In der vergangenen Nacht ging Tamsin wie
üblich zur Toilette. Im schwachen Licht, dass von ihrem Bett um die Ecke das Bad
erhellt bemerkt sie plötzlich eine Spinne, die auf ihrer Klo Rolle sitzt. Tamsin
hat keine Angst vor Spinnen, doch seit sie als Kleinkind einmal mit dem Gesicht
voran in ein riesiges Netz, dass zwischen Waschküche und einem Stall gesponnen
war, gelaufen ist, verspürt sie eine gewisse Abneigung gegen Spinnenweben. Nun,
Tamsin braucht das Klopapier. Vorsichtig greift sie nach der Spitze und reißt
schwungvoll einen streifen ab, wobei sie hofft, dass die Spinne dabei runterfallen
würde. Doch weit gefehlt. Argwöhnisch beäugt sie das Stück in ihren Händen. Da
sieht sie die Spinne darüber huschen. Erschrocken springt sie auf schüttelt das
Paper und stürzt zum Lichtschalter. Genervt hält sie nach der Spinne Ausschau.
Sie ist weg. Sie ist doch nicht etwa in ihre Hose gefallen? Das wäre voll
ekelig!
Während sie unzufrieden zu ende bringt,
was angefangen wurde, bemerkt sie plötzlich eine Spinne neben dem Schrank, die
dieselbe Größe zu haben scheint. Doch das kann Tamsin nur mäßig beruhigen. Die
Vorstellung, dass es während sie da liegt plötzlich in ihrer Wäsche krabbelt
lässt sie erschaudern. Vorsichtshalber schüttelt sie ihre Kleidung aus, bevor
sie wieder ins Bett trottet.
„Das ist, was ich in der Sommerzeit nicht
mag.“ Oder sollte sie eher ihrer bescheidenen Behausung die Schuld dafür geben?
Unzählige Spinnen treiben des Nächtens ihr Unwesen. Oft hört Tamsin das leise
Kirschen, wie sie mit ihren vielen Beinchen über die Tapete wandern. „Die Türen
sind undicht. Überall Spalten und Ritzen, wo Viecher durchkommen. Und
anscheinend kann man nichts dagegen tun.“ Das Nachtlicht anzuknipsen und plötzlich
drei Zentimeter großes Vieh direkt über sich zu erblicken kann einem schon
erschrecken.
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