An
Silvester oder in der letzten Zeit habe ich darüber nachgedacht, wie es wäre,
wenn alle Menschen die ihren Klee weg schmeißen in die bei mir geben würden.
Ihn wegzuwerfen bringt Unglück. Hoffe ich. Für alle die das machen.
Aber
dann hatte ich doch nicht den Mut dafür, irgendwie zu erwähnen, dass ich lieber
den Klee nehme damit niemand den wegwerfen muss. Denn irgendwie hat doch jeder
an Silvester Klee im Haus.
Heute
hat mir eine Mitbewohnerin ihren Klee geben, weil der etwas vertrocknet war.
Das hat mich gefreut.
Kann
ich in die Zukunft sehen? Manchmal habe ich Ideen Vodafone Ahnungen, aber dient
werden nur wahr, wenn ich nicht glaube, dass sie je wahr werden. Das merke ich
aber immer erst, wenn es dann soweit ist.
Draußen
ist es immer noch kalt. Vielleicht habe ich mein trauriges tief inzwischen
überwunden. Seit dem Gespräch vor ein paar Tagen. Ich fühle mich zwar nicht
euphorisch, muss aber nicht ständig weinen oder bzw das Gefühl haben, dass mir
gleich die Tränen kommen. Andere Menschen haben vielleicht Freunde und
Kontakte, aber das bedeutet nicht, dass es denen vielleicht wirklich viel bessergeht
als mir. Ich habe keine Freunde und überall gezeigt zu bekommen oder zu hören, dass
andere Menschen welche haben und glücklich sind, gab mir das Gefühl, dass ich
immer noch der nutzlose Außenseiter bin, der ich schon in der Schulzeit war.
Der ignoriert wird und geärgert wird und der niemanden interessiert. In letzter
Zeit hatte ich gehofft oder gewollt, dass alle mit mir reden und mich überall
mit einbeziehen.
Anstatt
mich über das zu ärgern was ich nicht bekomme, sollte ich mich über das freuen,
was ich habe
Zurzeit
Habe ich Zeit. Lebenszeit, die ich so nutzen kann, wie es mir gefällt. Naja,
größtenteils. Es gibt keine unangenehmen Zwänge. Ich muss keine Schmerzen
ertragen, stundenlang, so wie damals beim Toiletten putzen oder an der Kasse.
Nach dem Essen ein paar Teller einräumen und abwaschen ist eigentlich gar
nichts im Vergleich zu damals den von den Schülern verdreckten Boden in der
Cafeteria fegen oder Ca. 12 Toiletten am Stück zu putzen.
Ich
hoffe, dass ich Frau Ti niemals wieder im Leben begegnet. Dieser Person, der
Regeln und Vorschriften wichtiger sind als Menschlichkeit und Gefühle. Die alle
Regeln Sturm befolgt aus Angst vor Konsequenzen.
Manchmal
fühle ich mich seltsam. Wenn ich wütend, oder traurig oder euphorisch bin,
komme ich mir vor wie ein anderer Mensch. Fühle mich anders. Verhalte mich
anders. Und denke auch anders. Aber ich bin immer noch ich.
Bin
ich traurig oder wütend oder beides, entsteht eine starke Gleichgültigkeit. Die
wird von Jahr zu Jahr stärker. Inzwischen ist es soweit, dass es mir egal ist
was andere über mich denken, wenn ich in diesem Zustand bin. Wenn ich vielleicht
kurz vorm weinen bin oder nicht antworte oder irgendwas falsch mache und es mir
egal ist. Es ist mir dann auch egal.
Manchmal
liege ich abends im Bett. Habe mich beruhigt. Dann frage ich mich, was nur mit
mir los war. Schäme mich ein bisschen. Versuche, mich davon zu distanzieren.
Nicht ich versetze mich freiwillig in diesem Zustand. Die Welt ist dafür
verantwortlich. Sie macht mich zu dem, was ich bin.
