Gestern
wurde geplant, dass heute etwas gekocht wird. „Das war anstrengend. Ich mag
kein Fleisch essen, die anderen zwei keine Pilze. Nudeln vielen auch weg, weil
das eine Mädel gestern schon welche hatte und heute keine wollte.“ Vieles wurde
abgelehnt, aber das Gute daran war, dass Tamsin dadurch auch deren Vorschläge
wie Suppe mit Schinken oder Zwiebeln ablehnen konnte, ohne sich dabei schlecht
zu fühlen.
Nun wurde sich für Kartoffelsuppe entschieden. Ohne
Pilze, weil jemand die nicht mag. Naja, die war letztlich gar nicht so übel. „Mir
hätte etwas Bissfestes in der Suppe gefehlt, aber die selbstgebackenen Brötchen
haben dies wieder ausgeglichen.“
In damaligen Praktika und Maßnahmen hat Tamsin es
immer gehasst, nur Gemüse schneiden zu dürfen, aber selbst nie an den Ofen zu
können. Diesmal war auch das Kochen ihre Aufgabe, und hätten sich die Schmerzen
im Rücken durch das lange Stehen nicht bemerkbar gemacht, hätte es ihr beinahe
Spaß gemacht. Vielleicht hat es das sogar. Zu dritt war es entspannt und die
Leute waren nett.
Zwischendurch war Tamsin einmal schockiert, als
eine Kollegin die wichtigste Küchenregel missachtet und mit dem Probierlöffel
zweimal in den Suppentopf langt. Tamsin spricht sie empört darauf an und erntet
ein schuldloses Grinsen. Tamsin will keine Petze sein und die einzigen Leute,
die sie akzeptieren und nicht ausgrenzen zum Fein machen, also schweigt sie. Doch
sollte sie noch einmal mit der Frau in eine Kochgruppe gehen, würde sie die
Anleiter vorwarnen, oder auf das Essen verzichten. Wirklich.
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