering.
So ein Funkgerät wollte ich schon immer haben. Schon vor zehn Jahren, als ich das das erste Mal im Fernsehen gesehen habe. Es wäre schön, Leute zum Reden zu finden. Normale Leute, nicht die perversen aus dem Internet. Normale Leute aus der Umgebung.

Abends habe ich dann mal ein Suchlauf gestartet, aber auf keinen Kanal war jemand zu finden. Das enttäuscht mich ein bisschen. Entweder sind hier keine Leute aus der Nähe erreichbar, oder das Gerät ist doch irgendwie nicht gut oder in Ordnung. Angeblich wurde es vorher getestet und da funktionierte es.

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