Freitag, 19. Oktober 2018

Stress, WG, Angst, WG


Ich habe das Gefühl, dass die Ängste und allgemeines Unwohlsein stärker werden. Habe sogar Unbehagen wieder in die Küche zu gehen. Weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich die Tabletten seit 2 Wochen nicht genommen habe, wegen den Magenschmerzen. Hatte Angst dass die das verschlimmern. Und nun ist es schwer sich das wieder an zu gewöhnen die zu nehmen.

Mit den neuen Leuten die vor einigen Wochen oder Monaten hier eingezogen sind unten, komme ich nicht so gut klar. Die beiden neuen sind anscheinend schon gut befreundet. Ich traue mich nicht zu reden oder etwas zu sagen oder sympathisch zu sein, und die deuten das als Abweisung und denken, dass ich sie mit Absicht ignoriere und daher ignorieren sie mich auch absichtlich. So ist es doch immer.

Habe der Betreuerin gesagt, dass ich mich immer über die Küche Ärger. Obwohl gesprochen wurde, dass jeder nach dem Benutzen saubermacht, ist dort immer noch alles voller Krümel und das mag ich nicht. Die hat gesagt, dass ich die Leute entweder darauf ansprechen soll oder es selbst wegmachen soll, wenn ich davon gestört bin. Oder sofern ich in der Woche Dienst habe.
Ich habe keine Lust mich mit den Leuten rum zu ärgern und auch nicht, den hinterher zu putzen. Darum überlege ich, es einfach so wie sie zu machen und auch nicht mehr sauber zu machen, wenn ich da war. Am liebsten würde ich einen Kuchen backen und alles richtig einsauen, mal sehen ob die das denn immer noch so lustig finden? Jedenfalls will ich nicht diejenige sein, die immer meckern muss oder meckern tut. Auch wenn es egal ist, weil ich weiß, dass ich mit ihnen wahrscheinlich eh nicht mehr befreundet sein werde.

Von hier hatte ich zum Geburtstag einen Gutschein fürs Bettenlager bekommen. Da das Wetter heute noch gut ist, nicht windig und nur ein bisschen kühl und dafür auch sonnig. Habe ich mich entschlossen, mit dem Fahrrad dorthin zu fahren. Wollte eigentlich ein Kopfkissen kaufen. Meins ist schon wieder so durchgelegen und klumpig. Dann habe ich dort aber Augen Lichterketten entdeckt. Stand kein Preis drauf. Egal, habe zwei mitgenommen. Dann habe ich schwarze Handtücher gefunden. Die suche ich schon länger. Meistens sind solche Handtücher immer grau oder in hellen Farben und die schwarzen musste ich daher sofort mitnehmen.

Ich fühle mich allein und traurig und habe Angst, ab der nächsten Woche noch mehr weniger Zeit für mich selbst zu haben. Dort wird auch gekocht und man kann sich jeden Tag denn dort essen kaufen, aber das will ich nicht. Aber wenn ich mich da wieder beschwere, dass ich hungrig nach hause komme, dann sagen die, ja ich kann ja denn da essen wenn ich so Doll Hunger habe.
Toll.
Montag gibt es Döner immer billiger und ausgerechnet an dem Tag habe ich nach diesen Beschäftigungs Ding wo ich hin muss noch das Gespräch hier. Dann könnte ich den gar nicht kaufen und hätte nur eine halbe Stunde zum essen, denn sonst müsste ich wohl bis um 3 Uhr warten. Dumme Sorgen.

Der Flur ist hier sehr hellhörig. Jedes Mal, wenn der jemand Land geht habe ich Angst, dass jemand zu mir kommt. Man hört die Schritte. Und stimmen. Ich höre immer, wenn jemand genau vor meiner Tür stehen bleibt, noch bevor die Klingel gedrückt wird.

Wenn jemand in der Küche kocht, dann riecht es so stark im Haus zumindest unten, als ob das Essen bei mir im Zimmer gekocht werden würde. Das ist oft unangenehm. Aber die machen die Tür nie zu. Ich bin froh, dass die wenigstens nicht noch die Töpfe in die Spülmaschine stellen, sodass ich oder jemand anders denn gar keinen mehr bekommen würde. Die tun immer spät nachmittags oder abends um 6 Uhr noch kochen. Ich verstehe nicht wie man erst so spät essen kann. Ich tue lüften um den Geruch raus zu lassen und muss gleichzeitig die Tür im nächsten Moment wieder zu stoßen, wenn draußen jemand zu rauchen anfängt. Der Gestank zieht dann direkt hier rein.

Ich denke darüber nach, mich einfach auf Don einzulassen. Und sei es nur darum nicht mehr allein zu sein. Niemanden mehr haben der mich täglich anschreibt oder telefonieren wir erscheint mir mit einem Mal unvorstellbar. Ich brauche das. Das ist ein Grund weshalb ich die ganze Sache nicht beenden kann. Nicht einmal, wenn er wütend oder komisch zu mir ist. Ich will nicht mehr allein sein.
Hätte gerne eine richtige Wohnung mit jemanden zusammen. Ein Kind. Eine eigene Familie. Aber dann ist da auch noch die Sache mit dem Geld. Ich weiß nicht wie das in Zukunft werden wird. Ob nicht doch irgendwann wieder jemand kommt, der meint, ich muss in Vollzeit in einer Fabrik arbeiten und das ein Leben lang. In einer Fabrik oder einer Küche oder irgendwas Ähnliches. Ich glaube den Wunsch mal in einem Büro zu arbeiten oder am Computer kann ich auch langsam vergessen. Ich habe kein Glück und wieso sollte dieser Wunsch wahr werden?
Mir passiert sowieso nie etwas Gutes also muss ich mit dem zufrieden sein, was ich bekommen kann.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen