Wegen
eines Termins beim Jobcenter gehe ich nicht davon aus, dass ich an diesem
Dienstag wie geplant kochen würde. Der Termin war genau um 11 Uhr und ich
wusste nicht, wie lange der dauern wird. Aber dann kam wieder alles anders als
erwartet. Die Frau, mit der zusammen ich koche und die für eine andere Frau,
die nicht mehr mit mir kochen will, weil ich zurück bin, eingesprungen ist, hat
gesagt, dass wir solange ich noch da bin schon mal alles vorbereiten können.
Viel Lust hatte ich nicht. Und Hunger auch nicht. Denn auch wenn gesagt wurde,
dass ich das Gericht ausgesucht habe auch das Kochen anleite und alles so
gemacht wird wie ich soll, geschah mal wieder das ganze Gegenteil. Es wurde
nicht der richtige Käse für den Nudelauflauf besorgt. Sondern Pizzakäse. Der
ist zäh und nicht so toll. Denen gefiel meine Soße nicht, weil die aus der Tüte
kommt und deswegen haben die Tomaten aus dem Glas genommen. Während ich die
Nudeln gekocht und das Fleisch angebraten habe, hat die Frau die Soße
zubereitet. Das hat mich ein wenig geärgert. Immerhin wurde gesagt, dass es
mein Gericht sein sollte. Und dann wurde so eine Soße gemacht mit Knoblauch und
Zwiebeln, die überhaupt nicht nach meinen Vorstellungen war. Als ich nicht mehr
wusste was ich tun sollte oder nichts mehr zu tun war hat die Frau mich
weggeschickt. Später haben andere sich dann gewundert, warum ich nicht in der
Küche bin. Ich saß dann eine Weile am Tisch im anderen Raum und habe mit dem
Handy die Zeit vertrieben.
Kurz
vor 11 Uhr bin ich dann losgefahren. Der Termin beim Jobcenter dauerte ungefähr
eine Viertelstunde. Es wurde gesagt, dass ich danach zurück zur Tagesstätte
kommen soll, weil ich ja kochen und dann auch noch mitessen kann. Zuerst hatte
ich mir vorgenommen nicht zurückzufahren. Ich war an dem Tag nicht so
glücklich. Außerdem hatte ich keine Lust auf das ganze aufräumen und den Teller
einräumen und abspülen. Das sind immer so viele Teller und Besteck. Aber da ist
nur eine Viertelstunde gedauert hat konnte ich auch nicht lügen und behaupten,
dass es so lange gedauert hätte und ich es nicht mehr dorthin geschafft hätte.
Habe überlegt. Zu Hause würde ich fernsehen. Also bin ich zurückgefahren, um
noch ein bisschen an dem Raumschiff weiter zu bauen. Ich habe es abgeschliffen
und ein Mann hat eine Schleifmaschine ausgepackt, mit der es dann viel
schneller ging.
Bis
das Essen fertig war und die Frau sich um das meiste gekümmert hat, war ich
etwas unschlüssig, ob ich das wirklich mitessen soll. Vielleicht fahre ich kurz
davor es aus Trotz abzulehnen. Einfach, weil ich wütend war, dass ich mich
etwas ungerecht behandelt fühle und alles anders gemacht wurde als es mir
gefällt. Aber dann habe ich doch noch etwas gegessen.
Die
Betreuer dort haben gemerkt, dass ich nicht so glücklich scheinen, wie ich
sonst bin oder sein sollte und auch in einem Gespräch in der WG hatte ich
gewisse Unglücklichkriten Angesprochen. Daraufhin wurde gemeint, dass ich über
meine Probleme dort reden soll. Aber das hatte ich mich nicht getraut.
Vielleicht war es mir irgendwie auch egal. Ich war mir sicher, dass das sowieso
nicht helfen würde. Wie auch? Aber erst, als dann eine Betreuerin von dort mich
angesprochen hat kam ich so langsam mit der Sprache raus. Es gab noch ein kleines
Gespräch, in dem ich erzählte, dass es mich unglücklich macht, wenn andere mich
wie Luft behandeln. Wenn ich ignoriert werde oder niemand mit mir spricht und
ich nur still in der Ecke sitze. Darüber wurde dann ein bisschen geredet. Der
einzige Weg etwas zu ändern ist, in dem ich selbst anfange mehr zu reden. Aber
das ist genau das, was ich nicht kann. Und so weiß ich eben nicht, was ich tun
soll. Vielleicht brauche ich Tabletten, die mich etwas mutiger machen?
Ich
habe auch überlegt, erstmal mit dem Kochen aufzuhören. Das klappt nicht so
richtig und ich weiß nicht ob das an den anderen oder an mir liegt.
Eigentlich
habe ich gruppenkochen nie gemacht. In der WG war das nicht schlimm. In der
Schulzeit habe ich das gehasst, weil ich immer die Aufgaben bekam, die sonst
niemand wollte. Jetzt frage ich mich, wieso ich überhaupt auf die Idee kam das
freiwillig hier zu wollen? Das ist viel Arbeit und auch wenn der Lohn ein gutes
Essen ist das auch mir schmeckt und dass ich selbst zubereitet habe ist, bin
ich irgendwie nicht so richtig glücklich.
Als
wir am Tisch saßen, ich weiß nicht ob das beim Essen oder danach war, hat
jemand in meiner Nähe etwas gesagt. Ich wusste nicht was gemeint war oder ob
ich gemeint war, aber die Stimme klang anders und ich konnte sie keine Person
zuordnen, keine Person in meiner Nähe. Und ich weiß nicht, ob sie real war oder
ich mir das nur eingebildet habe. Das verunsichert mich.
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