Montag, 25. Februar 2019

PTU

Wieder habe ich einen Termin in Lübeck. War schon um 5 Uhr wach. Eigentlich noch früher. Weiß nicht warum. Plötzlich hatte ich eine Erinnerung an damals, also eigentlich letztes Jahr oder vorletztes Jahr. Als ich noch um 5 Uhr aufstehen musste, um um 6:45 Uhr den Bus ins Förderzentrum zu nehmen, weil ich um 8 Uhr dort sein musste. 3 Stunden Vorlaufzeit. Aufstehen, frühstücken, anziehen, losgehen, auf den Bus warten, Bus fahren, vom Bus zum Förderzentrum laufen , warten bis es losgeht.
So etwas will ich nicht noch mal im Leben haben. So viel Aufwand nur wegen dem Bus.
Es gab Zeiten, da kam ich sogar mit einer halben Stunde Vorlaufzeit zurecht. Aufstehen, essen und dann hat Vater mich hingefahren. Zum Förderzentrum oder wohin auch immer. Aber das ist schon sehr lange her. Damals in der Schulzeit war es so.

Habe mir einen Kaffee gemacht. Hatte danach wieder die Sorge, so oft auf Klo zu müssen, was nach dem Kaffeetrinken auf der Fall ist. Allerdings weiß ich, wo und ob dort Toiletten sind. Also ist das Problem nicht so groß.

Ich versuche, mir nicht Sorgen um das Negative zu machen, sondern mich über das positive zu freuen. Ich kann alleine mit dem Zug nach Lübeck fahren und alles selbst erledigen. Ich habe sogar die freie Entscheidung, ob ich dann nach dem Termin noch mal in die Stadt gehe. Ich könnte auch dort etwas essen. Es ist draußen zwar nicht mehr so eiskalt, aber auch immer noch nicht warm genug.
Auch wenn es derzeit noch ein oder andere Pflichten gibt, sollte ich mich über die Freiheiten freuen, die ich zur Zeit habe. Ich sollte mich nicht darüber beklagen, dass andere nicht mit mir reden oder dass ich einmal in der Woche für höchstens zwei Stunden im Garten arbeiten muss, sobald es wärmer wird. Das ist immer noch tausendmal besser als mit schmerzenden Rücken Toiletten putzen zu müssen oder irgendwo in Vollzeit untergebracht zu sein und erst nachmittags ausgehungert nach Hause zu kommen. Und auch dort schlimmstenfalls viel stehen müssen. So wie damals an der Kasse.
Inzwischen merke ich Veränderungen. Ich werde mutiger. Ich hoffe, dass ich irgendwann mal so Ich hoffe, dass ich irgendwann mal so bald sein werde, dass ich nein sagen kann, wenn jemand von mir verlangt, dass ich sowas mache, wie 13 Toiletten hintereinander zu putzen oder einen ganzen Vormittag lang nicht sitzen zu dürfen. Ich will nie wieder Schmerzen ertragen zur Freude von anderen. Mich nie wieder sinnloser Bürokratie unterwerfen. So was dummes machen müssen, wie zu beweisen, dass ich nicht 8 Stunden stehen kann oder, dass Kassiererin nicht der richtige Beruf für mich ist. Obwohl ich das natürlich selbst weiß.
Sowas ist alles Zeitverschwendung. Ich habe nach wie vor immer noch das Ziel, irgendwann im Büro zu arbeiten. Vielleicht in der Verwaltung. Telefonieren ist mir zwar unangenehm, aber es ist immer noch tausendmal besser, als als Tellerwäscher stundenlang in einer Küche zu stehen.

Ptu. Ich weiß nicht, was das heißt oder was mich heute bei dem Termin erwartet. Sie genießt die letzte Stunde vor dem Aufbruch, sitzt in ihrem warmen Bett und guckt fern.

Gestern hat ihre Mutter ihr ein neues Kissen mitgebracht. Tamsins Alte ist schon so flach und durchgelegen und auch nach dem Waschen mit Spezialwaschmittel war es immer noch ganz flach und ungemütlich. Daraufhin wurde Füllung vom alten Kissen hinzugegeben. Danach war es wieder dick und schön. Allerdings war die andere Füllung nass und der Trockner wollte das alles nicht so richtig trocknen. Ich hoffe, heute trocknet das Kissen endlich richtig.

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