Heute ist Tamsin viel gelaufen. Zuerst
ging es Einkaufen, damit die Kochgruppe morgen zu kochen anfangen kann. Der Marsch
dauerte fast 3Km. Das war Tamsin danach ebenfalls.
Später musste Tamsin denselben Weg
wieder zurück, da wieder nicht bekannt war, wann Feierabend war. Plötz hieß es:
Schluss für heute – gerade eine Minute, nachdem der Bus abfuhr. Toll. Tamsin wollte
nicht eine Stunde auf den Nächsten warten, also schloss sie sich widerwillig der
Gruppe an, die zu Fuß ging. An der 1Km entfernten Haltestelle fahren die Busse
nämlich häufiger. Unter ihren Fußsohlen breiten sich bereits die ersten
JobB-Blasen aus. „Welch eine Erinnerung…“
Zu Beginn der Maßnahme wurde Tamsin
gesagt, wenn sie Küche nicht mag und Verkauf auch nicht ihr Fall ist, könne sie
im Sozial-Bereich bleiben. Heute schrieb eine Dame – aus der Hauswirtschaft!? –
an die Tafel, dass Festlegung der Bereiche sich auf zwei Wochen begrenzt. Tamsin
ist verwirrt. „Wird Küche demnächst doch zum Pflichtfach?“
Eine Neue, die wie Tamsin Büroarbeit
bevorzugt, beklagt sich darüber, dass das Amt einen ständig in Maßnahmen
schicken, die eigentlich gar nicht zu einen passen. Tamsin fragt sich
ebenfalls, wieso es in solchen Maßnahmen immer dieselben Bereiche gibt und man gezwungen
ist, sich damit zurechtzufinden. Ja, Mainstream; Massengeschmack. Die Mehrheit
bestimmt die Gesellschaft – und wie sie zu leben hat.
Tamsin fühlt sich Müde. Die ganze Zeit
über denkt sie, es ist Freitag. Warum? Und dabei hat es noch gar nicht richtig
angefangen. Keiner der „Vollzeitler“, wie ihre Gruppe liebevoll genannt wird, ist
begeistert. Und die Anleiter wissen das. Der Auftraggeber weiß das.
„Ob man da nun neun Stunden sitzt und
bastelt oder etwas Recherchiert, oder fünf. Schneller findet man dadurch auch
keinen Job.“
Gerade ist es halb vier nachmittags. Gerne
würde Tamsin sich hinlegen. „Und das tue ich jetzt auch.“
Gegen Abend sucht Tamsin ein Schloss.
Dabei entdeckt sie einen Koffer mit Kassetten. Am Wochenende wird sie diese
digitalisieren. Später schaut sie Hellsing.
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