Montag, 9. Oktober 2017

Seltsames



Mittlerweile hat sich die kratzende Stelle ihres Zahnes wieder verflüchtigt. „Es ist seltsam. Mal ist die Zunge wund, einige Zeit später fühle ich wieder gar nichts…“ Und das, obwohl sie nicht mal das Wachs draufhatte.

„Ich fürchte, meine neue Matratze ist zu hart.“ Tamsin wacht auf, geweckt mit einem Schmerz im Rücken, und geht aufs Klo. Dabei lüftet sie, weil der Gummigestank in ihrem Hals brennt. Plötzlich vernimmt sie ein Rascheln. Neugierig späht sie nach draußen. Dort war… eine Ratte? Tamsin sieht genauer hin. Ein Vieh so groß wie ein Igel huscht durch das Laub, dass sich vor den Mülltonnen ausgebreitet hat. „War es ein Igel? Oder eine riesige Ratte?“
Tamsin ist gewarnt und beschließt, zum nächtlichen Lüften die Terrassentür lieber nicht mehr weit aufzureißen. „Gut, dass ich vorher meinen Klee reingenommen hatte!“
Eigentlich sollte Tamsin nächtliche Atemnot von ihrem Gasofen gewohnt sein. Es gab viele winterliche Nächte, in denen sie mit trockenem Hals aufgewacht und zum Fenster geeilt war, um durchzuatmen. „Das Gas hat die Luft immer sehr ausgetrocknet. Aber im Gegensatz zu diesem Linoleum wurde mir davon nicht übel. Nach langem Lüften war es war eisig im Zimmer, aber die Luft war frisch.“

Ihre Eltern meinen, der Weg zum Bus ist schrecklich weit, und in Lensahn muss sie dann auch nochmal 1,5Km laufen. Bei jedem Wetter. „Mich ärgern andere Leute, die meinen, dass wenn sie täglich 4 KM laufen können, dies jeder Mensch kann und muss!“ Und wer sich beklagt wird mit den Worten „Stell dich nicht so an. Wenn ich das schaff, schaffst du das auch!“ abgefertigt.

>. „Wie geht es dir?“

„Mit ist kalt, langweilig und ich bin müde.“, klagt Tamsin.

Essen und Trinken gehört zusammen!
Nach einer WG Besprechung fing die Kochgruppe an zu kochen. Es gibt Kartoffeln. „Ich finde es seltsam und doof, dass bei solchen Aktionen mit Gemeinschaftsessen das Getränk immer außen vorgelassen wird!“ Bereits in ihrer alten Maßnahme wurde zwar zusammen gekocht, aber nie gab es etwas zu trinken dazu. Nicht mal ein Glas Wasser. Dabei gehört das dazu! Selbst zu Suppe muss man etwas trinken. Und zum Frühstück gibt es schließlich auch stets etwas; Kaffee, Saft.
Also packt Tamsin eine Flasche ein. Und Butter. Die soll es dort angeblich geben, doch sie hasst es, wenn in Butter oder Nutella etc. abgerutschte Krümel vom Brotmesser kleben. „Ich kann sowas intuitiv nicht essen.“

Um die Klagen ein wenig abzurunden: Das Haus ist von 2005. Die Toilette damit auch. Leider ist sie sehr modern. Das bedeutet: Das Wasserloch liegt nicht vorne, sondern hinter. Direkt unter dem Poloch. Das hat zur Folge: Jedes Mal, wenn man Kot absetzt, platscht es direkt ins Wasser, wodurch die Tropfen hochspritzen. „Ich finde es ekelhaft, wenn mir das Toilettenwasser zwischen die Poritze spritzt!“ Wer weiß, was für Keime darinnen sind!?
Bei ihrer alten Toilette war das Loch vorne. Dadurch landete der Kot auf dem Keramik und wurde später nach vorne gespült. Und verschwand….
„Ich hasse diese Toilette!“

Es gab dann noch Mittagessen. Drei Leute haben Kartoffeln gekocht. Tamsin bringt sich Butter mit, weil sie nicht so auf Quark steht. Einige essen die Schale mit. Während Tamsin eine Weile mit ihr kämpft, sind die anderen schon fast fertig.

Später fährt Tamsin mit ihren Eltern einkaufen. Freiwillig. Dem dritten Tag hintereinander. „Gut, ich brauche diese Dinge…“ Und in Anbetracht der Alternative – alleine die Geschäfte aufsuchen – ist es doch recht bequem.

Der Geruch des Linoleum Fußbodens brennt noch immer in ihrer Nase. Tamsin hat Angst um ihre Gesundheit.

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