Das
Frühstück am Freitag in der WG ist immer ganz nett. Ich finde das gemütliche
als in der Tagesstätte. Hier ist der Tisch nicht so groß, weniger Leute und
auch nicht so laut. Hier reden nicht alle durcheinander.
Dann
bin ich danach losgefahren und habe vom Arzt noch die Ergebnisse von der
Untersuchung gestern abgeholt. Ob das wirklich alles richtig ist weiß ich
nicht. Es hat dabei gewittert. Nur ein bisschen geregnet aber gedonnert. Daher
sind einige wahrscheinlich auch nicht mit in die Stadt gegangen, als die Gruppe
in der Tagesstätte kurz nachdem ich eintraf, loswollte. Einige Menschen haben
Angst bei Gewitter. Ich mag Gewitter. Wäre gerne draußen gewesen, hatte aber
keine Lust durch die Stadt zu gehen. Habe da gesessen, Musik gehört und
gelesen.
Heute
sollte es eigentlich Nudeln geben, aber wegen des schönen Wetters wurde auf
Grillen umgestiegen. Die hatten noch Wurst und Fleisch eingefroren. Allerdings
nicht die Sorten, die ich gerne esse.
Und
so habe ich später zu Hause Nudeln gemacht. Diese Veränderung des Planes hat
mich ein bisschen und zufrieden gestimmt. Ich mag keine spontanen
Veränderungen.
Zuerst
war ich froh, dass das Essen heute schon um 12 Uhr fertig war. Das sprang dann
um, als die Leute beschlossen haben, nach dem Essen um 1 Uhr noch mal spazieren
zu gehen. Normalerweise ist freitags immer um die Zeit Abschlussrunde. Es hat
mich geärgert, dass ich dann nicht früher bzw pünktlich, sondern wieder länger dortbleiben
musste. Hatte nämlich Hunger und zu Hause musste ich noch so viel putzen und das
Bett machen. Gut dass ich heute kein WG Putzdienst hatte.
Außerdem
hält Frau S. sich gegen 14 Uhr am Freitag soft in der Küche auf, was meine
späte Heimkehr noch etwas unangenehmer macht, weil ich essen oder kochen will
was ich will und dass der nicht immer kann, wenn Sie den Ofen benutzt oder
gerade am Putzen ist. Sie mag es nicht, wenn dann jemand lange in der Küche
steht.
Zuerst hatte die Betreuerin gefragt, ob ich
auch um 1:30 Uhr gehe. Die hatte das mit der Abschlussrunde vergessen. Dann
hatte ich gesagt, dass ich eigentlich immer nach der Abschlussrunde gehe
woraufhin ich mich dann geärgert habe. Erst um 1:30 Uhr waren die von ihrem
Spaziergang wieder zurück. Hätten die nicht danach gehen können? Es gab doch
noch Kuchen und dann ging es los.
Um
1:45 Uhr war die Runde fertig. dann wurde gesagt, dass aufgeräumt wird und dann
Schluss ist und alle gehen können. Ich weiß bei sowas nie, was ich tun soll.
Ich habe es schon in der Schule so gelernt, immer eine Aufgabe zugewiesen zu
bekommen. Meine Zeit ist nicht bis um 2 Uhr, sondern eigentlich gehe ich immer
nach der Abschlussrunde. Und so habe ich es heute auch gemacht.
Zuerst
war ich frustriert und genervt, weil ich da nach dem Essen rumsitzen und warten
musste, bis die von ihrem Spaziergang zurückfahren und deswegen später nach
Hause kam. Ich wollte auch nicht mit, hatte keine Lust. Hatte Hunger. Es hat
sich angefühlt, als würde mir damit die Zeit gestohlen werden. Einige Leute,
die noch irgendwas vorhatten oder Termine hatten, konnten früher gehen.
Auf
dem Weg nach Hause hatte ich aber doch ein schlechtes Gewissen, weil ich gerade
als alles fertig war und noch aufgeräumt werden sollte abgehauen bin. Habe
etwas Angst, dass die Betreuerin mich noch mal deswegen anspricht. Oder dass
die Frau Mai unzufrieden ist und schimpft, wenn ihr davon erzählt wird. In
diesem Raum zu sitzen und mir anhören zu müssen, dass ich kein sozialer Mensch
bin und mich schlecht und mich verändern muss, ist nicht gerade angenehm.
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