Tamsin
hat eine unruhige Nacht hinter sich. Doch zu ihrem eigenen Staunen ist die
vergangene Angst und Verzweiflung nun einer ungewohnten Vorfreude gewichen.
„Ich versuche, es positiv zu betrachten. Obwohl ich den ganzen Tag zu Hause
viel Zeit für alles Mögliche hatte, war mir doch langweilig. Ich habe
geschrieben, nein, ich will schreiben, habe aber kaum noch Einfälle. Ich
brauche Abwechslung. Und es ist ja nicht für immer. Es ist nicht das JAW von
2007, wo ich von morgens bis abends Toiletten und endlos lange Flure putzen
musste.“
Gegen
Nachmittag änderte sich ihre Stimmung jedoch wieder. Sie war mit ihren Eltern
in die Stadt gefahren. Heute, am Wochenende, wo die Läden besonders voll sind.
Tamsin hatte schon so eine Vorahnung, dass es wieder ans Einkaufen gehen würde.
Doch diesmal war es okay, denn Tamsin brauchte noch Kaffee und nach
stundenlangen sitzen vorm Computer war sie selbst für diese Abwechslung
dankbar. Doch wie Einkaufen mit den Eltern nun mal so ist, lässt der Frust
nicht lange auf sich warten. Sobald die das Geschäft verließen, wollten sie zum
Strand, dort Kuchen essen. Tamsin murmelte etwas davon, dass sie den Kuchen
nicht mit schmutzigen Händen anfassen wolle und die Feuchttücher alle sind. Ein
Fehler, denn prompt begibt ihre Mom sich in den gegenüberliegenden Aldi. Darauf
hatte Tamsin keine Lust, und die Folge war wieder einmal, dass sie im Auto
warten musste, was furchtbar langweilig war. Es hat vielleicht Vorteile, wenn
viele Geschäfte sich an einem Fleck befinden, aber das bedeutet doch nicht,
dass man auch in jedes nacheinander reinlaufen muss?
Schon
wieder plagen Tamsin Ohrenschmerzen. Seit mehreren Wochen ist sie in
Behandlung, doch es bessert sich einfach nicht.
Tamsin
arbeitet an ihrer Homepage. Dies hatte sie schon seit Wochen geplant, aber da
sie demnächst wohl wenig Zeit haben wird, hat sie endlich damit angefangen.
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