Mittwoch, 15. August 2018

Termin beim JC


Tamsin freut sich, heute ausschlafen und duschen zu können, weil sie einen Termin beim Jobcenter hat. „Ich habe lange geschlafen, weil ich nachts aufgewacht bin und an die Frau und ihr Handy gedacht habe. Was, wenn sie nun böse auf mich ist?“

Sie freut sich auf den Termin, nun, nachdem damals das mit der Voll/Teilzeit geklärt wurde. Hofft auf etwas Positives. Karl, ein Anleiter aus der Maßnahme ist auch dabei. Der ist nett. Scheint sie zu verstehen. Sollte es einen Gott geben, dankt sie ihn dafür, dass Frau Ti nichtmehr da arbeitet. Denn dann würde sie heute wohl immer doch die WCs putzen müssen. Und sich an den Schmerz „gewöhnen“ müssen.

Morgens überlegt sie, was sie essen soll. Tamsin hasst es, ausgehungert nach Hause zu kommen, und weil sie heute 2St. Später raus muss, hätte sie noch Zeit zum Essen. Kochen. Aber Nudelbecher am frühen Morgen sind nicht so toll. Was Anderes dauert jedoch zu lange. Sie überlegt. Normalerweise isst sie unterwegs ihren Kuchen und erst kurz nach Drei ist sie zuhause und kann etwas kochen. Dabei hängt ihr der Kuchen zum Halse raus. Gern würde sie immer etwas Warmes essen. Aber das geht da nicht.
Also isst sie doch einen Nudelbecher. Und danach ein Gebäck. Dann ist sie satt.

Kurz vor dem Aufbruch wird sie doch ein wenig nervös. Ihr wird mulmig.
„Ich habe Angst, dass es am Freitag in der Maßnahme Frühstück gibt und ich wieder den halben Morgen in der Küche stehen muss.“

Zwar verlief das Gespräch gut, jedoch war von den Dingen, die Tamsin am meisten beschäftigen, keine Rede. Von Vollzeit und Belastung. Und die Maßnahme kann wohl nichtmehr verlängert werden. Therapie folgt.

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