In
der Tagesstätte ist es mir möglich, ein Raumschiff zu bauen. Dort gibt es
Styropor und Modelliermasse. Eigentlich stehen dort sehr viele
Bastelmaterialien zu Verfügung. Ich wollte schon immer mal ein Raumschiff bauen
und heute ist es soweit. Die Praktikantin hat mir geholfen und einige Ideen mit
eingebracht, mit denen es mir noch besser und einfacher gelungen ist. Ich habe
es zuerst auf Styropor vorbereitet und dann mit der Modelliermasse überzogen.
Das war gar nicht so einfach. Es ist schwierig, die Oberfläche komplett glatt
hinzukriegen.
Die
Frau ist nett und im Grunde die einzigste, die sich mit mir unterhält. Oder
öfters mit mir Karten spielt. Darum finde ich es schade, dass sie in zwei
Wochen wenn das Praktikum zu Ende ist wieder weg ist.
Sie
erinnert ab Tina, die Frau aus meiner Fantasie, mit der ich Don auf Abstand
halte. Er will, dass ich Dinge tue die ihm gefallen, welche mir selbst aber
nicht gefallen. Und deswegen streiten wir. Erst sagte er, dass er mich dann
aufgibt und sich eine andere sucht, aber trotzdem fängt er immer wieder an mir
zu schreiben. Als würde er sich nicht von mir lösen können.
Einerseits
finde ich es gut, dann bin ich wenigstens nicht komplett alleine. Andererseits
weiß ich aber auch, dass es mir nicht gut tut, weil dadurch die Vorstellung von
Freunden, die ich mir durch ihn ein Wille zu haben aber nicht habe, mich um den
Verstand bringen wird. Ich gucke eine Serie mit einer Frau, die im Gefängnis
ist und jemanden sieht, der nicht da ist. Die Stimmen hört und sich mit denen
unterhält. Obwohl so etwas schlimm ist wünsche ich mir manchmal, das auch zu
können. Denn dann hätte ich wenigstens jemanden zum Reden. Manchmal bin ich so
verzweifelt und ständig am weinen, weil ich alleine bin und niemanden zum Reden
habe. Der einzige Weg, meine Gedanken loszulassen ist, sie aufzuschreiben. Ich
stelle sie ins Internet und freue mich über Kommentare. Reaktionen auf meine
Existenz. Auch das zeigt mir, dass ich nicht komplett alleine bin. Wie ein
Geist den niemand sieht.
Momentan
bin ich in so einer Phase, wo ich mir nichts anderes als eine fröhliche
Freundin Wünsche. Eine die mich besucht und mit mir etwas unternimmt. Seit Don
bei mir war weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn man Freunde zu Besuch hat.
Sofern ich die positiven Erlebnisse mit ihm betrachtet. Wir haben gespielt und
gekocht. Sind spazieren gegangen. Nun wo er wieder komisch ist und nur die
Beziehung will und ich weiß, dass wir uns deswegen wahrscheinlich nicht
wiedersehen werden, ist der Verlust über so ein Freund spürbar. Ich will ihn
eigentlich nämlich gar nicht wiedersehen, wenn er so drauf ist und mich
anschreit, weil ich nicht tue, was er sagt.
Das
Raumschiff zu bauen macht mir jedenfalls Spaß. Ich habe das Gefühl etwas
Sinnvolles zu tun und dadurch etwas Sinnvolles zu erhalten.
Am
Nachmittag fand der noch das Gespräch in der WG Stadt. So wie jeden Montag. Ich
habe meinen Brief angesprochen. Die Absage auf meine Fahrtkosten Übernahme.
Einerseits will ich Geld für die Fahrkarten bekommen, andererseits denke ich
aber auch, wenn ich nur noch Nachmittagstermine bekomme, dass ich die Therapie
in Lübeck dann Absage und mir lieber einen Platz in meiner Stadt Suche. Heißt
das aber doch nicht gelingt oder sich doch wieder irgendwas zum Guten ändert
und ich vormittags Termine bekomme, will ich jedoch dass das mit dem Fahrgeld
geregelt ist. Mein Antrag wurde abgelehnt und ich sollte da anrufen und mich
erkundigen, sagte die Betreuerin.
Sie
hatte zwar versucht, aber es ging niemand dran. Darum hasse ich Telefone. Man
muss immer sofort rangehen und wenn niemand dran geht bleibt das Anliegen auf
der Strecke. Sie meinte, ich soll es versuchen und nicht nur schreiben. Denn
ich muss es lernen. Dabei hatte ich es belassen. Ich wollte nicht diskutieren.
Ich versuche dir meine Gefühle zurückzuhalten und nicht zu weinen.
Erst
als ich wieder im Zimmer war kam mir die Tränen hast. Ich traue mich nicht dort
anzurufen und weiß nicht was ich sagen soll und fühle mich dabei unter Druck
gesetzt beim Telefonieren, und weiß gar nicht wie ich anfangen soll. Ich habe
überlegt erstmal auf das Geld zu verzichten. Ich weiß ja auch noch gar nicht
wie oft ich wirklich zukünftig dahin fahren muss.
Dann
klingelt der die Betreuerin noch einmal, um eine frage über einen
Einkaufszettel zu stellen. Dabei erkannte sie das ich weine und hat noch mal
mit mir geredet.
Sie
übernimmt das Telefonat und ich habe mich schon etwas erreicht hat gefühlt.
Den
Rest des Tages habe ich aufgeräumt und fern gesehen. Meine Frauenknast Serie.
Dabei fühle ich mich glücklich. Denn wenn etwas Spannendes mich ablenkt, muss
ich nicht über andere Sorgen nachdenken.
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