Weil sie
die Schmerzen nicht mehr aushält und schlecht schlafen kann, beschließt Tamsin,
auf den einzigen Vorschlag einzugehen, den je ein Zahnarzt ihr gemacht hat und
sich eine teure Keramikfüllung zu leisten. Die soll stabiler sein als die alte.
„Ich bin verzweifelt.“
Was sagt
ihr Schicksal dazu? Nicht ein Wochenende kommt ihr in die Quere. „Es sind
Ferien. Fast alle Ärzte haben Urlaub. Ich werde Halloween mit Schmerzen
verbringen müssen.“
In der
Maßnahme sind nur 3 Leute. 2, die sie aus einer vorigen Maßnahme kennt und mit
denen sie sich gut versteht. Eine hatte gestern kleine, eingepackte Kuchen
verteilt. Einfach so. Wie üblich ist Tamsin über solche Selbstlosigkeit
überrascht. Gestern hatte sie nicht mehr geschafft ihn zu essen. Als sie heute
vorsichtig davon abbiss, ging sofort ihr Wachs flöten, das ihren scharfen Zahn
bedeck hat. Mittlerweile ist die alte Füllung so klein, dass sich der Zahn
gespalten anfühlt. Und die Seiten dieses Spalts, über dem ihre Zunge rüber
reibt, sind scharf. Erst nach einem anschließenden Herbstspaziergang gelang es
ihr neue Wachs rauf zu fummeln.
„Eine
neue Angestellte war da.“ Und die wollte Tamsins Sommer DIA Show sehen – und
sie war begeistert von den Effekten und der passenden Musik. So, wie alle
anderen ebenfalls. „Sie will das Programm organisieren, damit alle aus ihren
Fotos so etwas erstellen können.“ Aber es ist teuer und Tamsin hat an dem
Erfolg so ihre Zweifel. Vor allem, da moderne Programme oft nur auf einem 1 PC installiert
werden können und man für jeden weiteren PC eine neue Lizenz benötigt. Kann
sich die Firma sowas leisten?
Tamsin
fühlt sich wohl in der Gruppe.
Um 13 Uhr
ist diese Woche Feierabend, weil die Chefin krank ist. Einerseits schade, da
Tamsin sich auf die geplante Gruppenarbeit gefreut hat. Besonders mit diesen
Leuten, die nicht herrisch sind und Tamsin miteinbezogen hätten. „Wenn man so
früh heimkann, fühlt man sich, als hätte man etwas/viel geschafft und weiß,
dass der Tag dennoch erst vor einem liegt. Teilweise. Man ist nicht frustriert,
dass einem nur noch 2 Stunden zum Kochen, Essen, waschen etc. bleiben, und man davon
sowieso nur die Hälfte schafft, weil man zu müde ist.“
Abends
hat Tamsin ihren Drachensmiley im Chat abgegeben. Neben Ufo ist nun auch diese Erinnerung
an alte Zeiten fort. Banaler weise erinnert sie sich: „Ich weiß noch, wie
andere mich vor fast 10 Jahren abgeschrieben haben, weil mein Chatname
leuchtet. Oder brennt. Wie erstaunt sie waren.“
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> „Was
war besonders schön an diesem Tag?“
Der
Maßnahmentag
> „Wie
fühlst du dich?“
Zufrieden
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