Seit dem frühen Morgen fühle ich mich
gleichgültig. Bisschen traurig. Habe Angst, mein Problem mit Frau Mau nicht
morgen lösen zu können und dass es sich weiter hinzieht.
In der TS war ich oft den Tränen nahe.
Dann war Gartengruppe. Regen kam auf. Mit
der Betreuerin sollte ich dann Mirabellen vom Boden sammeln und sortieren.
Obwohl ich nicht gerne im bücken/hocken arbeite, war es mir egal. Wenigstens
hat mich das auf andere Gedanken gebracht und die innere Traurigkeit ein wenig
zur Seite geschoben.
Habe wenig Appetit. Wenn ich nur an das
Thema mit der Betreuerin und dem Essen denke, vergeht mir der Hunger.
Dennoch esse ich heute in der TS mit. Zum
einen, um die Leute zu besänftigen, auch wenn die eh nie mit mir zufrieden
sind. Zum anderen habe ich keine Lust, mir heute wieder Nudeln oder sonstiges
zu kochen.
Dazu die Sorge, dass wenn ich wieder in der
WG Küche etwas koche, sie zufällig reinkommt und wieder schimpft… und ich mich
rechtfertigen muss... begründen muss, warum ich nicht in der TS gegessen habe…
Dabei hatte ich das alles schon erklärt!
Dazu gesellt sich der Ärger darüber, dass
ich notfalls zweimal am Tag -dort und zuhause- Mittagessen und für beides Geld
bezahlen soll.
„Soziale Ängste haben sehr oft etwas mit
einem geringem Selbstwertgefühl zu tun, was meines Erachtens nach ganz bestimmt
nicht dadurch gesteigert wird, daß man jemanden auf der Basis von einseitig
vorhandenen Machtverhältnissen vorschreibt, was derjenige zu tun oder zu lassen
hat.“
Eben ist mir die Maus über den Weg gelaufen.
Die ist hier seit 2 Monaten. In der Küche und überall. Aber die stellen keine
Falle auf. Packen nicht mal das Essen weg, dass in der Küche liegt. Die
Kartoffeln…
Lange hatte ich Sorge – wegen Krankheiten. Das
ist ekelhaft. In dieser öffentlichen Einrichtung/Küche eine Ordnungswidrigkeit.
Aber irgendwie ist es mir heute auch egal,
ob ich Typhus oder die Pest kriege. Hm.
Mein Zahn ist scharf du kratzt an der Zunge.
Werde versuchen, den nochmal glätten zu lassen. Habe nur keine Lust auf das
Wartezimmer. Ich hasse warten. Das ist öde. Kostet Zeit.
In der Tagesstätte wurde heute über das
Thema Rauchen diskutiert. Die Raucher fühlen sich diskriminiert, wenn sie bei
Gruppenausflüge nicht rauchen dürfen. Das war zuvor verboten, weil es mich
gestört hat. Nun wurde das Verbot wieder aufgehoben, weil es gesetzlich illegal
wäre, Rauchen in der Öffentlichkeit zu verbieten.
Zu Hause habe ich kurz nach Wohnung geguckt.
Aber in meiner Stadt ist überhaupt nichts zu finden. Ich habe darüber
nachgedacht wie es wäre in einem Wohnmobil zu leben. Ein Führerschein habe ich.
Für den Notfall nur, nur so eine Idee, falls ich es hier nicht mehr aushalte.
Mir wurde gesagt, dass mein Paket nicht bei
der Post als ich nicht da war, sondern im Haus im Büro abgegeben wurde. In der
Tagesstätte wurde deswegen angerufen um es mir zu sagen. Als ich das dann
abgeholt habe, wobei ich schon etwas nervös wieder war, wurde mir gesagt, dass
ich nächste Woche mit Kochen dran denn hier im Haus. Nun wurde ich gebeten,
alle Tage aufzuschreiben, an denen ich drüben koche. Ich verstehe nicht, wieso
die beiden das nicht auch am Telefon schon hätten klären können. Ich habe
gesagt ich koche alle zwei Wochen drüben, aber das verstehen die hier auch
nicht so richtig.
Dann wollte ich noch mal kurz klären, wieso
das Paket hier und nicht bei der Post abgegeben wurde, aber die Frau sagte dann
nur, sie weiß es nicht und nun ist es hier und ich soll es mitnehmen. Noch mal
über das Thema nachzufragen hatte ich mich dann nicht mehr getraut. Hatte mich
nicht so wohl gefühlt dabei.
Als ich dann später im übergabebuch von der
WG Besprechung gelesen habe, dass ich nächste Woche mit der Betreuerin Kochen
hätte müssen, bin ich schon erleichtert, dass ich in der Tagesstätte kochen
kann. Und gerade in der Woche dran bin. Ich hätte sonst wieder Angst gehabt.
Ich mag es nicht, auf jeden kleinen Fehler aufmerksam gemacht zu werden oder
angemeckert zu werden. Nun bin ich wirklich erleichtert.
Immer wenn dir ausgeht aus dem Büro höre ich
die Tür. Man hört alles was auf dem Flur passiert. Oft habe ich Sorge, dass sie
bei mir klingelt und dann irgendwas zu meckern hat. Selbst wenn es freundlich
gesagt wird, es verletzt mich. Ich will nicht, dass andere Menschen mit mir
meckern oder schimpfen und unzufrieden sind. Dafür bin ich selbst mit mir schon
viel zu uns zufrieden. Da brauche ich nicht die Unzufriedenheit von anderen.
Nachmittags schreibe ich im Internet mit
jemanden und esse Schokolade. Irgendwie habe ich Hunger aber gleichzeitig
keinen Appetit. Ich weiß auch nicht was ich essen soll. Selbst auf Pudding habe
ich irgendwie keine Lust. Traurigkeit kommt wieder aauf. Tom hat ein alten
Computer mitgebracht und eigentlich ist es mein größtes Hobby mit Computern
irgendwas zu machen und die vom Flohmarkt zu kaufen und neue Systeme
einzustellen. Da war selbst darauf habe ich keine Lust. Mein Raum ist
unaufgeräumt und Beschäftigungen wie putzen lenken mich oft ab, aber auch
darauf habe ich gerade keine Lust und mir ist alles egal. Putzen macht Spaß
weil ich nicht danach immer richtig wohl fühle wenn alles sauber und schön
ordentlich ist. Ich fühle mich irgendwie
kraftlos. Ich würde am liebsten das Licht ausmachen und mich aufs Bett setzen
und den Tränen Ferien Lauf lassen.
Aber irgendwie will ich auch nicht weinen.
Aber ich will auch nicht ständig diese Medizin nehmen, weil ich davon so müde
werde. Auch wenn ich das selbst dosieren kann. Ich muss eine Lösung finden.
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