Dienstag, 11. Juni 2019

Panik vor Vollzeitausflug

In der Tagesstätte wurde heute wieder die Maus gesehen. Alle haben die gesehen, die lief an der Wand entlang und verschwand dann in einem Loch. Eine Frau hatte eine Rattenfalle mitgebracht, aber die ist dafür sehr ungeeignet. Anscheinend wurden noch keine anderen Fallen aufgestellt. Inzwischen habe ich gesundheitliche Bedenken. Denn die läuft auch durch die Küche oder über die Schränke wo das Besteck liegt und kann wahrscheinlich auch an die Kartoffeln gehen und so weiter.
Am Abend hatte ich ein bisschen Angst, weil ich dort heute Nudeln mit Bolognese gegessen habe und da Zwiebeln drin waren. Und die Zwiebeln liegen auch offen auf einem Regal. Aber die Menschen wird finden die zu niedlich um die umzubringen.

Dann bekam ich beiläufig zu hören, dass der Ausflug am Donnerstag zum Strand und in den Leuchtturm den ganzen Tag dauern soll. Dann wäre ich erst um 16 Uhr zu Hause. Mir war plötzlich ein bisschen übel, weil mich das an früher erinnert wo ich auch immer so spät zu Hause war, und so viele Ängste Carmen hoch. Ich würde dann erschöpft sein. Den ganzen Tag nichts essen. Hoffentlich würde ich nicht zu viel Langeweile haben, wenn wir nur am Strand sitzen. Die Betreuerin hat im Gespräch gesagt, dass 16 Uhr dreißig Uhr nicht spät ist. Ich fühle mich nicht ernst genommen, mein Wille wird nicht akzeptiert.
Dann sollte ich erklären, welche Sachen ich nicht mehr schaffe, wenn ich erst später zu Hause bin. Und es wäre ja normal, weil erschöpft zu sein. Es später kam mir der Gedanke, dass Und warum ich mich überhaupt rechtfertigen müsste? Wenn es mir nicht gefällt, dann ist das so. Warum soll ich das erklären? Die anderen müssen das nicht verstehen. Ich will einfach nicht hungrig und müde nach Hause kommen spät. Es hat mich schon genug geärgert, wenn ich Freitag schon eine halbe Stunde länger dableiben soll. Oder wenn es am Montag ein bisschen länger dauert wegen der Besprechung nach dem Essen.

Falls dann noch besprochen wurde, dass wir am Donnerstag picknicken oder Spiele spielen wie Federball oder Karten am Strand, war meine Sorge kurz ein bisschen klein. Fast hätte ich mich darauf gefreut. Aber später kam die negativen Gefühle wieder hoch. Vielleicht hätte ich den Tag frei nehmen können. Andere Menschen machen das. Bei mir sehen die das ungerne.

Habe mich geärgert und war etwas verzweifelt, was in der Nacht noch schlimmer würde. Um 2 Uhr war ich aufgewacht und konnte dann nicht mehr einschlafen. Musste ständig zu Weihnacht denken. Tränen kamen. Ich muss immer tun was andere wollen. Immer Dinge, die mir nicht gefallen. Und wenn ich mich beschwere, heißt es, ich soll mich überwinden oder mich nicht anstellen oder das lernen. Ich kann mich nicht durchsetzen und deswegen muss ich mich immer unterwerfen. Und das macht mich traurig. Aber ich schaffe es nicht mich aufzulehnen. Bei den Eltern, ja. Aber nicht bei anderen.

Meine Gefühle wurden irgendwie Achterbahn. Er ist war ich traurig, habe geweint. War ja, ein bisschen. War verzweifelt. Irgendwann kam dann die Wut. Wut darüber, dass die über mich bestimmen und meinen, ich soll das machen und so sein und dies tun und das tun. Auch Gleichgültigkeit kam irgendwann. Dann wieder Trauer.

Es hat gewittert. Erst nach einer ganzen Weile habe ich noch mal für eine Stunde geschlafen, dann musste ich aufstehen wegen einem frühen Termin in Lübeck.

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