Tamsin
freut sich, heute ausschlafen und duschen zu können, weil sie einen Termin beim
Jobcenter hat. „Ich habe lange geschlafen, weil ich nachts aufgewacht bin und
an die Frau und ihr Handy gedacht habe. Was, wenn sie nun böse auf mich ist?“
Sie freut
sich auf den Termin, nun, nachdem damals das mit der Voll/Teilzeit geklärt
wurde. Hofft auf etwas Positives. Karl, ein Anleiter aus der Maßnahme ist auch
dabei. Der ist nett. Scheint sie zu verstehen. Sollte es einen Gott geben,
dankt sie ihn dafür, dass Frau Ti nichtmehr da arbeitet. Denn dann würde sie
heute wohl immer doch die WCs putzen müssen. Und sich an den Schmerz „gewöhnen“
müssen.
Morgens
überlegt sie, was sie essen soll. Tamsin hasst es, ausgehungert nach Hause zu
kommen, und weil sie heute 2St. Später raus muss, hätte sie noch Zeit zum
Essen. Kochen. Aber Nudelbecher am frühen Morgen sind nicht so toll. Was
Anderes dauert jedoch zu lange. Sie überlegt. Normalerweise isst sie unterwegs
ihren Kuchen und erst kurz nach Drei ist sie zuhause und kann etwas kochen. Dabei
hängt ihr der Kuchen zum Halse raus. Gern würde sie immer etwas Warmes essen.
Aber das geht da nicht.
Also isst
sie doch einen Nudelbecher. Und danach ein Gebäck. Dann ist sie satt.
Kurz vor
dem Aufbruch wird sie doch ein wenig nervös. Ihr wird mulmig.
„Ich habe
Angst, dass es am Freitag in der Maßnahme Frühstück gibt und ich wieder den
halben Morgen in der Küche stehen muss.“
Zwar verlief
das Gespräch gut, jedoch war von den Dingen, die Tamsin am meisten beschäftigen,
keine Rede. Von Vollzeit und Belastung. Und die Maßnahme kann wohl nichtmehr verlängert
werden. Therapie folgt.
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