Der
Tag fing gut an. Tamsin ist müde, steht aber auf, weil sie duschen muss, ehe es
losgeht. Sie hat Hunger. Oh, das Brot von JOBB ist verschimmelt. 4 Tage hat es
sich gehalten. Mh. Nun isst sie Kekse. Kaffee gibt’s auch nicht, weil sie sonst
so oft auf Klo müsste und nicht weiß, ob es dort eins gibt! „Habe nicht viel
Lust dorthin…“ Zu so einem Bauernmarkt/Erdbeerhof.
Sie
lässt sich Zeit, damit sie nicht als erster ins Auto einsteigen muss und dann
ganz hinten sitzen muss. Die Marke ist nicht über die Sitze klettern zu müssen
und dann als letzte aufsteigen zu können. Normalerweise ist sie immer als erste
da unpünktlich. Weil sie aber noch auf Toilette war, kam die zwei Minuten zu
spät. Das machte aber nichts. Pünktlich ist hier nie jemand. Denn immerhin kann
sie nicht als allerletzte. Und sie musste nicht ganz hinten auf die Rückbank
klettern.
Die
Fahrt war länger als erwartet. Oder kam das ihr auch nur so vor, denn irgendwo
war wieder so ein Gebläse an. So eine penetrante Klimaanlage, die kühle Luft
ins Gesicht pustet. Sie hat versucht das zu ignorieren. Sie kann sie schon
schlimmeres.
Obwohl
sie extra auf ihren Kaffee heute verzichtet hat, musste sie direkt bei Ankunft
mal wieder auf Toilette. Zuerst war sie genervt und hat sich nicht getraut das
zu sagen. Bei uns zufrieden, weil alle zuerst ins Maisfeld wollten. Dann hat
sie es aber doch geschafft und ging mit einer anderen vorher noch schnell auf
Klo. Für einen Augenblick steigt Wut in ihr auf, denn neben der Tür sitzt eine
Frau und ein Schild auf dem steht, Benutzungsgebühr 50 Cent. Und das in diesem
Laden. Wo man Kaffee trinkt und Kuchen ist und sowieso oft muss. Normalerweise
ist das in solchen Geschäften kostenlos. Hier jedoch nicht. Hier kostet alles
viel Geld. Von den 4,50 € Eintrittsgebühr ins maisfeldlabyrinth ganz zu
schweigen. Wie dem auch sei. Beim Händewaschen wurde sie nervös. Sie hasst es,
Geld für etwas Sinnloses zu bezahlen. Einfach nur, weil die anderen Leute so gierig
sind. Hinter der Tür erklang eine Stimme. Weitere Leute kamen. Ja, sie hatte
Angst nach draußen zu gehen und dass die Frau ihr dann was hinterherruft, dass
sie Geld bezahlen muss. Die andere Frau die mit ihr gegangen war lief ihr
hinterher. Und so liefen sie beide nach draußen die Treppe hinauf und ja
unbemerkt hinter der Putzfrau vorbei, die gerade anderen Leuten die richtige
Toilettentür zeigte. Die Mitbewohnerin fand das übrigens auch als eine
Frechheit, dass dafür Geld verlangt wird und Tamsin war erleichtert, dass diese
Sie beim schnellen rauf laufen nicht doch zurückgehalten hat und sie erinnert
hat, doch 50 Cent in die Schale zu legen. Nein das war alles ganz im Gegenteil.
Es
war so etwas kühl, aber sonnig. Meine Angst, dass ich wie ein kleiner Hund den
anderen nur hinterherlaufen musste verflog schnell. Jeder ging seinen eigenen
Weg im Labyrinth. Anfangs fand ich es interessant. Ich bin irgendwo hingelaufen
und habe mich von den Stimmen der anderen entfernt. Irgendwann würde ich wieder
Druck in der Blase und…
Ich
bin ungefähr eine Stunde darin rumgelaufen. Es gab ein Gewinnspiel, da sollte
man bestimmte Tafeln dort finden. Dazu hatte ich keine Lust. Sowas mag ich
nicht. Und bin einfach so spazieren gegangen da drin. Fand den Ausgang bin wieder
umgekehrt und weitergegangen, bis ich keine Lust mehr hatte. Denn irgendwann
musste ich mal sitzen. Also bin ich rausgegangen. War gar nicht so schwierig.
Habe mich als erste dort auf eine Bank Besetzung auf die anderen gewartet. Eine
Weile später kamen die.
Anschließend
haben wir uns noch eine halbe Stunde Zeit genommen, um uns im Laden umzusehen.
Mehr Zeit wollten die anderen auch nicht haben. Das wäre gut. Ich hätte keine
Lust noch länger mich dort aufzuhalten. 10 € für ein Glas Marzipan Honig oder Marmelade
wäre mir zu teuer. Und dass, was ich gesucht habe, habe ich nicht gefunden. Na
so habe ich nichts gekauft.
Im
Anschluss wurden wir alle zum Essen eingeladen dort. Es war sehr laut und sehr
viele Kinder dort und die Essensausgabe erinnerte mich an eine Kantine. Es gab
kein besonders schmackhaftes Essen. Die Menschen wurden wie am Fließband
abgefertigt. Mit Tabletten von einem Tisch zum anderen und sich was auffüllen.
Es gab Nudeln, Pommes, Fleisch. Ich mag kein Kantinenessen. Und auch nicht das,
was es dort gab. Kürbissuppe. Also habe ich mich mit einem Kakao und einem
Stück Kuchen begnügt. Das war gut. Auch schon ein Fortschritt im Gegensatz zu
früher, wo ich in solchen Situationen einfach gar nichts genommen habe und nur
zu gesehen habe wie andere essen. Dabei gab es ein wenig Verwirrung, weil ich
nicht wusste wo das Getränk bezahlt werden sollte und da ich es nicht selbst
bezahlen muss, weil ich ein wenig nervös. Aber das hatte sich dann auch
geklärt.
Ungefähr
um 1 Uhr waren wir dann wieder hier. Ich war den ganzen Tag über sehr müde und
froh wieder hier zu sein. Mein Zeh macht immer noch Probleme. Da ist so eine
Blase und die tut weh, wenn ich Schuhe anziehe. Ich will aber nicht zum Arzt
gehen. Habe keine Lust solange da rumzusitzen oder vielleicht auch Angst.
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