Montag, 1. Oktober 2018

Ausflug ins Maisfeld

Der Tag fing gut an. Tamsin ist müde, steht aber auf, weil sie duschen muss, ehe es losgeht. Sie hat Hunger. Oh, das Brot von JOBB ist verschimmelt. 4 Tage hat es sich gehalten. Mh. Nun isst sie Kekse. Kaffee gibt’s auch nicht, weil sie sonst so oft auf Klo müsste und nicht weiß, ob es dort eins gibt! „Habe nicht viel Lust dorthin…“ Zu so einem Bauernmarkt/Erdbeerhof.

Sie lässt sich Zeit, damit sie nicht als erster ins Auto einsteigen muss und dann ganz hinten sitzen muss. Die Marke ist nicht über die Sitze klettern zu müssen und dann als letzte aufsteigen zu können. Normalerweise ist sie immer als erste da unpünktlich. Weil sie aber noch auf Toilette war, kam die zwei Minuten zu spät. Das machte aber nichts. Pünktlich ist hier nie jemand. Denn immerhin kann sie nicht als allerletzte. Und sie musste nicht ganz hinten auf die Rückbank klettern.

Die Fahrt war länger als erwartet. Oder kam das ihr auch nur so vor, denn irgendwo war wieder so ein Gebläse an. So eine penetrante Klimaanlage, die kühle Luft ins Gesicht pustet. Sie hat versucht das zu ignorieren. Sie kann sie schon schlimmeres.

Obwohl sie extra auf ihren Kaffee heute verzichtet hat, musste sie direkt bei Ankunft mal wieder auf Toilette. Zuerst war sie genervt und hat sich nicht getraut das zu sagen. Bei uns zufrieden, weil alle zuerst ins Maisfeld wollten. Dann hat sie es aber doch geschafft und ging mit einer anderen vorher noch schnell auf Klo. Für einen Augenblick steigt Wut in ihr auf, denn neben der Tür sitzt eine Frau und ein Schild auf dem steht, Benutzungsgebühr 50 Cent. Und das in diesem Laden. Wo man Kaffee trinkt und Kuchen ist und sowieso oft muss. Normalerweise ist das in solchen Geschäften kostenlos. Hier jedoch nicht. Hier kostet alles viel Geld. Von den 4,50 € Eintrittsgebühr ins maisfeldlabyrinth ganz zu schweigen. Wie dem auch sei. Beim Händewaschen wurde sie nervös. Sie hasst es, Geld für etwas Sinnloses zu bezahlen. Einfach nur, weil die anderen Leute so gierig sind. Hinter der Tür erklang eine Stimme. Weitere Leute kamen. Ja, sie hatte Angst nach draußen zu gehen und dass die Frau ihr dann was hinterherruft, dass sie Geld bezahlen muss. Die andere Frau die mit ihr gegangen war lief ihr hinterher. Und so liefen sie beide nach draußen die Treppe hinauf und ja unbemerkt hinter der Putzfrau vorbei, die gerade anderen Leuten die richtige Toilettentür zeigte. Die Mitbewohnerin fand das übrigens auch als eine Frechheit, dass dafür Geld verlangt wird und Tamsin war erleichtert, dass diese Sie beim schnellen rauf laufen nicht doch zurückgehalten hat und sie erinnert hat, doch 50 Cent in die Schale zu legen. Nein das war alles ganz im Gegenteil.
Es war so etwas kühl, aber sonnig. Meine Angst, dass ich wie ein kleiner Hund den anderen nur hinterherlaufen musste verflog schnell. Jeder ging seinen eigenen Weg im Labyrinth. Anfangs fand ich es interessant. Ich bin irgendwo hingelaufen und habe mich von den Stimmen der anderen entfernt. Irgendwann würde ich wieder Druck in der Blase und…
Ich bin ungefähr eine Stunde darin rumgelaufen. Es gab ein Gewinnspiel, da sollte man bestimmte Tafeln dort finden. Dazu hatte ich keine Lust. Sowas mag ich nicht. Und bin einfach so spazieren gegangen da drin. Fand den Ausgang bin wieder umgekehrt und weitergegangen, bis ich keine Lust mehr hatte. Denn irgendwann musste ich mal sitzen. Also bin ich rausgegangen. War gar nicht so schwierig. Habe mich als erste dort auf eine Bank Besetzung auf die anderen gewartet. Eine Weile später kamen die.

Anschließend haben wir uns noch eine halbe Stunde Zeit genommen, um uns im Laden umzusehen. Mehr Zeit wollten die anderen auch nicht haben. Das wäre gut. Ich hätte keine Lust noch länger mich dort aufzuhalten. 10 € für ein Glas Marzipan Honig oder Marmelade wäre mir zu teuer. Und dass, was ich gesucht habe, habe ich nicht gefunden. Na so habe ich nichts gekauft.

Im Anschluss wurden wir alle zum Essen eingeladen dort. Es war sehr laut und sehr viele Kinder dort und die Essensausgabe erinnerte mich an eine Kantine. Es gab kein besonders schmackhaftes Essen. Die Menschen wurden wie am Fließband abgefertigt. Mit Tabletten von einem Tisch zum anderen und sich was auffüllen. Es gab Nudeln, Pommes, Fleisch. Ich mag kein Kantinenessen. Und auch nicht das, was es dort gab. Kürbissuppe. Also habe ich mich mit einem Kakao und einem Stück Kuchen begnügt. Das war gut. Auch schon ein Fortschritt im Gegensatz zu früher, wo ich in solchen Situationen einfach gar nichts genommen habe und nur zu gesehen habe wie andere essen. Dabei gab es ein wenig Verwirrung, weil ich nicht wusste wo das Getränk bezahlt werden sollte und da ich es nicht selbst bezahlen muss, weil ich ein wenig nervös. Aber das hatte sich dann auch geklärt.

Ungefähr um 1 Uhr waren wir dann wieder hier. Ich war den ganzen Tag über sehr müde und froh wieder hier zu sein. Mein Zeh macht immer noch Probleme. Da ist so eine Blase und die tut weh, wenn ich Schuhe anziehe. Ich will aber nicht zum Arzt gehen. Habe keine Lust solange da rumzusitzen oder vielleicht auch Angst.

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