Trotz
allem lassen sich alte Alltagssorgen immer noch nicht verdrängen. Inzwischen
kann ich anders mit gewissen Dingen umgehen, aber trotzdem habe ich Angst, dass
Sie wiederkommen. So wie im Jahr 2007, als ich beispielsweise über acht Stunden
lang putzen musste. Und nur kurze Pausen zum Sitzen hatte. Und solche Schmerzen
ertragen musste in Füßen und Rücken und Beinen, dass mir die Tränen kamen.
Und
als es dann 2017 erneut anfing und mir gesagt wurde, dass ich an die Kasse muss,
den Schülern, deren Worte ich über das Geschrei der anderen Schüler gar nicht
verstehe, Getränke verkaufen muss und Toiletten putzen muss und mir die
Schmerzen, die das lange Stehen mir verursacht, nur einbilde. Und ich trotzdem
weiter machen muss. Ich hatte es getan.
Letztlich
hatte ich wohl Angst, dass mir das Geld gekürzt würde. Ich bin weiter dorthin
gegangen, denn wenn ich mich nicht füge, werde ich bestraft. Aktuell ist so
etwas genormt der Standard. Menschen, die nicht das machen, was vorgegeben wird
oder die Stellenangebote ablehnen, weil diese nicht gefallen, werden bestraft
indem ihnen Leistungen gekürzt werden. Alle Menschen sind immer noch frei und
Sie müssen sich nicht unterwerfen, aber die Alternative, obdachlos und ohne
Essen zu sein, bringt viele dazu, zu tun, was sie nicht wollen.
Gerade
habe ich mit zwängen nichts mehr zu tun. Dennoch ist diese Angst, dass ich
irgendwann wieder irgendwo Lande, wo jemand zu mir sagt, dass ich Toiletten
putzen soll und nicht im Sitzen arbeiten darf oder in Vollzeit in einem Bereich
gesteckt werde, der mir überhaupt nicht gefällt, sehr groß.
Büroarbeit
ist angenehm. Wenn ich irgendwo im Büro sein musste, habe ich nicht dort viel
wohler gefühlt als in dem Bereich, wo ich ansonsten zugeteilt war. Mehr als in
einer Holzwerkstatt oder Küche.
Es könnte auch sein, dass in
fünf bis zehn Jahren wieder jemand zu mir sagt, es ist jetzt viel Zeit
vergangen und ich habe mich geändert und die Welt hat sich verändert und es ist
nicht mehr wie früher und ich solle noch mal versuchen irgendwo Toiletten zu
putzen oder sonst irgendwas machen, was mir früher nicht zugesagt hatte. Denn
es könnte mir ja in Zukunft gefallen. So denken die Menschen. Ich war vor
Jahren schon mal in einer Küche zum Praktikum und es gefiel mir nicht. Ich war
auch schon mal im Hauswirtschaftsbereich, 2007. Und denn noch musste ich alles
noch mal durchmachen, um zu zeigen oder zu beweisen, dass eine derartige
Tätigkeit mir wirklich nicht liegt. Und so wird das dann in den Akten vermerkt.
Bis diese veraltet sind.
Als ich
nach dem WG Frühstück in der Tagesstätte ankam, habe ich mich mit etwas zu
lesen in den Sessel gesetzt. Ich wollte nicht mit in die Stadt. Es ist mir zu
kalt. Und einkaufen muss ich auch nichts. Habe dann mein Buch korrigiert.
Andere Leute wollten spielen, aber ich habe mich nicht getraut, zu fragen ob
ich mitmachen kann. Das hat mich geärgert und ich wurde wieder traurig. Erst,
als die nicht gefragt haben, bin ich aufgestanden und habe mich dazu gesetzt.
Sie haben mir den ersten schwierigen unüberwindbaren Schritt abgenommen. Danach
war ich zwar noch etwas nervös aber es ging eigentlich. Wir haben ein Spiel
gespielt wo man Fragen stellen muss. Sowas ist gar nicht so schlecht. Es ist
besser als nur stumm da zu sitzen und zu würfeln.
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