Samstag, 8. April 2017

Einkaufen




Tamsin hat eine unruhige Nacht hinter sich. Doch zu ihrem eigenen Staunen ist die vergangene Angst und Verzweiflung nun einer ungewohnten Vorfreude gewichen. „Ich versuche, es positiv zu betrachten. Obwohl ich den ganzen Tag zu Hause viel Zeit für alles Mögliche hatte, war mir doch langweilig. Ich habe geschrieben, nein, ich will schreiben, habe aber kaum noch Einfälle. Ich brauche Abwechslung. Und es ist ja nicht für immer. Es ist nicht das JAW von 2007, wo ich von morgens bis abends Toiletten und endlos lange Flure putzen musste.“
Gegen Nachmittag änderte sich ihre Stimmung jedoch wieder. Sie war mit ihren Eltern in die Stadt gefahren. Heute, am Wochenende, wo die Läden besonders voll sind. Tamsin hatte schon so eine Vorahnung, dass es wieder ans Einkaufen gehen würde. Doch diesmal war es okay, denn Tamsin brauchte noch Kaffee und nach stundenlangen sitzen vorm Computer war sie selbst für diese Abwechslung dankbar. Doch wie Einkaufen mit den Eltern nun mal so ist, lässt der Frust nicht lange auf sich warten. Sobald die das Geschäft verließen, wollten sie zum Strand, dort Kuchen essen. Tamsin murmelte etwas davon, dass sie den Kuchen nicht mit schmutzigen Händen anfassen wolle und die Feuchttücher alle sind. Ein Fehler, denn prompt begibt ihre Mom sich in den gegenüberliegenden Aldi. Darauf hatte Tamsin keine Lust, und die Folge war wieder einmal, dass sie im Auto warten musste, was furchtbar langweilig war. Es hat vielleicht Vorteile, wenn viele Geschäfte sich an einem Fleck befinden, aber das bedeutet doch nicht, dass man auch in jedes nacheinander reinlaufen muss?
Schon wieder plagen Tamsin Ohrenschmerzen. Seit mehreren Wochen ist sie in Behandlung, doch es bessert sich einfach nicht.
Tamsin arbeitet an ihrer Homepage. Dies hatte sie schon seit Wochen geplant, aber da sie demnächst wohl wenig Zeit haben wird, hat sie endlich damit angefangen.

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