Dienstag, 7. Mai 2019

Die machen mich unglücklich


Tamsin hat einen Termin beim Frauenarzt. In der TS ist sie nervös. Traurig. Gedanken ums WG Kochen schwirren ihr durch den Kopf. Sie geht nicht davon aus, dass die andere Frau sie fragt, was sie kochen wollen würde. Das hatte die auch damals noch nie. Klar, dass Tamsin nun Angst hat, Abneigungen überwinden zu müssen. Wäre es anders, wäre das alles nicht schlimm!
Die Betreuerin der TS wusste davon auch noch nix. Komisch!
Tamsin glaubt, es geht nur darum, ihren Willen zu brechen. Sie zu unterwerfen. Damit sie isst, was vorgegeben ist. Blumenkohl. Sauerkraut. Zwiebeln. Damit sie lernt, es zu tun. Zu sein wie alle anderen. Sich anpassen. „Erst wird gefragt ob man es freiwillig macht. Und wenn man das nicht will, dann wird es Zwang.“

Nach dem Arzttermin kann sie ihren Kummer kurz vergessen. Doch die Traurigkeit kehrt BEIM SCHREIBEN wieder. Lässt sich nicht verdrängen. Tamsin will nicht vor der Gruppe weinen.
Sie fürchtet, dass das Thema erst aufhört, wenn sie nachgibt.
Würde sie jeden Tag in der TS essen und bei den Dingen, die sie nicht mag, sich nur das raussuchen, was sie mag, würde das im Monat 40€ kosten. Manchmal wäre das nur ein Löffel Soße oder zwei Löffel Reis.

Tamsin will damit in Ruhe gelassen werden. Niemals wieder sollte jemand sie auf ihre Essgewohnheiten ansprechen!

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