Nach dem gestrigen
Threrapiegespräch hat Tamsin ein wenig von ihrem Alltagskummer verloren. Ihre
Stimmung war gut, als sie am frühen Morgen aufbricht. Sie genießt dies bewusst.
Auch, dass ihre Woche am Dienstag losgeht und sie nicht wie der Standard
normalerweise eine 5 Tage Vollzeitwoche vorschreibt unterwegs sein muss. Daran
muss sie denken, und das erleichtert sie. Trotz ihrer Termine bei der
Krankengymnastik, die zum Glück immer nur 10Min. Dauern. Noch 2x muss sie
hin.
Heute haben alle wegen der
Hitze um 13Uhr Schluss, aber Tamsin bleibt länger, damit sie nicht so lange auf
dem Bus warten muss. Der raubt ihr immer viel Zeit. Mh. Wenn sie losgeht, wäre
man mit dem Auto schon längst zu Hause.
Naja, sie saß den ganzen
Vormittag am PC. Durfte Schreiben. Geschichte Nr. 3
Dabei hat sie sich geärgert,
dass sich noch andere zu ihr in die letzte Reihe gesetzt haben. Denn so konnte
sie nicht im Internet rumgucken. Das machen viele andere zwar auch, aber wenn
hier jemand verpetzt werden würde, dann sicher Tamsin! Darum tut sie das nur,
wenn niemand zuschaut. „Pause. Die Gruppe sitzt zusammen auf der Bank.
Alle plaudern miteinander. Ich stehe im Abseits. Ignoriert. Aber das ist ok.
Traue mich sowieso nicht, da mitzureden. Mich spricht auch niemand an. Ich bin
das gewohnt. Das ist normal. Während die anderen noch draußen sitzen, gehe ich
wieder rein, weiterarbeiten am PC. Schreiben. Das macht Spaß. Darf hier tun,
was ich gerne mache. Sich ausgeschlossen fühlen und niemandem zum Reden zu
haben, macht nur Traurig. Schreiben lenkt ab!“
Als sie später dann alleine
ist – nur schreiben ist anstrengend und sie braucht auch mal Ablenkung –
schreibt sie mit Don. Obwohl sie ihm sagt, dass sie ihn nicht lieben kann und
will, lässt er nicht locker. Sie soll den anderen Kerl ein Korb geben und mit ihm
zusammen sein, meint er. Das ärgert sie. Don ist wütend und aggressiv. Sie will
ihn nicht! Er will das WE bei ihr schlafen. Oder sie solls bei ihm. Doch nichts
an ihm gefällt Tamsin. Sie würde sich laut den Bildern auch in seiner Wohnung
kaum wohlfühlen. Es ist eine typische Männerbude. Mit Standard Möbeln und
Standard Deko, wie bunte Plastiklampen und ein Regal voller Puppen. Bei Dave
mit seinen Horrorfilmen fühlt sie sich wohler. Er ist so anders... Fast schon
wünscht sie sich, dass er nicht so schüchtern wäre. Aber vielleicht ist das
auch gerade gut. Denn zu aufdringlich wäre auch nervig.
Also, nicht ärgern, sondern
über eine Stunde mehr Zeit am Nachmittag freuen! “Mhm...”
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