Donnerstag, 5. April 2018

Tamsin ist verunsichert


„Ich habe gestern mit meiner alten Chefin geschrieben. Sie sagte, ich könne den Weg, den meine Zukunft gehen soll, selbst bestimmen.“ Eigentlich kann Tamsin es nicht, dass weiß sie. Wenn das mit einer Ausbildung nicht funktioniert oder Tamsin nichts anderes, Angenehmes findet, und dann in eine neue Maßnahme geschickt wird, oder schlimmer, ihre Alte mit der Kassentätigkeit verlängert wird, ja dann ist sie machtlos. Kann nichts tun. Denn irgendetwas muss sie machen. „Das will ich, außer, es bereitet mir dauerhaft großen Kummer.“
Alles scheint dafür zu sprechen, dass sie endlich lernen muss, sich durchzusetzen und dafür kämpft, glücklich sein zu dürfen. „Schon wieder.“ Ansonsten würde sie elendig verenden. Und das will sie nicht. Nicht jetzt.

Dave hat ihr geschrieben, dass er sie auch mit kurzen Haaren mag. Und dass er alles an ihr mag und sie umarmen will.

„Meine Zunge schmerzt, weil der scharfe Zahn wieder schärfer wird.“ Ob die Füllung mal wieder ausgewaschen ist?
Wenigstens findet Tamsin zwischen dem Backen ihres Marzpiankuchens Zeit, ihren Roman weiterzuschreiben. Auch wenn sie weiß, dass daraus wohl nie etwas werden wird, da ihre Chefin weg ist und sie es alleine nicht kann, schriebt sie ihn zu ende. Denn so übel ist die Geschichte nicht.

Der Urlaub war langweilig. Es wird zwar Frühling, doch Tamsin hat keine Lust rauszugehen. Ständig muss sie an die Kasse denken und die Maßnahme und daran, dass sie verlängert werden könnte oder sie eine andere Tätigkeit bekommet, in Vollzeit., sie gar nichts mehr schafft und es ihr dann noch schlechter geht. „Wenn man in der Fabrik, wo Teilzeit möglich ist nur stehen und schnell und schwer ackern muss, dann ist das auch nichts für mich.“

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