Tamsin
hat einen Termin beim Frauenarzt. In der TS ist sie nervös. Traurig. Gedanken
ums WG Kochen schwirren ihr durch den Kopf. Sie geht nicht davon aus, dass die
andere Frau sie fragt, was sie kochen wollen würde. Das hatte die auch damals
noch nie. Klar, dass Tamsin nun Angst hat, Abneigungen überwinden zu müssen. Wäre
es anders, wäre das alles nicht schlimm!
Die
Betreuerin der TS wusste davon auch noch nix. Komisch!
Tamsin
glaubt, es geht nur darum, ihren Willen zu brechen. Sie zu unterwerfen. Damit
sie isst, was vorgegeben ist. Blumenkohl. Sauerkraut. Zwiebeln. Damit sie
lernt, es zu tun. Zu sein wie alle anderen. Sich anpassen. „Erst wird gefragt
ob man es freiwillig macht. Und wenn man das nicht will, dann wird es Zwang.“
Nach
dem Arzttermin kann sie ihren Kummer kurz vergessen. Doch die Traurigkeit kehrt
BEIM SCHREIBEN wieder. Lässt sich nicht verdrängen. Tamsin will nicht vor der
Gruppe weinen.
Sie
fürchtet, dass das Thema erst aufhört, wenn sie nachgibt.
Würde
sie jeden Tag in der TS essen und bei den Dingen, die sie nicht mag, sich nur
das raussuchen, was sie mag, würde das im Monat 40€ kosten. Manchmal wäre das
nur ein Löffel Soße oder zwei Löffel Reis.
Tamsin
will damit in Ruhe gelassen werden. Niemals wieder sollte jemand sie auf ihre
Essgewohnheiten ansprechen!
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