Dienstag, 7. August 2018

Hitze

Nach dem gestrigen Threrapiegespräch hat Tamsin ein wenig von ihrem Alltagskummer verloren. Ihre Stimmung war gut, als sie am frühen Morgen aufbricht. Sie genießt dies bewusst. Auch, dass ihre Woche am Dienstag losgeht und sie nicht wie der Standard normalerweise eine 5 Tage Vollzeitwoche vorschreibt unterwegs sein muss. Daran muss sie denken, und das erleichtert sie. Trotz ihrer Termine bei der Krankengymnastik, die zum Glück immer nur 10Min. Dauern. Noch 2x muss sie hin.  
Heute haben alle wegen der Hitze um 13Uhr Schluss, aber Tamsin bleibt länger, damit sie nicht so lange auf dem Bus warten muss. Der raubt ihr immer viel Zeit. Mh. Wenn sie losgeht, wäre man mit dem Auto schon längst zu Hause. 

Naja, sie saß den ganzen Vormittag am PC. Durfte Schreiben. Geschichte Nr. 3 
Dabei hat sie sich geärgert, dass sich noch andere zu ihr in die letzte Reihe gesetzt haben. Denn so konnte sie nicht im Internet rumgucken. Das machen viele andere zwar auch, aber wenn hier jemand verpetzt werden würde, dann sicher Tamsin! Darum tut sie das nur, wenn niemand zuschaut.  „Pause. Die Gruppe sitzt zusammen auf der Bank. Alle plaudern miteinander. Ich stehe im Abseits. Ignoriert. Aber das ist ok. Traue mich sowieso nicht, da mitzureden. Mich spricht auch niemand an. Ich bin das gewohnt. Das ist normal. Während die anderen noch draußen sitzen, gehe ich wieder rein, weiterarbeiten am PC. Schreiben. Das macht Spaß. Darf hier tun, was ich gerne mache. Sich ausgeschlossen fühlen und niemandem zum Reden zu haben, macht nur Traurig. Schreiben lenkt ab!“

Als sie später dann alleine ist – nur schreiben ist anstrengend und sie braucht auch mal Ablenkung – schreibt sie mit Don. Obwohl sie ihm sagt, dass sie ihn nicht lieben kann und will, lässt er nicht locker. Sie soll den anderen Kerl ein Korb geben und mit ihm zusammen sein, meint er. Das ärgert sie. Don ist wütend und aggressiv. Sie will ihn nicht! Er will das WE bei ihr schlafen. Oder sie solls bei ihm. Doch nichts an ihm gefällt Tamsin. Sie würde sich laut den Bildern auch in seiner Wohnung kaum wohlfühlen. Es ist eine typische Männerbude. Mit Standard Möbeln und Standard Deko, wie bunte Plastiklampen und ein Regal voller Puppen. Bei Dave mit seinen Horrorfilmen fühlt sie sich wohler. Er ist so anders... Fast schon wünscht sie sich, dass er nicht so schüchtern wäre. Aber vielleicht ist das auch gerade gut. Denn zu aufdringlich wäre auch nervig.  

Also, nicht ärgern, sondern über eine Stunde mehr Zeit am Nachmittag freuen! “Mhm...” 

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