Tamsin ist
verärgert und nervös. In der Maßnahme kriegen die das mit den Fahrplänen und
dem Fahrgeld nicht gebacken. Es darf dort nicht persönlich übergeben, muss aufs
Konto überwiesen werden. Nun muss Tamsin die Kosten auslegen. Und sie weiß
nicht einmal, wie hoch diese sein werden. Im Bus geht’s immer so hektisch zu,
die Busfahrer sind nicht immer freundlich. Da hantiert sie nicht so gern mit
Geld herum. Andererseits ist es auch ein gutes Training, sich aufmerksam selbst
um alles zu kümmern.
Erfreulicher
ist, dass sie alle vier Teilnehmer, die dort mit ihr anfangen, bereits
persönlich kennt. Heute war schon vor 12 Feierabend, was dagegen ein wenig
enttäuschend war. Tamsin gefällt es dort, vor allem, wenn sie wie geplant am
Computer arbeiten und Dinge tun darf, die dort sonst keiner kann.
Ja, noch ist
Tamsin happy. Der sonst öde Vormittag wird mit sinnvollen Aktivitäten gefüllt.
Kein Stress, keine Hektik und vor allem scheinen ihre Ängste Urlaub zu haben.
Noch. In zwei Wochen könnte das ganze schon anders aussehen. Denn so gut wie
alle Teilnehmer scheinen eine amtlich bestätigte Begrenzung von weniger als
20Stunden/Woche zu haben. Einige haben Kinder, andere Psychische Probleme.
Wegen der Ferien und den Bussen haben alle, auch Tamsin, derzeit früh Schluss.
„Später wird es dann wohl so aussehen, dass alle um Eins gehen, während ich bis
um Fünf Uhr abends dort… was auch immer tun muss.“ Das macht Tamsin traurig.
Sie traut sich nicht, dies anzusprechen, weil sie weiß, daran, so lange sie keine
offizielle, vom Arzt ausgestellte Begründung vorlegen kann, nichts ändern zu
können. Bis ihre Therapie anfängt wird es noch dauern. Bis dahin kann sie
nichts tun, nein, sie wird die volle Härte des genormten Alltags zu spüren
bekommen.
„Die Besucher - Sturm auf die Bastille“ kommt bald auf DVD!
Tamsin ist begeistert über die unerwartete Fortsetzung ihres zwanzig Jahre
alten Lieblingsfilmes! :)
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