Sonntag, 9. April 2017

Sonntag, ein Flohmarkttag


An diesem sonnig warmen Sonntag war Tamsin mit ihren Eltern zum Flohmarkttag. Nach dreißig Minuten Fahrt befand sie, dass der Flohmarkt auf einem kleinen Parkplatz ganz okay war. Auch wenn nicht viel für sie dabei war. „Dort war eine Mini DV Camara.“ Doch für den Preis war sie doch etwas zu alt. Dabei kosten derartige Geräte bei Ebay doppelt so viel. Tamsin braucht dringend eine, um ihre alten Kassetten zu digitalisieren.

Im Anschluss waren sie noch in der Antik Halle eines alten Mannes. Viele der Antiquitäten waren staubig, zerkratzt, dreckig. Und dennoch teuer. „Ich find’s schade, dass diese Händler mit ihren Flohmarktscheunen ihre Sachen so verkommen lassen. Wie wollen die ein gutes Geschäft machen, wenn die nicht wenigstens einmal im Jahr den Staub und die Spinnenweben entfernen?“ 

Naja, danach waren sie bei einem weiteren Flohmarkt. Dort hat sich Tamsin einen Plattenspieler + Verstärker gekauft. Einigermaßen günstig. Den Verstärker konnte sie dort ausprobieren. „Beides funktioniert, wenn’s auch entgegen das Versprechen des Verkäufers einige Mängel aufweist.“ Die Klangqualität des Lautsprechers ist, naja, nicht so ganz 1A. Aber das Teil scheint ja auch uralt zu sein. Der Plattenspieler läuft, wenn auch die Automatik kaputt ist.“ Dazu sondert der Plattenteller eine sonderbare Flüssigkeit ab. Sie klebt wie Öl an den Platten. Eine Stunde, nachdem Tamsin ihn abgewischt hatte, hatten sich schon wieder kleine Tröpfchen auf der Oberfläche gebildet.

Einerseits bedauert Tamsin, schon wieder so viel Geld für sowas ausgegeben zu haben. Es ist wie damals bei den Radios oder Videorecordern: Für das Geld, dass sie schon in unzählige gebrauchte Schrottgeräte gesteckt hat, hätte sie sich auch ein ganz neues leisten können. Sogar ein Gutes.

Jedoch ist sie auch einigermaßen froh, überhaupt erstmal etwas zu haben. „Irgendwann werde ich mir eine richtig gute Anlage zulegen! Und zwar als Neuware!“ Sie wartet damit, bis sie eine eigene Wohnung hat, in der dann hoffentlich mehr Platz ist.

Zudem nimmt Tamsin sich vor, keine Elektrosachen mehr vom Flohmarkt zu kaufen. Und wenn der nette Verkäufer auch noch so freundlich guckt! „Mh, bei der Camera werde ich keine andere Wahl haben, da derartige Modelle nicht mehr hergestellt werden. Aber die kann man ja wenigstens vorher ausprobieren!“



Tamsin hat ihre Sachen; Kuchen, Brot, Wasser für den morgigen Tag in der neuen Maßnahme gepackt. Neben ihrem kranken Ohr bereitet ihr das Essen Unbehagen. Dort gibt es eine Kantine. Zu Besuch kommende Schulklasse oder andere Teilnehmer kochen. Obwohl dort hohe Hygieneansprüche herrschen – Küche darf nicht mit bloßen Straßenschuhen betreten werden -, traut Tamsin dem nicht so ganz. Sie mag einfach keine Kantinen. Es kann immer passieren, dass jemand sich nicht richtig die Hände wäscht, oder dass ein Haar im Essen landet. Dies schein in Küchen, die nicht von Profi Köchen geführt werden, öfters zu passieren, so ihre Erfahrung. Ständig muss sie an so etwas denken. Sie bevorzugt Essen, das frisch verpackt ist. Anders ist es im Restaurant. Dorthin geht sie gerne mit ihren Eltern, weil sie weiß, dass es dort größtenteils Sauber zugeht, da die Besitzer schließlich mit gut angerichteten Speisen ihren Lebensunterhalt verdienen.

Naja, das sind nur die geringen Probleme. „Ich kann einfach nicht alles essen.“ Schweinefleisch, Gulasch, Erbsensuppe, Sauerkraut… Viele der beliebten, deutschen Standard Gerichte, die in Kantinen serviert werden, munden ihr nicht.

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