Montag, 22. Juli 2019

Der scharfe Zahn. Zunder für meinen Zorn?

Seit dem frühen Morgen fühle ich mich gleichgültig. Bisschen traurig. Habe Angst, mein Problem mit Frau Mau nicht morgen lösen zu können und dass es sich weiter hinzieht.
In der TS war ich oft den Tränen nahe.
Dann war Gartengruppe. Regen kam auf. Mit der Betreuerin sollte ich dann Mirabellen vom Boden sammeln und sortieren. Obwohl ich nicht gerne im bücken/hocken arbeite, war es mir egal. Wenigstens hat mich das auf andere Gedanken gebracht und die innere Traurigkeit ein wenig zur Seite geschoben.
Habe wenig Appetit. Wenn ich nur an das Thema mit der Betreuerin und dem Essen denke, vergeht mir der Hunger.
Dennoch esse ich heute in der TS mit. Zum einen, um die Leute zu besänftigen, auch wenn die eh nie mit mir zufrieden sind. Zum anderen habe ich keine Lust, mir heute wieder Nudeln oder sonstiges zu kochen.
Dazu die Sorge, dass wenn ich wieder in der WG Küche etwas koche, sie zufällig reinkommt und wieder schimpft… und ich mich rechtfertigen muss... begründen muss, warum ich nicht in der TS gegessen habe…
Dabei hatte ich das alles schon erklärt!
Dazu gesellt sich der Ärger darüber, dass ich notfalls zweimal am Tag -dort und zuhause- Mittagessen und für beides Geld bezahlen soll.
„Soziale Ängste haben sehr oft etwas mit einem geringem Selbstwertgefühl zu tun, was meines Erachtens nach ganz bestimmt nicht dadurch gesteigert wird, daß man jemanden auf der Basis von einseitig vorhandenen Machtverhältnissen vorschreibt, was derjenige zu tun oder zu lassen hat.“

Eben ist mir die Maus über den Weg gelaufen. Die ist hier seit 2 Monaten. In der Küche und überall. Aber die stellen keine Falle auf. Packen nicht mal das Essen weg, dass in der Küche liegt. Die Kartoffeln…
Lange hatte ich Sorge – wegen Krankheiten. Das ist ekelhaft. In dieser öffentlichen Einrichtung/Küche eine Ordnungswidrigkeit.
Aber irgendwie ist es mir heute auch egal, ob ich Typhus oder die Pest kriege. Hm. 

Mein Zahn ist scharf du kratzt an der Zunge. Werde versuchen, den nochmal glätten zu lassen. Habe nur keine Lust auf das Wartezimmer. Ich hasse warten. Das ist öde. Kostet Zeit.

In der Tagesstätte wurde heute über das Thema Rauchen diskutiert. Die Raucher fühlen sich diskriminiert, wenn sie bei Gruppenausflüge nicht rauchen dürfen. Das war zuvor verboten, weil es mich gestört hat. Nun wurde das Verbot wieder aufgehoben, weil es gesetzlich illegal wäre, Rauchen in der Öffentlichkeit zu verbieten.

Zu Hause habe ich kurz nach Wohnung geguckt. Aber in meiner Stadt ist überhaupt nichts zu finden. Ich habe darüber nachgedacht wie es wäre in einem Wohnmobil zu leben. Ein Führerschein habe ich. Für den Notfall nur, nur so eine Idee, falls ich es hier nicht mehr aushalte.

Mir wurde gesagt, dass mein Paket nicht bei der Post als ich nicht da war, sondern im Haus im Büro abgegeben wurde. In der Tagesstätte wurde deswegen angerufen um es mir zu sagen. Als ich das dann abgeholt habe, wobei ich schon etwas nervös wieder war, wurde mir gesagt, dass ich nächste Woche mit Kochen dran denn hier im Haus. Nun wurde ich gebeten, alle Tage aufzuschreiben, an denen ich drüben koche. Ich verstehe nicht, wieso die beiden das nicht auch am Telefon schon hätten klären können. Ich habe gesagt ich koche alle zwei Wochen drüben, aber das verstehen die hier auch nicht so richtig.
Dann wollte ich noch mal kurz klären, wieso das Paket hier und nicht bei der Post abgegeben wurde, aber die Frau sagte dann nur, sie weiß es nicht und nun ist es hier und ich soll es mitnehmen. Noch mal über das Thema nachzufragen hatte ich mich dann nicht mehr getraut. Hatte mich nicht so wohl gefühlt dabei.

Als ich dann später im übergabebuch von der WG Besprechung gelesen habe, dass ich nächste Woche mit der Betreuerin Kochen hätte müssen, bin ich schon erleichtert, dass ich in der Tagesstätte kochen kann. Und gerade in der Woche dran bin. Ich hätte sonst wieder Angst gehabt. Ich mag es nicht, auf jeden kleinen Fehler aufmerksam gemacht zu werden oder angemeckert zu werden. Nun bin ich wirklich erleichtert.

Immer wenn dir ausgeht aus dem Büro höre ich die Tür. Man hört alles was auf dem Flur passiert. Oft habe ich Sorge, dass sie bei mir klingelt und dann irgendwas zu meckern hat. Selbst wenn es freundlich gesagt wird, es verletzt mich. Ich will nicht, dass andere Menschen mit mir meckern oder schimpfen und unzufrieden sind. Dafür bin ich selbst mit mir schon viel zu uns zufrieden. Da brauche ich nicht die Unzufriedenheit von anderen.

Nachmittags schreibe ich im Internet mit jemanden und esse Schokolade. Irgendwie habe ich Hunger aber gleichzeitig keinen Appetit. Ich weiß auch nicht was ich essen soll. Selbst auf Pudding habe ich irgendwie keine Lust. Traurigkeit kommt wieder aauf. Tom hat ein alten Computer mitgebracht und eigentlich ist es mein größtes Hobby mit Computern irgendwas zu machen und die vom Flohmarkt zu kaufen und neue Systeme einzustellen. Da war selbst darauf habe ich keine Lust. Mein Raum ist unaufgeräumt und Beschäftigungen wie putzen lenken mich oft ab, aber auch darauf habe ich gerade keine Lust und mir ist alles egal. Putzen macht Spaß weil ich nicht danach immer richtig wohl fühle wenn alles sauber und schön ordentlich ist.  Ich fühle mich irgendwie kraftlos. Ich würde am liebsten das Licht ausmachen und mich aufs Bett setzen und den Tränen Ferien Lauf lassen.

Aber irgendwie will ich auch nicht weinen. Aber ich will auch nicht ständig diese Medizin nehmen, weil ich davon so müde werde. Auch wenn ich das selbst dosieren kann. Ich muss eine Lösung finden.

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