Heute
ist Mittwoch und ich weiß noch nicht, was ich nächste Woche in der Tagesstätte
kochen soll. Würde gerne etwas mit Kartoffeln machen, weil die gesund sind,
aber solange die Maus noch nicht weg ist und die Kartoffeln offen in der Küche
liegen, meide ich die. Wenigstens, wie sich gestern gezeigt hat, bin ich nicht
die einzigste Person dort, weil der wegen ungesunden Essen gemeckert werden.
Gestern gab es käse-lauch-suppe und es war zu viel Käse drinne und das wäre zu
ungesund und dann musste der Mensch die Sahne weglassen, damit es nicht ganz so
ungesund ist.
Gestern
kam die Betreuerin Frau Mai aus ihrem kranken Urlaub wegen dem Fuß zurück.
Heute ist das Gespräch und meine größte Sorge ist, dass wieder geschimpft wird
wegen etwas, was ich in der Tagesstätte falsch gemacht habe. So wie damals, als
ich mal während eines Films eine Waffel ausgepackt habe und das Papier ein
bisschen geknistert hat. Die haben nichts gesagt. Die haben das der Betreuerin
gesagt und die hat damals ein oder zwei Wochen später deswegen gemeckert, dass
ich sowas nicht gehört und das ich nicht mittendrin essen soll oder das beim
Frühstück machen soll.
Seit
dem traue ich mich eigentlich gar nicht, dort außerhalb der Essenszeiten in den
Pausen etwas zu essen. Die anderen machen das komischerweise auch nicht. Ob das
nun wirklich verboten ist weiß ich nicht. Ich mache das dann nur heimlich, wenn
die im Büro sind und das nicht mitkriegen.
Dort
gibt es die Regel, wenn das Handy klingelt muss man 1 € Strafe zahlen. Auch
wenn gerade kein Betreuer da ist, können die anderen sagen es hat geklingelt
und man muss trotzdem zahlen. Damit musste ich mich noch nicht
auseinandersetzen und da die Spedition sich immer noch nicht gemeldet hat
obwohl schon 10 Tage rum sind, damit die das Fahrrad abholen, habe ich das
Gerät nicht komplett auf leise geschaltet. Bei anderen hatte es schon mal
geklingelt aber die haben auch nicht bezahlt bzw niemand hat gepetzt. Ich finde
solche Regeln absurd.
Ich
versuche öfters, mich durchzusetzen und für meinen eigenen Willen einzustehen.
Nicht immer nur wie ein dummes Schaf alles tun, was andere sagen und wollen.
Dies Psychologin in Lübeck hat gesagt, dass ich sowas lernen muss. Dann geht’s
mal auch nicht immer so schlecht und ich bin nicht mehr so verzweifelt, weil
ich tue was andere wollen und mich nicht wehren kann. Bei den Eltern
funktioniert ist ein bisschen. Wenn die gegen andere Reden gegen das was ich
will, lass ich mich nicht auf eine Diskussion ein und betone was ich will.
Ich
muss nicht mit anderen darüber diskutieren, ob ich etwas will oder kann oder
soll oder machen tue oder nicht. Entweder mache ich es oder ich mache es nicht.
Bei Frau Mai ist eher schwierig, weil die sehr unnachgiebig ist, aber
vielleicht ist es genau das, was mich stärker machen soll. Mit jedem Kampf, den
ich gewinne, werde ich stärker. Wenn andere fragen, ob ich etwas tun möchte
oder nicht, kann ich nein sagen. Ich muss deswegen kein schlechtes Gewissen
haben. Die werden mich deswegen nicht weniger mögen. Allerdings habe ich auch
Angst, deswegen Sympathiepunkte zu verlieren.
Ich
melde mich nie, wenn gefragt wird wer abwaschen oder in der Küche helfen würde.
Oder wenn es um irgendwelche Aufgaben geht. Einerseits habe ich keine Lust dazu
und andererseits auch Angst, ist dann falsch zu machen. Dazu noch Angst, etwas
tun zu müssen was ich nicht will.
Draußen
ist erst kalt und das ist wahrscheinlich der kälteste Juli den ich kenne. Gibt
wenige heiße Tage zwischendurch.
Dad
hatte meine Tante von meinem Dilemma mit dem fahrrad erzählt. Das ist kaputt
geliefert wurde und zurückgeschickt wird. Darum hat die mir ihr altes
geschenkt, dass die am Wochenende gebracht haben und gestern bin ich damals
gefahren. Es ist eigentlich ganz gut, nur der Sattel federt und dadurch muss
man den höher stellen als gut ist, weil ich sonst die Knie nicht ganz gerade
Strecken kann. Dadurch habe ich das Problem, dass ich nicht so gut aufsteigen
kann.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen