In
der Tagesstätte wurde heute wieder die Maus gesehen. Alle haben die gesehen,
die lief an der Wand entlang und verschwand dann in einem Loch. Eine Frau hatte
eine Rattenfalle mitgebracht, aber die ist dafür sehr ungeeignet. Anscheinend
wurden noch keine anderen Fallen aufgestellt. Inzwischen habe ich
gesundheitliche Bedenken. Denn die läuft auch durch die Küche oder über die
Schränke wo das Besteck liegt und kann wahrscheinlich auch an die Kartoffeln
gehen und so weiter.
Am
Abend hatte ich ein bisschen Angst, weil ich dort heute Nudeln mit Bolognese
gegessen habe und da Zwiebeln drin waren. Und die Zwiebeln liegen auch offen
auf einem Regal. Aber die Menschen wird finden die zu niedlich um die
umzubringen.
Dann
bekam ich beiläufig zu hören, dass der Ausflug am Donnerstag zum Strand und in
den Leuchtturm den ganzen Tag dauern soll. Dann wäre ich erst um 16 Uhr zu
Hause. Mir war plötzlich ein bisschen übel, weil mich das an früher erinnert wo
ich auch immer so spät zu Hause war, und so viele Ängste Carmen hoch. Ich würde
dann erschöpft sein. Den ganzen Tag nichts essen. Hoffentlich würde ich nicht
zu viel Langeweile haben, wenn wir nur am Strand sitzen. Die Betreuerin hat im
Gespräch gesagt, dass 16 Uhr dreißig Uhr nicht spät ist. Ich fühle mich nicht
ernst genommen, mein Wille wird nicht akzeptiert.
Dann
sollte ich erklären, welche Sachen ich nicht mehr schaffe, wenn ich erst später
zu Hause bin. Und es wäre ja normal, weil erschöpft zu sein. Es später kam mir
der Gedanke, dass Und warum ich mich überhaupt rechtfertigen müsste? Wenn es
mir nicht gefällt, dann ist das so. Warum soll ich das erklären? Die anderen
müssen das nicht verstehen. Ich will einfach nicht hungrig und müde nach Hause
kommen spät. Es hat mich schon genug geärgert, wenn ich Freitag schon eine
halbe Stunde länger dableiben soll. Oder wenn es am Montag ein bisschen länger
dauert wegen der Besprechung nach dem Essen.
Falls
dann noch besprochen wurde, dass wir am Donnerstag picknicken oder Spiele
spielen wie Federball oder Karten am Strand, war meine Sorge kurz ein bisschen
klein. Fast hätte ich mich darauf gefreut. Aber später kam die negativen
Gefühle wieder hoch. Vielleicht hätte ich den Tag frei nehmen können. Andere
Menschen machen das. Bei mir sehen die das ungerne.
Habe
mich geärgert und war etwas verzweifelt, was in der Nacht noch schlimmer würde.
Um 2 Uhr war ich aufgewacht und konnte dann nicht mehr einschlafen. Musste
ständig zu Weihnacht denken. Tränen kamen. Ich muss immer tun was andere
wollen. Immer Dinge, die mir nicht gefallen. Und wenn ich mich beschwere, heißt
es, ich soll mich überwinden oder mich nicht anstellen oder das lernen. Ich
kann mich nicht durchsetzen und deswegen muss ich mich immer unterwerfen. Und
das macht mich traurig. Aber ich schaffe es nicht mich aufzulehnen. Bei den
Eltern, ja. Aber nicht bei anderen.
Meine
Gefühle wurden irgendwie Achterbahn. Er ist war ich traurig, habe geweint. War
ja, ein bisschen. War verzweifelt. Irgendwann kam dann die Wut. Wut darüber,
dass die über mich bestimmen und meinen, ich soll das machen und so sein und
dies tun und das tun. Auch Gleichgültigkeit kam irgendwann. Dann wieder Trauer.
Es hat gewittert. Erst nach einer ganzen
Weile habe ich noch mal für eine Stunde geschlafen, dann musste ich aufstehen
wegen einem frühen Termin in Lübeck.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen