Samstag, 12. Januar 2019

Bye, mein einziger realer und falscher Freund aus dem InternetđŸ‘ŠđŸšœ

Jetzt ist er fort. Der Mann aus der Psychiatrie, der mir versprochen hat, mir alle meine WĂŒnsche zu erfĂŒllen, wenn ich mit ihm zusammen kommen und ihn heiraten wĂŒrde. Weg.
Oft habe ich ganze Tage damit verbracht, mit ihm zu schreiben oder zu Skypen. Dadurch hatte ich mich nicht mehr allein gefĂŒhlt. Wenn wir ĂŒber normale Dinge gesprochen haben war ich glĂŒcklich. So sehr, dass ich fast schon Panik hatte ihn zu verlieren und wieder alleine zu sein. Ich hatte mich daran gewöhnt, dass immer jemand da war, mit dem ich reden konnte.
Dass er in Wirklichkeit nur ein Mann war, der mich als eine Frau braucht, die seine gewissen BedĂŒrfnisse erfĂŒllt, wollte ich nicht wahrhaben. Immer öfters Fing er mit diesem Thema an. Wollte, dass ich dies und das tue oder zeige. Denn es wĂ€re doch nicht schlimm. Wenn ich ihn heiraten wĂŒrde, wĂŒrde er dies und das sowieso von mir sehen. Und daher macht das keinen Unterschied, meinte er immer. Manchmal habe ich gesagt, ich lege sofort auf und beende das GesprĂ€ch, wenn er nicht damit aufhört.
Er hat nicht aufgehört.
Und ich habe das GesprĂ€ch nicht beendet. Denn dann wĂ€re es wieder still in meinem Raum.😞
Nun ist es still. Die letzten Tage hatte er sich immer sehr darĂŒber aufgeregt, dass ich alle seine VorschlĂ€ge und Ideen immer wieder ablehne. Egal was er sagt, ich lehne es ab. Dass ich es nur ablehne, weil es mit einem gewissen intimen Thema zusammenhĂ€ngt, hat er nicht verstanden. Er meinte, ich wĂŒrde alle Ideen nur ablehnen, weil sie von ihm kommen. Bereits, als er vor der Kamera richtig ausgerastet ist und mit vor Wut geröteten Kopf auf den Tisch geschlagen hat, weil ich ihn nicht zeigen wollte, was zu sehen er begehrt hat, wusste ich, dass dieser Mensch nicht Teil meiner Zukunft sein wĂŒrde.
Er hatte seine Haare fast bis zu den Schultern langwachsen lassen, weil ich mal gesagt habe, dass ich lange Haare schön finde. Nun hatte er sie wieder abgeschnitten, weil sie stark verklettet waren 💇
Bin ich ein oberflĂ€chlicher Egoist, wenn ich ihn jetzt nicht nur nicht innerlich sondern auch Ă€ußerlich nicht mehr attraktiv finde?
Nun ist der Kontakt weg. Ich bin nicht gewillt, mich dazu herabzulassen, fĂŒr einen unfreundlichen mann Dinge zu tun, die ich eigentlich gar nicht mag oder nicht machen will, nur damit er glĂŒcklich ist. Zwar wĂ€re ich dann nicht mehr einsam und allein, aber das bedeutet nicht, dass ich weniger unglĂŒcklich bin.
Anfangs war es schwierig. Es war ungewohnt. Ich habe mir andere BeschĂ€ftigung gesucht und alles aufgeschrieben. Denn wenn ich Sachen auf schreibe kann ich sie loswerden und muss nicht stĂ€ndig ĂŒber sie nachdenken. Das funktioniert als Alternative wenn man niemanden hat, mit dem man sonst reden kann.
Zwar fĂŒhle ich mich jetzt ein wenig gelangweilt und wieder allein, aber auch ein wenig entspannter. Er setzt mich nicht mehr unter Druck. Ich muss keine Angst mehr vor EnttĂ€uschung haben, wenn er sagt, er möchte mit mir telefonieren und redet dann doch nur stundenlang ĂŒber ein und dasselbe elende Thema.đŸ˜”

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