Gestern
hat Tamsin sich bei ihrer Mom ein neues Handy bestellen lassen. Online. Ihr ist
egal, ob die Betreuer deswegen meckern, weil Tamsin sowas alleine machen soll. Sie
versucht, nichtmehr so sensibel zu reagieren und Gefühle zu verdrängen. Gefühle
sind Trauer, Angst, Zweifel. Sie sind unnötig. Lästig.
Heute
zieht eine neue Bewohnerin ein. Tamsin ist unzufrieden, weil nun die Angst wieder
zunimmt. Angst in die Küche zu gehen, nicht kochen zu können, weil alles
besetzt ist.
Sie sieht
das Gute daran: In den letzten 9 Monaten war sie dort immer so gut wie alleine,
weil die andere Person nicht kocht. Warum auch immer. Besser als in der oberen
Etage, wo alle Zimmer belegt sind und man nie alleine ist.
Tamsin
hofft nach wie vor, bald „geheilt“ zu sein. Zumindest soweit, dass sie
ausziehen kann. Während Don sie nervt und nun sogar dreist belügt, nur, damit
sie mit ihm zusammenkommt und bei ihm schläft, denkt sie, dass es doch schön
wäre, sich mit Dave eine Zukunft aufzubauen.
Die
Therapie hier ist anders als erwartet. Nun soll sie die Diagnose im August abwarten.
Das kostet Zeit. Kaum wird mit ihr geredet, und wenn Tamsin keine Erfolge
erzielt, wird geschimpft. Toll.
Ihr Hals
ist immer noch dick. Von innen. Und schmerzt oft. Nun bekommt sie Angst. Was,
wenn die Mandeln raus müssen? Dazu hat sie keine Zeit. Sie hat so viele Termine
vor sich.
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