Dies
ist wieder so ein Abend, an dem Tamsin sich in den Schlaf weint, weil sie so
unglücklich ist. Sie hat noch 3 Urlaubstage und Dave würde etwas mit ihr
unternehmen. Irgendwohin fahren. Tamsin soll nicht so viel mit bei ihren Eltern
rumhängen. Darum wohnt sie ja in der Einrichtung. Aber ohne die fühlt sie sich
ganz alleine gelassen. Mit Dave ist alles so anders als mit ihnen, weil sie da
selbst aktiv sein muss und nicht alles vorgesetzt bekommt wie eine Prinzessin
im goldenen Käfig. „Ich habe einen aufm Deckel bekommen, weil Mom mit mir Einkaufen
war.“
Dave
sagt, er hat auch niemanden, mit dem er etwas unternehmen kann, und darum tut
er sowas gerne - und nun hat Tamsin die Sorge, dass er nur mit ihr interagiert,
weil er eben sonst niemanden hat. So wie Caro damals. Die sofort weg war, wenn
eine von den cooleren Kids sich ihr zugewendet hatte.
Tamsin
hasst es, alleine zu sein. Niemandem zu reden zu haben. Einerseits hat sie Angst
vor zu wenig Zeit für sich, andererseits fürchtet sie sich davor, nichts mit
sich anzufangen zu wissen.
Über
das Thema Eltern wurde gesprochen, und zum ersten Mal denkt Tamsin, dass sie
kommenden Montag lieber bei JOBB wäre, als in der WG, wo vielleicht weiter
darüber geredet wird. Alles erscheint ihr so schwierig und unmöglich, dass sie es
am liebsten alles beenden würde, selbst wenn auch das Gute dabei verloren
ginge.
Der
Tag war langweilig. Tamsin hat gebacken und war mit dem Rad zur Post gefahren, war
dann noch einkaufen. Es fällt ihr sehr schwer, Dinge zu finden, die sie
glücklich machen. Und wenn, dann machen ihr sie alleine keinen Spaß. Zum Roman
schreiben hat sie keine Lust mehr. Die Freude daran ist fort.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen