Sonntag, 7. Mai 2017

Sommerfeeling

Wie könnte es anders sein, war Tamsin an diesem Sonntag wieder einmal auf diversen Flohmärkten. Noch immer sucht sie eine spezielle Kamera, die zudem funktionstüchtig sein muss. Angespannt hält sie an jedem Stand Ausschau, findet sogar zwei Kameras, die jedoch das falsche Kassetten-Format aufweisen.
Im Anschluss war sie auf einem Antik Markt. Dort entdeckt sie einen alten Schrank mit Entenfüßen. Hübsch. Aber teuer – wenn auch nur halb so teuer, wie bei Ikea oder einem Antikladen, wo derartige Möbel oftmals das doppelte kosten. „Nicht, dass ich mir je Möbel von Ikea ins Haus holen würde!“
Nachdem sie einmal rumgegangen ist und bist auf goldene Bilderrahmen, die ihr jedoch zu teuer sind, nichts gefunden hat, beschließt sie, den Schrank zu kaufen. Sie erhält sogar noch 1/3 Preisnachlass. „Es gibt Verkäufer, die wollen einen möglichst großen Gewinn erzielen. Und es gibt diejenigen, die ihren Kram einfach loswerden wollen.“

Tamsin genießt den warmen Tag, wissend, dass es morgen schon wieder ganz anders aussehen könnte… wird. Die Eisheiligen…
Sie räumt ihren Schrank aus, um, ein und schaut auf die Uhr. Überrascht, dass es noch früh am Tage ist, legt sie nach Putzen und Saugen eine Pause ein. Sie setzt sich an ihren alten Schreibtisch und überlegt, dass sie es trotz der verdrießlichen Beengtheit und der Lage des Dorfes doch ganz schön ihr ihrem düsteren Refugium hat, mit den schwarzen Tapeten, Kerzenleuchtern und dunklen, antiken Möbeln. Als befände man sich in einem alten Schloss. Naja, einem winzigen Schloss von der Größe eines Kerkers. Wen sie je eine Wohnung findet, will sie diesen Stiel übernehmen. Sofern ihr potentieller Vermieter ihr keinen Strich durch die Rechnung macht, indem er bestimmt, dass dunkle Tapeten verboten sind und ihr nur Pastellfarben erlaubt. Wobei dies letztlich nicht Rechtens wäre und keiner sinnvollen Logik entsprechen würde. Ob schwarz oder gelb spielt beim entfernen keine Rolle.

Nachdem Tamsin eine updatefreie Office Version installiert hat, ist sie zunächst guter Hoffnung – bis auch diese anfängt, mitten während des Schreibens abzustürzen. „Es muss an der Hardware liegen!“, vermutet sie, denn auf allen anderen Rechnern läuft es schließlich auch! Aber was soll sie tun? „Das blöde, noch fast neue Acer-Ding verkaufen?“

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