„Heute wollen wir von der Maßnahme aus Minigolf
spielen. Das ist schön. Endlich mal ein bisschen Abwechslung. Und das Wetter
scheint auch schön zu werden. Meine größte Sorge ist jedoch heute wieder mal
das 1 Essen. Gestern wurde mir gesagt, ich solle mir aus der anderen Küche ein
nudelsieb leihen, sofern unseres nicht wiederauftaucht. Gestern habe ich mich
nicht getraut die Frau die hier neu eingezogen ist darauf anzusprechen. Ich
will nicht dass sie denkt ich würde hier etwas unterstellen und mich dann schon
am Anfang unsympathisch findet. Erst dann hatte sie mir ein Bild von einem
Drachen geschenkt, weil sie irgendwie erkannt hat, dass ich sowas mag. Das fand
ich nett. Na ja, nun überlege ich, einfach ein Nudelgericht zu kochen für das
man keinen sie braucht. Sowas wie eine fertigtüte. Obwohl ich mich so auf
Miracoli gefreut habe.“
Das
Minigolf spielen war gar nicht so schlecht. Es wurden zwei Gruppen gemacht und
die Schläge wurden den Regeln des Spiels entsprechend gezählt. Das Wetter war
allerdings komisch. In der Sonne war es heiß. im Schatten kalt aufgrund des
Windes. „Ich habe mich nicht sehr wohl gefühlt. Gegen Ende war ich auch ein
bisschen froh, dass es vorbei war, da ich es ein wenig angestrengt empfand. Es
war dann schon nach 12 Uhr. Wenigstens gab es dort viele Bänke, sodass ich mich
öfters hinsetzen konnte und keine Schmerzen bekam. Nach dem Spiel haben einige
sich ein Eis gekauft. Zuerst wollte ich auch, aber mein Hunger war zu groß und
ich wusste, dass mir das unter diesen Umständen nicht so gut bekommen würde.
Und daher habe ich keins gegessen und daran gedacht, wie ich nachher zu Hause
die Nudeln verspeisen werde. Danach wollten einige zum Strand. Ich hatte keine
Lust da noch lange rumzulaufen, aber was habe ich schon für eine Wahl? Der
Marsch war zwar nicht lang, dafür saßen wir danach noch über eine Stunde auf
einer Bank am Wasser. Der kalte Wind fegte mir um die Ohren. Und ich bekam
unbewusst einen Sonnenbrand. Diesmal hatte ich meine Creme nicht dabei. Die
Tasche ist zu klein. Das gute war, dass wir kurz vor 2 Uhr wieder zurückfahren,
sodass ich an der Bushaltestelle aussteigen konnte und nicht noch extra von der
Maßnahme zurück dorthin laufen musste. Ich war dann noch bei Edeka. Inzwischen
kann ich ganz ohne Ängste in solchen Supermärkten einkaufen gehen. Ich fühle
mich ein bisschen müde und erschöpft und bin richtig froh, dass an diesem
Donnerstag mein Wochenende anfängt und ich den Freitag mit der Gruppe
frühstücken kann. Auch wenn es diesmal keinen Käse gibt den ich mag und ich
noch nicht weiß was ich dann auf das Brötchen tun soll, ist dies immer noch
erholsamer und entspannter als mit dem Bus nach Lensahn zu fahren. Und so weit
zu laufen. Selbst wenn dort freitags auch öfters gefrühstückt wird. Allerdings
müssen die Sachen dort aus eigener Tasche bezahlt werden, anders als die alten
Anleiter nach da waren und die Maßnahme selbst die Kosten für alles übernommen
hat. Warum das so ist weiß ich Nicht. Egal. Die Eltern wollten mich abholen und
nach Hause fahren, aber das wollte ich nicht. Zum einen weil das länger dauern
würde als mit dem Bus zu fahren, da der er kommen würde und zum anderen hatte
ich Angst Ärger zu kriegen, wenn die Betreuer sehen würden, dass ich schon
wieder von den Eltern nach Hause gefahren werde. Und wenn ich in der Stadt
aussteige und von da aus nach Hause gehe, sind die Eltern wieder beleidigt,
dass sie mich nicht zur Tür fahren dürfen und fragen sich warum ich so bin und
das so will. Und das nervt mich auch wieder. Außerdem bekomme ich bei sowas
immer das Verlangen nach einer Pizza oder etwas anderem und Erreichbaren. Und
dabei hatte ich heute so großen Hunger auf Nudeln. Ein Hunger, die mich freudig
nachgegangen bin, da das Nudelsieb ja im Schrank wiederaufgetaucht ist. Wenn
auch schlecht abgewaschen und in der falschen Schublade.“
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