Sonntag, 14. Oktober 2018

Flohmarktglück


Heute ist Flohmarkt in Segeberg. Und ich freue mich auf die Bratnudeln, die ich auf dem Rückweg essen will. Viel Lust hatte ich aber nicht dorthin. Denn ich habe eigentlich alles, was ich brauche und finde selten etwas Neues. Vor allem etwas wirklich Günstiges. Ich suche eine Plastik Dohle und ein Laptop mit XP, auf dem ich mein altes Bildbearbeitungsprogramm laufen lassen kann. Meine Stimmung wurde jedoch kaum besser.
Dass mir ständig irgendwelche Raucher vor die Füße liefen konnte mich auch nicht erhalten. Gehen sie vor mir, kann ich sie schnell überholen. Es ist doch ätzend, ständig hinter diesem Gestank hinterherlaufen zu müssen. Dann gucke ich, und wie aus heiterem Himmel habe ich schon wieder ein vor mir! Und dann auch noch einen hinter mir. Ich bleibe stehen und warte bis die etwas weitergegangen sind, da rieche ich auch schon den nächsten auf mich zu kommen. Ich habe das Gefühl, dass es in meinem Hals brennt und tue jedes Mal, wenn sich mir die Gelegenheit bietet, einmal tief durchatmen. Frische klare saubere Luft, angereichert mit ein paar Abgasen der nahen Straße, ja das tut gut.
Während ich überlege, irgendwann mal eine Stinkbombe einzupacken, um sie mir damit vom Leib zu halten - was aber wohl eh nicht funktioniert, weil der Gestank nicht stark genug ist - finde ich einen Laptop. 33 Euro. Mit Windows XP. Allerdings ist das Gerät auf dem ersten Blick nicht so alt, wie man vermuten könnte. Hat sogar eingebautes WLAN. Natürlich will ich es ausprobieren vor dem Kauf. Leider ist der Akku nicht aufgeladen. Ich überlege. Ob hier wohl irgendwo eine verfügbarere Steckdose in der Nähe ist?
Der Händler geht runter auf 20 €. Ich erinnere mich an die alten, richtig uralten Schrottkisten, die bei eBay für nicht weniger als 30 € weggehen. Der Händler klingt sehr überzeugend und versichert mir, dass das Gerät beim letzten benutzten hundertprozentig noch funktionsfähig war.

Ich suche schon so lange und beschließe, es zu kaufen. Anschließend begebe ich mich auf die Suche nach einer öffentlichen Steckdose. Am Flohmarkt dran stehen viele Buden mit fettigen Würstchen, Mutzen, Gebäck und so weiter. Ich gucke und sehe da, mehrere Steckdosen in denen noch kein Stecker steckt. Ich mache dir das Gerät gerne ausprobieren, denn ich konnte es denn noch zum Händler zurückbringen. Immerhin will ich mich nicht mehr verscheißern lassen. Also frage ich den zweifelhaften staubsaugerverkäufer ob ich kurz an die Steckdose kann. Dieser meinte jedoch, das ist verboten. Vollkommen unmöglich. Es gibt viele Probleme mit Strom und, ja, das geht einfach nicht!
Enttäuscht gehe ich weiter. Verstehe nicht, was daran so schlimm sein soll, wenn ich mal für 20 Sekunden prüfe, ob der Laptop überhaupt startet. Denn das wäre das wichtigste. Reparieren würde sich das System leicht lassen.
Na Eve und Mittel gut schlecht gelaunt will ich schon den Heimweg antreten, aber nicht, ohne vorher noch einmal ohne große Hoffnung ein Verkäufer für Fenster Verdickungen anzusprechen. Er ist nett und bietet sofort an, meinen Stecker in seine Dose zu stecken.
Ich bin erleichtert, als das Gerät dann wie es soll startet.

Wieder daheim angekommen, suche ich den Asia Imbiss auf. Ich fühle mich ausgehungert. Und nicht sehr gut in Stimmung. Trotz des erfolgreichen Flohmarkts. Auf den Zettel hatte ich gelesen, täglich ab 12 Uhr geöffnet. Und was passiert? Ich stehe wieder vor verschlossener Tür! Und das nicht das erste Mal. Sonntags hat er erst ab 16 Uhr geöffnet. Der kann seine Nudeln behalten, denke ich, begebe mich nach Hause, direkt in der Küche und koche mir Miracoli.



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