An diesem sonnig
warmen Sonntag war Tamsin mit ihren Eltern zum Flohmarkttag.
Nach dreißig Minuten Fahrt befand sie, dass der Flohmarkt auf einem kleinen
Parkplatz ganz okay war. Auch wenn nicht viel für sie dabei war. „Dort war eine
Mini DV Camara.“ Doch für den Preis war sie doch etwas zu alt. Dabei kosten
derartige Geräte bei Ebay doppelt so viel. Tamsin braucht dringend eine, um
ihre alten Kassetten zu digitalisieren.
Im Anschluss waren sie
noch in der Antik Halle eines alten Mannes. Viele der Antiquitäten waren
staubig, zerkratzt, dreckig. Und dennoch teuer. „Ich find’s schade, dass diese
Händler mit ihren Flohmarktscheunen ihre Sachen so verkommen lassen. Wie wollen
die ein gutes Geschäft machen, wenn die nicht wenigstens einmal im Jahr den
Staub und die Spinnenweben entfernen?“
Naja, danach waren sie bei einem weiteren
Flohmarkt. Dort hat sich Tamsin einen Plattenspieler +
Verstärker gekauft. Einigermaßen günstig. Den Verstärker konnte sie dort ausprobieren.
„Beides funktioniert, wenn’s auch entgegen das Versprechen des Verkäufers
einige Mängel aufweist.“ Die Klangqualität des Lautsprechers ist, naja, nicht
so ganz 1A. Aber das Teil scheint ja auch uralt zu sein. Der Plattenspieler
läuft, wenn auch die Automatik kaputt ist.“ Dazu sondert der Plattenteller eine
sonderbare Flüssigkeit ab. Sie klebt wie Öl an den Platten. Eine Stunde,
nachdem Tamsin ihn abgewischt hatte, hatten sich schon wieder kleine Tröpfchen
auf der Oberfläche gebildet.
Einerseits bedauert Tamsin, schon
wieder so viel Geld für sowas ausgegeben zu haben. Es ist wie damals bei den
Radios oder Videorecordern: Für das Geld, dass sie schon in unzählige
gebrauchte Schrottgeräte gesteckt hat, hätte sie sich auch ein ganz neues
leisten können. Sogar ein Gutes.
Jedoch ist sie auch einigermaßen froh,
überhaupt erstmal etwas zu haben. „Irgendwann werde ich mir eine richtig gute
Anlage zulegen! Und zwar als Neuware!“ Sie wartet damit, bis sie eine eigene
Wohnung hat, in der dann hoffentlich mehr Platz ist.
Zudem nimmt Tamsin sich vor, keine
Elektrosachen mehr vom Flohmarkt zu kaufen. Und wenn der nette Verkäufer
auch noch so freundlich guckt! „Mh, bei der Camera werde ich keine andere Wahl
haben, da derartige Modelle nicht mehr hergestellt werden. Aber die kann man ja
wenigstens vorher ausprobieren!“
Tamsin
hat ihre Sachen; Kuchen, Brot, Wasser für den morgigen Tag in der neuen
Maßnahme gepackt. Neben ihrem kranken Ohr bereitet ihr das Essen Unbehagen.
Dort gibt es eine Kantine. Zu Besuch kommende Schulklasse oder andere Teilnehmer
kochen. Obwohl dort hohe Hygieneansprüche herrschen – Küche darf nicht mit
bloßen Straßenschuhen betreten werden -, traut Tamsin dem nicht so ganz. Sie mag
einfach keine Kantinen. Es kann immer passieren, dass jemand sich nicht richtig
die Hände wäscht, oder dass ein Haar im Essen landet. Dies schein in Küchen,
die nicht von Profi Köchen geführt werden, öfters zu passieren, so ihre
Erfahrung. Ständig muss sie an so etwas denken. Sie bevorzugt Essen, das frisch
verpackt ist. Anders ist es im Restaurant. Dorthin geht sie gerne mit ihren Eltern,
weil sie weiß, dass es dort größtenteils Sauber zugeht, da die Besitzer
schließlich mit gut angerichteten Speisen ihren Lebensunterhalt verdienen.
Naja, das sind nur die geringen
Probleme. „Ich kann einfach nicht alles essen.“ Schweinefleisch, Gulasch, Erbsensuppe,
Sauerkraut… Viele der beliebten, deutschen Standard Gerichte, die in Kantinen
serviert werden, munden ihr nicht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen