Tamsin ist unzufrieden, weil das Nudelsieb
verschwunden ist. Das braucht sie morgen. Für heute hat sie einen Döner
geplant. Heute kommt aber ihr Paket. Und sie kann nicht beides holen. Sie muss
sich für eine Haltestelle entscheiden. Der Weg wäre ihr sonst zu weit bzw. das
würde alles zu viel Zeit kosten. Oder? Ja. Aber Nudeln kann sie nicht essen.
Wegen dem Sieb.
Tamsin ärgert sich so sehr, dass sie nun zu
lachen anfängt. Sowas Dummes!
Nun in den Ferien fährt der Bus 15 Min. später.
Dafür muss sie nun den Weg zur Maßnahme hochlaufen. Das nervt. Ihr Hals tut
nichtmehr weh, aber ist immer noch dick. Mh. Sie grübelt über das Sieb nach.
„In der Maßnahme soll ich nun Geschichten
schreiben. Die Leute meint, ich würde das sehr gut können und freuen sich. Ich
freue mich auch. Denn das macht Spaß und ist besser als die Einrichtung
aufzuräumen oder den Flur zu putzen. Angeblich wollen Sie demnächst auch noch
die Wände streichen. Zwar tue ich gerne malen, aber auf Leitern balancieren und
hohe Wände einfarbig zu streichen ist nichts, was mir Freude bereiten würde.
Froh bin ich, dass die Halsschmerzen sich über Nacht für flüchtig haben. Ob das
von den Tabletten kommt oder sowieso geschehen wäre, das steht nur in den
Sternen. Das Nudelsieb ist immer noch weg. Am Nachmittag habe ich mir einen
Döner geholt. Der Mann hat mich es war komisch angeguckt und ich mache mir
deswegen Vorwürfe und habe jetzt Angst, dass ich mich das nächste Mal nicht
mehr in den Laden trauen würde, aber ich weiß, dass ich mich davon nicht
einschüchtern lassen darf. Nach dem Essen wobei ich ferngesehen habe, war ich
im euro-shop um nach allen nudelsieb zu gucken. Dort war aber keins
aufzufinden. Ich genoss das Gefühl, noch ein bisschen Zeit zu haben, da ich
nicht kochen brauchte und einfach mal in die Stadt gehen zu können. Einfach
durch die Haustür und schon in der Stadt sein. Würde ich irgendwo am Stadtrand
wohnen, wäre das nicht möglich gewesen. Dann würde ich nur in die Stadt gehen,
wenn ich eine lange Liste habe mit Sachen die ich brauche und nicht mal eben so
spontan. Deswegen habe ich auch immer wieder Angst, später keine Wohnung in der
Stadt zu finden und irgendwo in die Abgeschiedenheit hinzumüssen. Nur um
überhaupt irgendwas zu haben.“
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