Mittwoch, 24. April 2019

WG leben zwischen Trauer und Freude


Tamsin hat den Vormittag in der Tagesstätte genutzt, an ihrer Biografie weiterzuschreiben. Danach noch ein Kapitel zu Ende gelesen und korrigiert.

Nachmittag hatte sie ein Gespräch in der WG und danach war ihre Stimmung nicht mehr ganz so gut. Sie hat erzählt, dass jemand sich nicht an die Abmachung hält und den Trockner und fünf vor 8 Uhr abends einschaltet und die Tür dann nicht zu macht. Dass sie wieder aufstehen und die zu machen musste und das nervt. Die Betreuerin meinte daraufhin, dass sie dann nicht viel machen kann. Wenn das so ist dann ist das so und solche Dinge passieren immer. An die anderen Regeln, dass die Fenster im Waschraum in der Nacht geschlossen werden müssen und so weiter wird sich auch nicht gehalten. Obwohl da Zettel hängen.
Tamsin wir kamen dann ein leeres Papier wo sie noch mal rauf schreiben sollte, dass die Tür abends zu sein soll.
Da ist nichts Besonderes zu bereden gab, war das Gespräch danach auch wieder schnell zu Ende. Tamsin ist nicht gerade glücklich. Sie wünscht sich eher, dass die Betreuerin mehr auf sie eingeht bzw. Gespräche aufrechterhält und sie nicht wieder weggeschickt, nur, weil sie nicht weiß was man besprechen kann.

Abends fand noch eine Küchen Besprechung mit den Leuten die ich hier unten Wohnstadt. Wir haben eine Liste aufgeschrieben mit dem, was wir alles brauchen. Zurzeit haben wir nur drei Gabeln und das für vier Personen Punkt und ständig sind die Schubladen leer. Ich bin gespannt ob wir das was wir aufgeschrieben haben alles bekommen. Töpfe, Geschirr und Besteck. Als ich hier eingezogen bin vor über einem Jahr wurde schon mal so eine Liste erstellt. Auch von mir größtenteils. Da ist aber nichts nachgekommen. Es sollte gekauft werden aber warum das nicht geschah weiß ich nicht. Zu dem Zeitpunkt waren wir auch nur zu zweit oder höchstens zu dritt hier unten. Und die Leute hatten die Küche kaum benutzt. Nur ich. Die Leute die jetzt hier sind Kochen öfter. Ich habe zur Not noch eigenes Besteck und Geschirr, aber die müssen dann immer aus der Maschine nehmen oder bestellen Sie einfach eine Pizza.
Diesmal hat die Besprechung Spaß gemacht und ich habe mich getraut mehr zu reden. Es war auch nicht so hektisch wie beim letzten Mal. Auch wenn wir nur zu dritt waren, weil eine Frau fehlt der. Die war in der Kirche.
Ja da habe ich meine Sorgen ein bisschen vergessen und mir ging es wieder besser.

Ich wünsche mir gerne eine eigene Wohnung und habe zurzeit wieder starke Ängste und Sorgen, dass ich hier in der Stadt niemals eine finde. Weiß noch nicht wie es sein wird, wenn ich mal ausziehen will. Ob ich dann keine Wahl haben werde und das beste nehmen muss was ich kriege. Auch wenn das irgendwo am Stadtrand oder noch schlimmer auf einem einsamen Dorf ist.

Trotz einiger Sachen die mich nerven hat das Leben in der WG auch schöne Seiten. Man ist nicht alleine. Es ist schön, wenn man jemanden z.b. in der Küche trifft und sich kurz unterhält.
Wenn man hier Freunde hätte und sich jederzeit besuchen könnte, das wäre auch toll. Aber so ein Glück hatte ich bis jetzt noch nie.

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