Mittwoch, 3. April 2019

Angst, Zwänge und Gleichgültigkeit

Auf der heutige Termin verlief eigentlich ganz problemlos. Abgesehen davon, dass ich zehn Minuten warten musste und diese Zeit von meiner Zeit Abbiegung und ich dann nur eine halbe Stunde ungefähr drinnen war. Beim Arzt. Und dafür bin ich insgesamt 4 Stunden unterwegs.

Wieder zu Hause, habe ich mir schnell Miracoli gemacht. Ich wollte eigentlich was anderes essen, aber ich habe so viel Miracoli und die nähern sich dem Verfallsdatum und deswegen müssen die zeitnahe gegessen werden.

Auf dem Rückweg nach Hause…
Tamsin hält Ausschau über den Fußgängerweg und beschließt, auf dem Radweg bis zur nächsten Ampel zu fahren. Denn die erste Ampel war gerade rot geworden und es würde dauern bis wieder grün kommt. Sie denkt, wenn sie nach unten fährt würde es schneller gehen. Also wartet sie dort unten und wartet und wartet. Der weiterführende Weg ein Verb Beugung ist frei. Aber gerade, als die langsame Ampel endlich wieder auf grün schaltet, wiegt ein Mann, der gerade den Fußweg entlanggehen, in die Abbiegung ein. Tamsin fährt über grün los und klingelt dann, damit er zur Seite geht. Aber der geht in der Mitte des Weges und fährt über grün los und klingelt dann, damit er zur Seite geht. Aber der geht in der Mitte des Weges und schaut ja bei immer wieder unauffällig nach hinten. Tamsin fährt langsam wie es geht an dem vorbei. Als würde er sie provozieren wollen.

Nachmittags fand dann noch ein Gespräch mit der Betreuerin stört. Hauptsächlich ging es um das Thema Essen in der Tagesstätte. Das Gespräch ist mir nicht sehr wohl bekommen. Mir wurde gesagt, dass ich beim Kochen und Essen mitmachen soll. Wenn ich das nicht tue, bin ich ein Außenseiter und würde mich nicht in die Gruppe einfügen. Meine wahren Gründe, warum ich das nicht tun möchte, wollte ich nicht sagen. Denn das würde man sowieso nicht verstehen.
Ich würde mich pingelig anstellen und mir zu fein für alles sein. Nur, weil ich diese eine Sache nicht machen möchte heißt es, ich würde alles ablehnen. Dabei bin ich bei den anderen Gruppen immer dabei. Ich mache sogar in der Gartengruppe mit, obwohl ich damals nur unter dem Vorwand in die Tagesstätte gegangen bin, dass ich keine Aufgaben übernehmen würde, die mir absolut nicht gefallen. Aber da diese Gruppe Pflicht ist, ist es selbstverständlich, dass ich mitmache – und nichts Besonderes.
Nur, weil ich nicht kochen oder mitessen will, wurde gesagt, dass ich mit meinen Ängsten nicht weiterkomme und nicht zur Gruppe dazu gehören würde. Das hat mich wütend und traurig gemacht. Dieses Thema hat mich schon in der Kindheit Probleme gemacht.
Freiwillig wäre das in Ordnung. Aber je mehr und länger man auf mich einredet, umso größer wird meine Abneigung. Die würden nicht verstehen, dass ich es ekelhaft finde, mit nassen kalten Essensresten in Berührung zu kommen. Und dass es mir Übelkeit bereitet, meine Hände in braunes Spülwasser wo Essen drin schwimmt, tauchen zu müssen.
Ist es richtig, deswegen zu sagen, dass ich nicht sozial bin? Dass ich mich wie eine eingebildete Prinzessin verhalte?

Vielleicht ist es so. Irgendwie ist es mir auch egal was die anderen denken. Solange ich nicht wieder verzweifelt bin und Dinge tue, die mir Albträume bereiten.
Für mich fühlt es sich an, als würde ich mich unterwerfen und als würden die meinen Willen brechen wollen.
Andere Leute tun auch nicht mit Essen und mitkochen und das ist in Ordnung. Warum wird bei mir immer wieder so ein Aufstand gemacht?
2017 und Anfang 18 war ich auch im Förderzentrum die einzige, bei der es Zwang war, an der Kasse zu stehen oder die Toiletten zu putzen. Als einzige aus der Gruppe musste ich die Dinge tun die ich nicht wollte. Nun habe ich Angst, dass es hier wieder genauso wird.
Anders als damals kann mir hier kein Geld gekürzt werden als Strafe. Allerdings wohne ich hier in der Einrichtung und habe schon ein bisschen Angst, dass die vielleicht sagen ich würde rausfliegen, wenn ich nicht mitarbeite.

Ok…

Ich will nicht weinen. Auch nicht im Gespräch. Ich habe Angst, dass es zur Selbstverständlichkeit wird und das meine Tränen irgendwann keine Wirkung mehr haben. Das andere ist normal empfinden, dass ich weine und nicht nachgeben.
So wie es damals 2002 mit caro war. Die wollte immer Arzt spielen. Das hat mir weh getan. Ich habe geweint und dann hat sie aufgehört. Dann habe ich immer geweint als sie gegen meinen Willen mit mir Arzt gespielt hat und irgendwann hat sie nicht mehr aufgehört.
Ich weine lieber wenn ich alleine bin und das niemand sieht.

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