Montag, 9. Juli 2018

WG Stress?


Gestern hat Tamsin sich bei ihrer Mom ein neues Handy bestellen lassen. Online. Ihr ist egal, ob die Betreuer deswegen meckern, weil Tamsin sowas alleine machen soll. Sie versucht, nichtmehr so sensibel zu reagieren und Gefühle zu verdrängen. Gefühle sind Trauer, Angst, Zweifel. Sie sind unnötig. Lästig.

Heute zieht eine neue Bewohnerin ein. Tamsin ist unzufrieden, weil nun die Angst wieder zunimmt. Angst in die Küche zu gehen, nicht kochen zu können, weil alles besetzt ist.
Sie sieht das Gute daran: In den letzten 9 Monaten war sie dort immer so gut wie alleine, weil die andere Person nicht kocht. Warum auch immer. Besser als in der oberen Etage, wo alle Zimmer belegt sind und man nie alleine ist.

Tamsin hofft nach wie vor, bald „geheilt“ zu sein. Zumindest soweit, dass sie ausziehen kann. Während Don sie nervt und nun sogar dreist belügt, nur, damit sie mit ihm zusammenkommt und bei ihm schläft, denkt sie, dass es doch schön wäre, sich mit Dave eine Zukunft aufzubauen.
Die Therapie hier ist anders als erwartet. Nun soll sie die Diagnose im August abwarten. Das kostet Zeit. Kaum wird mit ihr geredet, und wenn Tamsin keine Erfolge erzielt, wird geschimpft. Toll.

Ihr Hals ist immer noch dick. Von innen. Und schmerzt oft. Nun bekommt sie Angst. Was, wenn die Mandeln raus müssen? Dazu hat sie keine Zeit. Sie hat so viele Termine vor sich.

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